Zuletzt hatten sich die vier Stadträte der Freien Wähler Marktsteft mit einer klaren Botschaft in einem offenen Brief zu Wort gemeldet: Sie sind gegen die geplante Umgestaltung des Alten Hafens in Marktsteft. Bernhard Etzelmüller, Dirk Albrecht, Peter-Michael Himmel und Sebastian Schneider führten dabei an, dass ihnen das finanzielle Risiko zu hoch und vieles einfach noch ungeklärt sei.
Für Marktsteft, so hieß es weiter, gehe es jetzt darum, in Kindergarten und Kläranlage zu investieren – alles andere passe nicht mehr in die nicht zuletzt durch Corona unsicher gewordene Zeit. Bernhard Etzelmüller und Peter-Michael Himmel hatten bei einer Ratssitzung im September zunächst für das Vorhaben gestimmt, kündigten jetzt aber an, sich doch dagegen entschieden zu haben.
Letzte Sitzung des Stadtrats in diesem Jahr
Ganz klar für die Projekt ist dagegen die CSU. Sie ist mit drei Mitgliedern in Marktstefter Stadtrat vertreten. Dieter Haag, der auch Kreisrat ist, hatte sich zuletzt im Kreisausschuss ganz klar dafür ausgesprochen, an den Sanierungsplänen festhalten zu wollen. Die Mehrheit der Kreisräte hatte dagegen angeregt, dass Marktsteft die Pläne noch einmal überdenken sollte – zeitnah noch in diesem Jahr, weshalb das Thema nun unter den neuen Gesichtspunkten noch einmal in Marktsteft bei der letzten Sitzung des Jahres am 15. Dezember behandelt werden soll, wie diese Redaktion von mehreren Stadtratsmitgliedern erfuhr.
Damit kommt es auf die beiden anderen Fraktionen in Marktsteft an. Der Stadtrat besteht aus zwölf Räten plus Bürgermeister. Zu den Freien Wählern (vier Räte) und der CSU (drei) gesellen sich der Soziale Bürgerblock (drei) sowie die Freie Wählergemeinschaft Michelfeld (zwei).
Für den Sozialen Bürgerblock betonte deren Sprecher, Dieter Lang, auf Nachfrage, dass man erst noch einmal einen genauen Blick werfen auf die Zahlen wolle. Letztlich müsse jeder Stadtrat für sich eine Entscheidung treffen: "Fraktionen gibt es so nicht", lautet die Einschätzung von Lang.
Noch einmal abwägen
Bei der Freien Wählergemeinschaft Michelfeld ist man derzeit ebenfalls noch am Nachdenken. Manuela Wagner, die auch zweite Bürgermeisterin ist, sowie ihre Kollegin Martina Dennerlein machen sich gerade verstärkt Gedanken und wägen ab, in welche Richtung es gehen soll. Man werde sich nochmals "sortieren" und dann entscheiden, betonte Wagner auf Nachfrage dieser Redaktion.
Der Tag der Entscheidung dürfte der 15. Dezember sein. Dann steht dem Vernehmen nach die nächste Stadtratssitzung an – eine offizielle Einladung und Tagesordnung liegen dieser Redaktion noch nicht vor. Die Sitzung soll auch wieder öffentlich stattfinden, nachdem zuletzt zweimal mit Verweis auf Corona nicht öffentlich getagt wurde. Ort des Geschehens ist deshalb auch die Mehrzweckhalle, an Platz dürfte es dort jedenfalls nicht mangeln.
Der Haushaltsplan für 2020, veröffentlicht auf der HP der VGem Marktbreit, weist für 2021 und 2023 Kosten für das Hafenprojekt in Höhe von 7,36 Mio. € aus, bei einem erhofften Eigenanteil von nur 1,16 Mio. €! Doch schon diese Planzahlen machen in den Jahren 2021 bis 2023 Kreditaufnahmen von fast 3 Mio. € notwendig. Weiter heißt es im Haushaltsplan: „Die Pro-Kopfverschuldung wird sich zum Ende des Planjahres 2020 auf 1.120 € berechnen. Zum Ende der Finanzplanjahre 2023 auf 2.158 € stark erhöhen. Der Landesdurchschnitt liegt als Vergleich bei 592 € pro Einwohner."
dieses Artikels, kann sich bzgl. der Kosten für die Gemeinde Marktsteft kaum ein Bild machen. Diese Angaben fehlen und auch wie hoch eventuelle Zuschüsse aus München
usw. (von der CSU) kommen. Der Rückzieher von " Herrn Himmel ", als vermutlich gut
Informiertes Ratsmitglied, ist von daher nachvollziehbar. Jedenfalls die Stadt Marktsteft
sollte die Kosten nicht alleine stemmen. Wunsch und Wirklichkeit ist halt " 0hne aus-
reichend "Moos" mit Vernunft und Gefühl, schnell entschieden. Parteien ... hin oder her.