
Vier Jahre war der Flugplatz in Giebelstadt Austragungsort des Mission Ready Festivals, nun musste sich die Betreibergesellschaft, die Manfred Hertlein Veranstaltungs-GmbH, aufgrund buchungstechnischer Gründe des Headliners Sum 41 eine neue Location suchen. Fündig wurde sie in Geiselwind. Dort ist man mit Konzerten und Veranstaltungen vertraut und kann problemlos rund 5000 Leute unterbringen – genau die Menge, die sich am Samstag zur fünften Auflage des beliebten Events traf.
Wir haben uns unter das feierwütige Partyvolk gemischt und neun Leute gefragt, wie ihnen die neue Location des Mission Ready gefällt, was man besser machen könnte und warum sie den weiten Weg auf sich genommen haben.
Marius Rupp (32): "Der Punkrock ist nicht tot"

Marius Rupp ist schon ein alter Hase beim Mission Ready. "Ich war 2017, 2018 und 2019 am Giebelstädter Flugplatz", erzählt der Gießener. Der Flugplatz sei als Veranstaltungsort "mega geil". In Geiselwind gefalle ihm die Indoor-Bühne nicht. "Die ist Quatsch." Warum er mit seinen Freunden gekommen ist? "Wir sind wegen Madball, Agnostic Front und Sum 41 da, den Hardcore-Bands. Die Vorabparty am Freitag war mega, der DJ war super, und dass das Ganze an der Holzhütte stattfand war super. Ich bin ein kleiner Punkrocker, vor allem WIZO gefällt mir gut. Man merkt auch, dass viel älteres Publikum da ist. Der Punkrock ist nicht tot."
Sven Kramer (23): "Ich weiß noch nicht, wie ich es finden soll"

Sven Kramer ist zum zweiten Mal auf dem Mission Ready. "Ich fand das alte Gelände weitläufiger und weiß noch nicht, wie ich es hier finden soll. Ich bin mit meinen Freunden hauptsächlich wegen Sum41 da, die ja ihre letzte Tour machen, und wegen Agnostic Front und Madball. Musikalisch höre ich kaum Punk, eher querbeet, gemischt."
Nico (36) und Vanessa Bradler (31): "Schön, dass es genug Schattenplätze gibt"

Vanessa und Nico Bradler sind aus Pfaffenreuth nahe Mitterteich angereist. "Wir sind das erste Mal auf Mission Ready und hauptsächlich wegen Sum 41 da. Es gefällt uns super, das Wasser ist gut. Es ist schön, dass es befestigte Toiletten gibt und genug Schattenplätze überall. Vor zwei Jahren gab es ein Remake des Videospiels von Tony Hawk's Pro Skater, und da wurde im Hintergrund viel Punkrock gespielt. Wir sind Punkrock-Fans."
Eva-Maria (43) und Stefan Ruhl (41): "Wir hätten uns mehr frische Bands gewünscht"

Eva-Maria und Stefan Ruhl sind auch schon "alte Hasen", wenn es ums Mission Ready Festival geht. "Wir waren schon zweimal in Giebelstadt. Dort ist alles größer, auch die Bühne. Deshalb hat es uns dort besser gefallen", erzählen die beiden aus Hergolshausen bei Schweinfurt. "Das einzig Schlechte dort war, dass man der Sonne dort nicht ausweichen konnte. Es war im Vorfeld diesmal nicht klar, ob es ein Open Air sein wird. Mellonball und Blood Command haben richtig gut gerockt. Wir hätten uns aber mehr neue, frische Bands gewünscht. Am Vortag waren wir bei 'Ab geht die Lutzi!' in Rottershausen, das hat uns besser gefallen."
Ingo Sahl (43): "Stimmung und Flair sind mir am Wichtigsten"

Für Ingo Sahl ist es eine Premiere. Der Aschaffenburger gibt dem Festival bei seinem ersten Besuch vier von fünf Punkten und sagt: "Ich finde es schöner, wenn es auf der Wiese ist, als auf dem Asphalt. Die Bands sind gut, es hätte aber mindestens ein bis zwei Bierstände mehr geben sollen. Ich bin mit zwei Freundinnen da und gerne auf Festivals. Mir sind die Stimmung und das Flair dort am Wichtigsten. Ich höre eigentlich eher Metal, bin aber offen für neue Bands."
Susanne Wolf (39) und Natascha Sommer (40): "Alles da, was man braucht"

Susanne Wolf war schon auf dem alten Gelände bei Mission Ready und sagt: "Mir gefällt es hier besser, weil man mehr Schattenplätze hat. Schwierig ist, dass es zwei Bühnen sind und man sich für eine entscheiden muss." Für Natascha Sommer ist es der erste Mission-Ready-Besuch. "Es gefällt mir super. Hier ist es überschaubar von Größe und Gelände her und nicht wie bei Rock im Park, wo man in Wege gepresst wird. Es ist alles da, was man braucht, es wirkt heimelig hier, und die Bands sind ansprechend."
danke für den Hinweis! Du hast recht mit den buchungstechnischen Gründen. Es lag am Gebietsschutz und der Entfernung zum Bodensee, wo Sum 41 auch aufgetreten sind. Wir haben das korrigiert.
Barbara Herrmann, Redaktion Kitzingen