Die Kitzinger Musikschule hat nach dem Jubiläum 2017 auch 2018 ein ganz besonderes Jahr hinter sich. Sie ist ein kompetenter Partner in allen musikalischen Belangen und hat sich auch von den Wirren und Überbelastungen des Umzugs nicht aus der Bahn werfen lassen. "Die Musikschule ist ein Stützpfeiler des kulturellen Lebens in der Stadt." Zu dem Ergebnis kommt die Musikschulleiterin Sigrun Reder in ihrer Jahresbilanz für 2018.
Danach wartete das Jahr kurz vor den Sommerferien mit einer besonderen Herausforderung auf die 1992 gegründete städtische Einrichtung. Den Umzug aus der Kapuzinerstraße in das ehemalige Telekomgebäude in der Inneren Sulzfelder Straße 23 bezeichnet Reder in ihrem Bericht als "Mammutaufgabe der besonderen Art". Bei laufendem Unterrichtsbetrieb wurde das komplette Inventar verpackt und mit der Hilfe der Mitarbeiter des Bauhofs bei sengender Hitze ins neue Gebäude gebracht. Der Umzug und die Vorbereitungen auf das neue Schuljahr im Herbst hätten viele Nerven und Kraft gefordert, so Reder, die aber auch feststellt: "Trotz allem fühlen sich alle sehr glücklich über die deutlich entspannte räumliche Situation".
Abwechslungsreiches Programm
Trotz des Umzugs haben Schüler und Lehrer neben der Unterrichtstätigkeit auch 2018 wieder für ein abwechslungsreiches Kulturprogramm gesorgt. Neben der musikalischen Gestaltung vieler Veranstaltungen und den Schülerkonzerten hebt Reder das Preisträgerkonzert bei der Vergabe des Kulturförderpreises besonders hervor. Das Klavierquartett Tastenfeuer (Leitung Judith Filip) und das Streichorchester der Musikschule (Mary-Lynn Zack) haben dabei den Kulturförderpreis der Stadt Kitzingen bekommen. Die Zweigstelle Iphofen habe beim Barockkonzert zum 300-jährigen Jubiläum des Rathauses geglänzt.
In den Sommermonaten war die BigKitzBand (Jürgen Faas) besonders gefragt und hat bei verschiedenen Weinfestterminen und beim Besuch in der polnischen Partnerstadt Trebnitz besonders überzeugt. Auch dem Stadtbalkon konnten die Straßenflöter (Anja Eckert), Akkordeon Pur (Matthias Lux), Pop meets Classic (Streichorchester mit Mary-Lynn Zack) und die Gitarrenklasse (Martin Barfus) mit Summerfeeling viele Zuschauer erfreuen, so Reder zu den Auftritten. Die wurden im Herbst fortgesetzt und endeten mit Auftritten bei Weihnachtsfeiern und zwei großen Weihnachtskonzerten. Auf über 100 "gelungene Auftritte" kommt Reder am Ende.
Eine breite Auswahl
Möglich gemacht haben das die 1227 Schüler und 22 professionellen Musikpädagogen der Schule. 195 Schüler der Instrumental-Schule unterstützten neben dem wöchentlichen Unterricht eines der 21 Intrumental-Ensembles. Insgesamt blieben die Schülerzahlen auch 2018 stabil. Im Elementarbereich sammelten 25 Kleinkinder ab 18 Monate erste musikalische Erfahrungen. 112 Kinder zwischen vier und sechs Jahren waren bei der musikalischen Früherziehung dabei. Die bestehende Zusammenarbeit mit den Schulen ging erfolgreich weiter. 389 Grundschüler hatten die Möglichkeit, nach dem Unterricht das Angebot Musikwerkstatt oder Percussions-Kids wahrzunehmen und so Zugang zur Musik zu finden. Ein weiteres Erfolgsmodell ist der Bläserklassenunterricht, der in Zusammenarbeit mit dem Armin-Knab-Gymnasium (AKG) durchgeführt wird. 79 Schüler der 5. bis 7. Klassen sind hier mit dabei.
Klavier überstimmt Gitarre
Das beliebteste Instrument war auch 2018 wieder das Klavier mit 170 Anmeldungen. Es folgte die Gitarre, für die sich 142 Schüler entschieden hatten. 99 Schüler lernten Holzblasinstrumente wie Blockflöte, Klarinette oder Saxofon. Für die Geigen, also Violine, Viola oder Violoncello, hatten sich 58 angemeldet. Die Klasse der Blechbläser umfasste 52 Schüler und 33 setzten sich regelmäßig ans Schlagzeug. Insgesamt waren 575 Schüler allein zum Instrumental-Unterricht angemeldet. Zusammen mit dem Elementarbereich und dem Ensemblespiel wurden jede Woche 350 Unterrichtsstunden erteilt, so Reder.
Am Ende betont die Leiterin: "An der Musikschule der Stadt Kitzingen wird hervorragende Arbeit geleistet. Sie stelle sich jeder Herausforderung und wird sich auch in ihrer neuen Heimat engagiert für die musikalische Bildung der ihr anvertrauten Schüler einsetzen und das kulturelle Angebot der Stadt bereichern."