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Mainbernheim
Mainbernheimer Erfolgsgeschichte  der Städtebauförderung geht weiter
Beim Wettbewerb „50 Jahre Städtebauförderung“ landete Mainbernheim bei 112 Teilnehmern unter den ersten 20. Ein Erfolg für die Stadt, die viele Projekte verwirklicht hat.
Ein Paradebeispiel für die Städtebauförderung in Mainbernheim: die Neugestaltung des Kirchplatzes.
Foto: Gerhard Krämer | Ein Paradebeispiel für die Städtebauförderung in Mainbernheim: die Neugestaltung des Kirchplatzes.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 29.10.2021 02:54 Uhr

Mainbernheim gilt bei der Altstadtsanierung als vorbildlich. Erst kürzlich durfte Bürgermeister Peter Kraus in München aus den Händen der Staatsministerin Kerstin Schreyer eine Anerkennungsurkunde entgegennehmen. "Die Bürgerbeteiligung wurde besonders gewürdigt", erzählt Peter Kraus. Die Kommission habe hervorgehoben, dass die Altstadtsanierung in Mainbernheim Impulse aus neuen Betreiber- und Nutzungskonzepten wie dem "Albergo diffuso" und der Reaktivierung der historischen Grabengärten zusammen mit der Bürgerschaft gewonnen hat. Auch das kommunale Förderprogramm wurde in München gelobt, hatte dies doch zu zahlreichen privaten Gebäudesanierungen den Anstoß gegeben.

Rund sechs Millionen Euro sind nach den Worten des Bürgermeisters bisher im Rahmen der Städtebauförderung investiert worden. Rund 4,6 Millionen Euro habe es als Zuschüsse gegeben. Private Sanierungsvorhaben sowie die Beratung seien mit rund einer Million Euro unterstützt worden.

1998 sei das Thema Städtebauförderung erstmals Thema gewesen, erinnert sich Kraus. Sein Vorgänger im Amt, Karl Wolf, habe die Idee aufgegriffen und zielstrebig weiterverfolgt. Im Jahr 2000 hätten die vorbereitenden Untersuchungen begonnen. Der Antrag auf Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm wurde im Juli 2001 gestellt, die Aufnahme selbst war dann im Herbst 2002.

Seit 23 Jahren in der Städtebauförderung aktiv

Die ersten Projekte setzte die Stadt dann ab 2005 um. Kraus nennt die Anlegung des Parks am Friedhof und die Errichtung von Quartiersstellplätzen im Raiffeisenhof beziehungsweise in der Scheune. Auch für private Sanierungsmaßnahmen seien 2005 die ersten Zuschüsse geflossen.

Ein Punkt, der anfangs für Aufregung sorgte, war die Gestaltungssatzung. "Klar, dass das auf eine gewisse Kritik stößt", formuliert es Kraus vorsichtig. "Ich investiere, und dann muss ich mir Vorschriften machen lassen", war ein Satz, den Kraus oft zu hören bekam.

"Es war aber höchste Zeit, dass wir da etwas machen." Kraus verweist auf die Äußerung eines Touristen, der den Türstock von 1806 eines Hauses nicht mit der Alu-Türe und den Kunststofffenstern in Einklang bringen konnte. "Die Gestaltungssatzung war wichtig und der richtige Weg", ist Kraus überzeugt. Deshalb gelte es, Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen. Dafür gebe es eine kostenlose Bauberatung. Die sei bewusst extern und neutral angesiedelt, damit es nicht heiße, dass die Stadt einem etwas aufzwingen möchte.

Viele Projekte sind seitdem durch die Städtebauförderung möglich geworden. Die Stadt konnte die Durchfahrt durch den Weidtenturm für Lastwagen erhöhen. Das städtische Anwesen in der Herrnstraße 36 wurde saniert, am Holzgraben konnten Parkplätze angelegt werden.

Umfangreiche Neugestaltung Kirchplatz

Als besonders umfangreiches Projekt erwies sich die Neugestaltung des Kirchplatzes und des Rathausplatzes im Jahr 2010. Dieses wurde bei der Preisverleihung auch explizit gewürdigt.

Bürgermeister Peter Kraus.
Foto: Gerhard Krämer | Bürgermeister Peter Kraus.

Weitere städtebauliche Projekte waren die Umgestaltung der Grabengärten (2014/2015), der Bau der Quartiersgarage in der Berggasse (2015/2016), die Neugestaltung des Wehrganges am Oberen Tor (2016) und des Holzgrabens am Unteren Tor (2017). Das Schulgassenprojekt mit Veranstaltungsraum und Radlerherberge setzte Mainbernheim in den Jahren 2015 und 2016 um. Weitere Projekte waren das "Albergo diffuso" (2016 bis 2019) sowie die Neugestaltung des Stadtmauervorbereichs am Weidtenturm (2020).

Die Konzepte für die Nutzung der Türme sind allerdings ins Stocken geraten. Zum Beispiel sei man zwar von der Städtebauförderung ermuntert worden, einen Ausbau für touristische Zwecke anzugehen. 60 Prozent Förderung hätte es geben sollen. Doch seien dann mögliche Mieteinahmen für 25 Jahre einberechnet worden, was eine Förderung von nur noch 20 Prozent ergeben hätte. Damit sei das Projekt "nicht vertretbar" gewesen, erklärt Kraus. Beim Weidtenturm sei dies vergleichbar, zudem sei dort der Brandschutz das Problem.

Aktuell läuft die Umgestaltung des ehemaligen Turngartens.
Foto: Gerhard Krämer | Aktuell läuft die Umgestaltung des ehemaligen Turngartens.

Aktuell läuft die Umgestaltung des Turngartens. Die Machbarkeitsstudie für die Sanierung und Nutzung des Anwesens Herrnstraße 35/37 steht laut Kraus kurz vor dem Abschluss. Zudem wird derzeit die Machbarkeitsstudie für die Neugestaltung des Straßenbereichs Herrnstraße Mitte erarbeitet.

Für Bürgermeister Peter Kraus ist die Städtebauförderung eine Erfolgsgeschichte. Dankbar ist er auch für die wohlwollende Begleitung durch die Regierung von Unterfranken und durch das Landesamt für Denkmalpflege. "Wir brauchen Denkmalpfleger, denen die Wiedernutzung alter Gebäude sehr wichtig ist", sagt Kraus. Nicht nur der Denkmalschutz dürfe im Vordergrund stehen.

 
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