Als "rabiater Randalierer" hat ein 35-Jähriger im August 2023 Schlagzeilen gemacht. Erst hat er in einer Wohnanlage in Marktbreit eine Nachbarin rassistisch beleidigt. Als die Polizei mitten in der Nach anrückte, hat der Mann eine Streifenbesatzung mit einem Schwert und einem Messer bedroht. Erst nach der Androhung des Schusswaffengebrauchs legte der betrunkene Mann die Waffen nieder.
Bevor der Mann mit über 20 Vorstrafen ins Bezirkskrankenhaus gebracht wurde, hatte der die Beamten noch beleidigt, einen Polizisten tätlich angegriffen und rechtsradikale Parolen gebrüllt. Gut ein Jahr später saß er auf der Anklagebank des Amtsgerichts. Der Vorwurf: Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Bedrohung und Beleidigung sowie die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Auf der Anklagebank zeigte sich der Mann gelassen
Der Mann mit einiger Hafterfahrung wurde aus der Justizvollzugsanstalt vorgeführt. Er sitzt eine Ersatzfreiheitsstrafe ab, weil er eine Geldstrafe wegen Nötigung in Höhe von 7000 Euro nicht zahlen will oder kann. Auf der Anklagebank zeigte er sich eher gelassen: "Stimmt alles, wie es vorgelesen wurde", sagte er zu der Anklage. Er scheint sich mit seiner Situation abgefunden zu haben. "Im Gefängnis geht es mir eher besser als draußen, endlich wieder mal klar im Kopf", sagte er und räumte die Vorwürfe ein.
Ein Polizist schilderte die dramatischen Minuten in der Wohnanlage. Als die Polizei eintraf, saß der Mann vor seinem Appartement. Er verschwand dann und kam wenig später zurück, bewaffnet mit einem 60 Zentimeter langen Säbel und einem Messer. "Er hat uns zum Kampf Mann gegen Mann aufgefordert", sagte der Zeuge. "Er war stark alkoholisiert und sehr aggressiv" und habe die Beamten immer wieder aufgefordert, ihn zu erschießen.
Er wartet auch auf einen Prozess wegen versuchten Totschlags
Als die dann tatsächlich den Schusswaffengebrauch androhten, legte der Mann die Waffen nieder und ließ sich festnehmen. Aber auch das ging nicht ohne Beleidigungen, Bedrohungen und einen Kopfstoß in Richtung eines Beamten. "Um eine weitere Gefährdung der Allgemeinheit auszuschließen" landete der Mann wegen seines psychischen Ausnahmezustandes einem Bezirkskrankenhaus.
Dieser psychische Zustand wurde zum Thema in der Verhandlung. Für den Mann steht viel auf dem Spiel. Die Frage der Schuldfähigkeit könnte zentral werden. Deshalb der Vorschlag von Richterin Ingrid Johann: "Da sollten wir eine Gutachterin draufschauen zu lassen." Sie setzte die Verhandlung aus. Wie es danach weitergeht, ist offen. Wie deutlich wurde, steht der Mann vor einem Prozess wegen versuchten Totschlags. Kann gut sein, dass dabei auch die Geschichte in Marktbreit aufgearbeitet wird. Dann aber nicht in Kitzingen, sondern am Landgericht in Würzburg.