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Wiesentheid
Mauritiusverein gibt Trägerschaft für Wiesentheider Kitas ab
Die Verantwortlichen sind glücklich: Der Würzburger ElisabethenHeim-Verein führt ab 2021 die drei Kindereinrichtungen in Wiesentheid. Was das für Eltern und Personal heißt.
Der alte und der künftige Chef der Wiesentheider Kindertageseinrichtungen: Pfarrer Peter Göttke (links) und Simon C. Kuttenkeuler, der Vorsitzende des ElisabethenHeim-Vereins Würzburg, der ab kommendem Jahr die Trägerschaft der Wiesentheider Kitas übernehmen wird. Das Bild zeigt die beiden im Innenhof des Würzburger ElisabethenHeim-Gebäudes.
Foto: Dominik Berthel | Der alte und der künftige Chef der Wiesentheider Kindertageseinrichtungen: Pfarrer Peter Göttke (links) und Simon C.
Dominik Berthel
Dominik Berthel
 |  aktualisiert: 09.02.2024 06:52 Uhr

Der Wiesentheider ehrenamtlich geführte St. Mauritiusverein ist Träger der örtlichen Kindergärten. Das war schon immer so, seit über einem halben Jahrhundert. Doch mittlerweile ist diese Konstellation an ihre Grenzen gestoßen. Ehrenamtlich ist diese Aufgabe nicht mehr zu bewältigen. Deshalb gibt es jetzt einen neuen Träger: den Würzburger Verein ElisabethenHeim e. V. Diese Lösung betrachten alle Beteiligten als Win-win-Situation.

In Wiesentheid ist es so wie in vielen Orten der Region: Für den Kindergarten gibt es einen örtlichen Trägerverein, der ehrenamtlich geführt wird. Den Vorsitz hat meist der Pfarrer vor Ort. Als Pfarrer Peter Göttke vor zwölf Jahren nach Wiesentheid kam, übernahm er quasi automatisch auch das Amt des Mauritiusverein-Vorsitzenden und war somit verantwortlich für die Kindergärten. Er hatte das Amt angenommen, sich engagiert und intensiv in die für ihn neue und äußerst komplexe Thematik eingearbeitet und den Verein zusammen mit seinem Vorstandsteam viele Jahre vorbildlich geführt.

Göttke: "Die Zeit ist nicht stehen geblieben"

Damals war Göttke Seelsorger für acht Pfarreien der Pfarreiengemeinschaft Wiesentheid. Das jährliche Bilanzvolumen in den zwei Wiesentheider Kindergärten betrug rund eine halbe Million Euro. Heute hat der Pfarrer, der auch Dekan ist, die Seelsorge in 13 Pfarreien im pastoralen Raum St. Benedikt zu gewährleisten. Zudem ist mit der Kinderkrippe eine dritte Kinderbetreuungseinrichtung in Wiesentheid hinzugekommen – das Bilanzvolumen erreichte die Zwei-Millionen-Grenze, mit über 50 Angestellten und über 200 zu betreuenden Kindern. "Die Zeit ist einfach nicht stehen geblieben, es gab sowohl in der Seelsorge als auch in Sachen Kindertageseinrichtungen enorme Entwicklungen und Vergrößerungen", beschreibt es Göttke. "Der Job des Trägerverein-Vorsitzenden hat sich zu einer Aufgabe mit riesiger Verantwortung entwickelt, eine Verantwortung die ehrenamtlich einfach nicht mehr zu schultern ist."

Blick auf das Wiesentheider Haus der Kinder – Kindergarten Hortus Mariae. Die Einrichtung ist die Heimat für circa 70 Kinder.
Foto: Dominik Berthel | Blick auf das Wiesentheider Haus der Kinder – Kindergarten Hortus Mariae. Die Einrichtung ist die Heimat für circa 70 Kinder.

Zusammen mit seiner Stellvertreterin, Andrea Weiglein aus Geesdorf, hat er diese Entwicklung schon seit über fünf Jahren im Blick und versucht seit dieser Zeit, eine Nachfolge auf die Beine zu stellen. Der angestrebte gewohnte Übergang zu einem neuen ehrenamtlich Vorsitzenden blieb wie erwartet ohne Erfolg. Deshalb trug Göttke seine Sorgen schon frühzeitig nach Würzburg zu Caritas und Diözese, denn ihm war es eine Herzensangelegenheit, für Wiesentheid eine zukunftsfähige Lösung, aber gleichzeitig auch einen sanften Übergang zu suchen. Dies ist nun gelungen.

Alles bleibt unter dem Dach der Caritas

Anfang dieses Jahres empfahl das Ordinariat des Bistums Würzburg, man solle sich doch mal mit dem ElisabethenHeim e. V. in Würzburg, mit dessen Vorsitzenden Simon C. Kuttenkeuler, in Verbindung setzen. Die Verbindung, die Konstellation harmonierte von Anfang an. Es war beiderseitig Sympathie vorhanden, die Rahmenbedingungen passten und so wurde man sich schnell einig, dass dieses Modell, dass ein Würzburger Verein ab kommendem Jahr die Wiesentheider Kindertageseinrichtungen führt, funktionieren wird, und das alles weiterhin unter dem Caritas-Dachverband.

Die größte der drei Wiesentheider Kinderbetreuungseinrichtungen, ist mit über 110 Kindern der Kindergarten St. Mauritius. Das Bild zeigt vorne die temporären Erweiterungscontainern, die nötig sind, damit ab September zu den bereits vier bestehenden Kindergartengruppen eine weitere Gruppe eröffnet werden kann.
Foto: Dominik Berthel | Die größte der drei Wiesentheider Kinderbetreuungseinrichtungen, ist mit über 110 Kindern der Kindergarten St. Mauritius.

Vor wenigen Jahren hatte der Verein ElisabethenHeim, der in Würzburg und Giebelstadt etliche Einrichtungen führt, in Würzburg eine Erweiterung geplant. Die Pläne waren weit fortgeschritten, Verwaltung und Administration wurden bereits aufgestockt, bis die Haushaltssperre und Baumoratorium der Diözese dem ganzen einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. So war nun der Weg frei, diese Kapazitäten für Wiesentheid einzusetzen. Während des ersten Besuchs vor Ort in Wiesentheid war der Vorsitzende des neuen Trägers sehr angetan von den Einrichtungen. "Alle drei Häuser sind hervorragend aufgestellt, arbeiten konzeptionell und pädagogisch sehr gut und sinnvoll, und auch die Gebäude sind in guter Verfassung", stellt Kuttenkeuler freudestrahlend fest.

Führungsmannschaft macht unverändert weiter

Gleichzeitig konnte er beruhigen: Für Kinder, Eltern und Personal wird sich mit dem Trägerwechsel merklich quasi nichts ändern, zudem die Führungsmannschaft um die ehrenamtliche Geschäftsführerin Rosalinde Beyer und Gesamtleiterin Ulrike Schwanfelder unverändert vor Ort weiter engagiert wirken werden.

Das neue Schmuckstück in Sachen Kindertageseinrichtungen in Wiesentheid,  sowohl optisch als auch einrichtungstechnisch-konzeptionell, ist die Kinderkrippe St. Benedikt. Hierher kommen über 25 Krippen-Kinder.
Foto: Dominik Berthel | Das neue Schmuckstück in Sachen Kindertageseinrichtungen in Wiesentheid, sowohl optisch als auch einrichtungstechnisch-konzeptionell, ist die Kinderkrippe St. Benedikt. Hierher kommen über 25 Krippen-Kinder.

Auch aus dem Wiesentheider Rathaus kommt zu dieser Entwicklung nur positives Feedback. Der neue Bürgermeister Klaus Köhler sowie Altbürgermeister Werner Knaier begrüßen diese Entscheidung. Natürlich hätte auch die Option bestanden, dass die Gemeinde die Einrichtungen übernimmt, doch wäre damit ein immenser verwaltungstechnischer und finanzieller Aufwand verbunden gewesen, was man nicht so ohne Weiteres hätte realisieren können. Knaier spricht so von einem "Glücksfall, dass nun ein professioneller, erfahrener und dazu noch caritativer Träger aus Würzburg die Wiesentheider Kindertageseinrichtungen in die Zukunft führen wird".

Mauritiusverein Wiesentheid e. V.

Der Verein wurde am 15. Oktober 1965 unter Obhut des damaligen Wiesentheider Ortspfarrers Johannes Bußmann gegründet. Dieser war auch der erste Vorsitzende. Zwei der damaligen Gründungsmitglieder leben noch heute: Albin Bourgeon und Emil Renner.
Zweck des Vereins war laut Satzung zu Beginn "die Förderung caritativer und sozialer Hilfen und dann die planmäßige Ausübung und Förderung der Bildung und Erziehung des Kindes nach christlichen Grundsätzen durch den Betrieb und die Unterhaltung von Kindertagesstätten".
Derzeit hat der Verein rund 250 Mitglieder. Vorsitzender ist Pfarrer Peter Göttke. Nach Abgabe der Kindergarten-Trägerschaft im Jahr 2021 wird der Verein weiter tätig sein als ehrenamtlicher Förderverein für die Wiesentheider Kindertageseinrichtungen.
Quelle: db

ElisabethenHeim Würzburg e. V.

Bereits seit dem Jahr 1853 gibt es den Verein ElisabethenHeim e. V. Würzburg. Nach dem Leitspruch der Heiligen Elisabeth: "Wir müssen die Menschen froh machen" ist der Verein, welcher Mitglied des Diözesan-Caritasverbandes ist, Träger von Kinderkrippen, Kindergärten, Vorschulen, Horten und Kinderheimen.
In den Einrichtungen in der Würzburger Innenstadt und in Giebelstadt werden insgesamt über 600 Kinder im Alter von zehn Monaten bis 14 Jahren pädagogisch betreut und gefördert.
Vorsitzender ist der 47-jährige Diplom-Kaufmann Simon C. Kuttenkeuler, selbst vierfacher Familienvater und seit 16 Jahren angestellt bei ElisabethenHeim.
Quelle: db
 
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  • 2186583
    Es ist schlicht ein Unsinn davon zu sprechen, dass Göttke früher "8 Pfarreien" heute aber "13 Pfarreien" zu übernehmen hatte. Verschwiegen wird, dass ihm eine ganze Reihe Hauptamtlicher zur Seite steht. Warum wird dies nicht benannt? Die Verwaltung auf eine weiter überörtliche Ebene zu übertragen hat natürlich auch ihre Schattenseiten. Die Distanz zwischen Elternerwartungen und einer Kita-Verwaltung, deren Entscheidungen natürlich in den Alltag einer Kita eingreift, wird größer und dadurch schwieriger. Ohne großes Nachdenken wird hier eine Entscheidung "gefeiert", die nicht zum Guten führt, weder für Eltern und schon gar nicht für die Kinder.
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  • Sind wir gespannt ob dass den Eltern gefällt! Ob das Team damit glücklich sein wird.... Es werden sich sicherlich Dinge ändern die es so vorher nicht gab.... Es ist nicht alles Gold was glänzt....mehr fällt mir dazu nicht ein!!
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