
Paul Schreck ist seit 2002 Galerist in Iphofen. Schuld daran ist, neben einigen Zufällen, auch ein versoffener Grafiker.
Paul Schreck: Ich habe beruflich in jungen Jahren den Zeichner Horst Janssen aus Hamburg kennengelernt. Er hat mich an die Kunst herangeführt. Es war bei meiner ersten Stelle. Der Chef beauftragte Janssen ein Firmenlogo, Weihnachtskarten und so weiter zu gestalten. Dieser erstaunliche, oft versoffene Typ kam zu mir ins Labor und bat mich, Farben für ihn zu mischen. Das war der Anstoß. Ich habe angefangen, Grafiken zu sammeln – wie man das halt so macht, wenn man jung ist und wenig Geld hat. Nach und nach habe ich mich mehr mit Kunst beschäftigt, habe guckt und gesammelt.

Schreck: Ein glücklicher Zufall hat uns Ende der 90er Jahre nach Iphofen geführt. Und so ist uns Iphofen eine zweite Heimat geworden.
Schreck: Ja, eine Anzeige in der Zeitung. Ein Haus stand in der Iphöfer Altstadt zum Verkauf.
Schreck: Nein. Die kam später. Eigentlich waren wir nur auf der Suche nach einem Platz für unser Auto und andere Sachen. Ein Nachbar erzählte uns, dass das Anwesen in der Maxstraße 21 verkauft wird. Die Räume waren ideal zur Verwirklichung einer Galerie geeignet.
Schreck: Zum einen hat Iphofen ein besonderes Flair, zum anderen sind die Menschen in den Großstädten von zahllosen Events überfrachtet. Ein Kunstkauf ist etwas Besonderes und braucht eine besondere Stimmung und Atmosphäre.

Schreck: Das kann man nicht generell sagen. Jedes Kunstwerk braucht seinen Platz. Bei Bildern braucht man immer eine freie Wand. Die Architektur geht zu Glas, wird offener. An welche Wand soll man da ein Bild hängen? Eine Skulptur kann man auch auf die Terrasse oder in den Garten stellen.
Schreck: Unsere Besucher kommen aus ganz Europa. So hatten wir vergangenes Wochenende unter anderen Gäste aus Schweden. Häufig kommen unsere Gäste aus den Ballungsräumen in Deutschland, teilweise gezielt, teilweise zufällig. Dann Faktor Iphofen darf man nicht unterschätzen.
Schreck: Bislang organisierten meine Frau Maria und ich seit der Galerie-Eröffnung 2002 etwa 50 Ausstellungen. Alle Ausstellungen hatten ihren eigenen Charakter. Besonders in Erinnerung ist uns die erste Ausstellung im März 2002 mit Bildern von Otto Modersohn aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts aus Iphofen und Umgebung. Modersohn war einer der Gründer der Künstlerkolonie Worpswede. Ich wusste lange nicht, dass er einen Bezug nach Iphofen hatte. Uns ist es gelungen, 15 Gemälde zu zeigen und auch welche zu verkaufen. Stolz bin ich, dass zwei Bilder in Iphofen geblieben sind.

Schreck: Deberieda ist ladinisch und heißt gemeinsam. Die Familie Verginer gehört zum Volksstamm der Ladiner, also zu einer einer Sprachengemeinschaft in Südtirol, und spricht in der Familie ladinisch.
Schreck: Matthias, Christian und Willy Verginer kommen schon aus der Tradition der Herrgottsschnitzerei des Grödnertals, sind jedoch über das Handwerkliche hinausgewachsen. Auch wenn alle drei zusammen in einer Werkstatt arbeiten, haben sie alle haben ihren eigenen Stil entwickelt und stellen mittlerweile in der ganzen Welt erfolgreich aus.

Die Ausstellung Deberieda ist bis Ende des Jahres in der Galerie Max-21 in Iphofen, Maxstraße 21, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung.