Zu unserem Bericht "Der Kanal bleibt ein heißes Pflaster" vom 4.5.:
Dem Bürger der Großgemeinde Prichsenstadt muss klar werden: Es handelt sich um zwei Maßnahmen, für deren kostengünstigste Durchführung wir uns stark machen. Der vom Bürgermeister in vier Ortsteilen konstruierte Kanalsanierungs- und Erneuerungsmoloch vom November 2011 ist in allen Punkten fraglich und besonders in den drei Gassen als völlig überzogen und höchst gefährlich für die historische Bausubstanz nachgewiesen. Auch in Neudorf wäre nichts zwingend nötig, wenn man mit den Leuten reden würde.
Alle 3200 Bürger Prichsenstadts tragen die Kosten für die Kanalbauten. Was heute rund 5,20 Euro pro Kubikmeter Wasser kostet, soll jetzt bereits 7,70 Euro werden. Wer glaubt da, dass es unter zehn Euro bleiben wird bei den vielen Problemen mit alten Gebäuden in diesen Straßen? 600 Euro und mehr kann es für eine Familie im Jahr demnächst mehr kosten in Prichsenstadt!
Das Millionenprojekt des Bürgermeisters darf gemäß Anlieger-Gutachten maximal 185 000 Euro kosten, nicht irgend etwas zwischen dem fünf- bis achtfachen, wie man mangels Informationen aus dem Rathaus aus Darstellungsfetzen der einzelnen Stadtratsitzungen nur vermuten kann.
Die Sanierung der drei Gassen in der Altstadt von Prichsenstadt ist sicher notwendig. Reparaturen von Straßen wären hier in Ordnung. Aber diese können nicht auf Anlieger umgelegt werden, im Gegensatz zu der unverständlichen kommunalen Regelung für Erneuerungen von Straßen, nach der diese Straßen zwingend mit 80 Prozent Anliegeranteil zu belegen sind.
Die Anlieger haben seit eineinviertel Jahren Lösungen erarbeitet zur kostengünstigen Reparatur oder Erneuerung der drei Gassen. Anliegerkostenfrei und ohne Mehrkosten für die Stadt könnten die Straßen repariert werden. Ein Erneuerungsmodell liegt auf dem Tisch eines jeden Stadtrates mit einem Endergebnis von 120 000 Euro. Der Bürgermeister will für 970 000 Euro erneuern!
Die „Ansätze hätte Stadtrat Hinney längst diskutieren“ können. Ihm ist sicher entfallen, dass er bereits vor Wochen die Vorschläge in die Hand bekommen hat und auf die angeforderte Stellungnahme oder eine Antragstellung an den Stadtrat in Eigeninitiative verzichtet hat, obwohl ihm die Kosteneffizienz des Vorschlags klar dargestellt worden war. Auch die Aussage Hinneys: „dann bauen wir halt in einem halben Jahr . . . “ zeugt nicht davon, dass man sich mit dem Anliegen der Bürger ernsthaft beschäftigen will – Gegenbeweis erlaubt!
Warum plant man ein Millionenprojekt, das alle Bürger teuer bezahlen müssen, wenn es doch wesentlich billiger geht. Wenn nichts anderes geht, wird es eine Bürgerinitiative geben. Wer dabei sein will, schreibt E-mails an pripolis@web.de Der BR-TV-Beitrag ist im Internet zu finden unter www.br.de frankenschauaktuell Mittwoch 2.5.2012. (Suchmaschine).
Werner Reuß, 97357 Prichsenstadt