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Kitzingen
Konzerte, Trauungen, Open-Air-Kino: Taugt die Mondseeinsel im Main in Kitzingen für solche Veranstaltungen?
Zur Kleinen Landesgartenschau 2011 hatte die Mondseeinsel ihre Blütezeit als Veranstaltungsort. Nun wollen die beiden Bürgermeister das Idyll wiederbeleben. Das sind ihre Ideen.
Könnte die Kitzinger Mondseeinsel im Main wie zu Zeiten der Kleinen Landesgartenschau wieder eine Veranstaltungsstätte werden? Das Archivbild zeigt ein Konzert mit 350 Zuhörerinnen und Zuhörern im Sommer 2011.
Foto: Ralf Weiskopf | Könnte die Kitzinger Mondseeinsel im Main wie zu Zeiten der Kleinen Landesgartenschau wieder eine Veranstaltungsstätte werden? Das Archivbild zeigt ein Konzert mit 350 Zuhörerinnen und Zuhörern im Sommer 2011.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:28 Uhr

Die beiden Stellvertreter des Kitzinger Oberbürgermeisters sind sich einig: Astrid Glos und Manfred Freitag wollen die Kitzinger Mondseeinsel mit ihrer idyllischen Lage zwischen Altstadt und Stadtbalkon zu neuem Leben erwecken. 2011 kam die kleine Fläche neben dem Freibad schon mal groß raus, als sie bei der Kleinen Landesgartenschau eine Spielstätte für Veranstaltungen war. Nun wollen Freitag und Glos prüfen lassen, ob das dauerhaft möglich wäre.

Mit diesem Antrag waren die beiden in die jüngste Stadtratssitzung gekommen. Dort erläuterten sie ihre Beweggründe und was genau sie sich vorstellen könnten. "Warum brauchen wir eine zusätzliche Veranstaltungsfläche in Kitzingen?", fragte Manfred Freitag (Freie Wähler) und gab die Antwort selbst: weil die Mondseeinsel "ein absolutes Alleinstellungsmerkmal" besitze, um "kleine, aber feine Veranstaltungen" durchzuführen. 

Als Beispiele nannte er Aufführungen mit klassischer Musik, das Open-Air-Kino oder ein Jugend-Zeltlager. Der Name und die Lage der Insel hätten etwas Mystisches und Spirituelles. Man könne Kultur-, Natur- und Gemeinschaftserlebnisse vor der Altstadtkulisse Kitzingens miteinander verbinden. 

Viele Ideen für die Zukunft der Kitzinger Mondseeinsel 

Manfred Paul (SPD) erinnerte an Veranstaltungen wie die Roxy-Kino-Nacht oder die Kleine Landesgartenschau und sah als weiteren Pluspunkt, dass die Mondseeinsel keine direkten Nachbarn habe. Paul plädierte dafür, nicht nur Strom- und Wasserleitungen dorthin zu verlegen, sondern auch an Toiletten zu denken. Schließlich sei die nördliche Fläche der Mondseeinsel, also die Spitze in Richtung Altstadt und Stadtbalkon, für bis zu 1000 Besucherinnen und Besucher geeignet. 

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Mit-Antragstellerin Astrid Glos (fraktionslos) kam die Diskussion im Stadtrat eigentlich zu früh. Sie hätte von der Verwaltung zunächst Informationen über das Für und Wider der Machbarkeit einholen lassen wollen. Da die Diskussion aber im Gange war, ergänzte sie, dass die Mondseeinsel den Stadtbalkon als Veranstaltungsort entlasten und ergänzen könne. Sie sei "eine schöne Alternative" und biete ebenfalls "einen tollen Blick auf Kitzingen". 

Glos kann sich auch eine reduzierte Infrastruktur vorstellen. Wer an einem Zeltlager teilnehme, könnte auch die WCs und Duschen im Freibad nutzen. Und die Veranstaltungen seien auch für ein kleineres Publikum auslegbar.

Unvergessen: Der riesige künstliche Klatschmohn auf der Mondseeinsel war ein Wahrzeichen der Kleinen Landesgartenschau.
Foto: Ralf Weiskopf | Unvergessen: Der riesige künstliche Klatschmohn auf der Mondseeinsel war ein Wahrzeichen der Kleinen Landesgartenschau.

Walter Vierrether (ProKT) erinnerte sich ebenfalls an viele gelungene Veranstaltungen auf der Mondseeinsel, wollte aber, dass der Stadtschoppen keinesfalls vom Stadtbalkon verlegt werde. Allerdings sprach er sich dafür aus, eine Bühne und WCs einzurichten. Vierrether erinnerte den Stadtrat daran, dass man das Thema mit der Fischerzunft diskutieren müsse. Dem pflichtete OB Stefan Güntner (CSU) bei; er rechne mit "erheblichen Einwänden" der Zunft und des Wasserwirtschaftsamts, etwa wegen des Fisch- und Hochwasserschutzes.

Güntner ließ allerdings persönliche Sympathie für den Antrag seiner beiden Stellvertreter erkennen, die "mindergenutzte" Fläche wiederzubeleben. Er könne sich dort sogar Trauungen vorstellen. Der Vorstoß von Glos und Freitag ziele ja zunächst darauf ab zu prüfen, was machbar sei und was das kosten würde.  

KIK und Grüne stimmen gegen die Nutzung der Mondseeinsel

Gegenstimmen kamen von der KIK und den Grünen: Klaus Christof (KIK) erinnerte an die angespannte Finanzlage der Stadt und die bevorstehenden Haushaltsberatungen. Er wandte sich dagegen, vorab Einzelentscheidungen über Projekte und Investitionen zu treffen. Man solle besser alle Wünsche erst einmal sammeln und die Gesamtheit sehen. Offen zeigte sich Christof für ein Kulturkonzept der Stadt. Er schlug vor, dass Verwaltung und Kulturbeirat sich darüber Gedanken machen.

Lauschige Plätzchen wie bei der Kleinen Landesgartenschau 2011 (Archivbild) finden sich auf der Mondseeinsel einige.
Foto: Ralf Weiskopf | Lauschige Plätzchen wie bei der Kleinen Landesgartenschau 2011 (Archivbild) finden sich auf der Mondseeinsel einige.

Probleme mit der Beeinträchtigung der Natur, besonders der Laichgründe der Fische, sagte Gisela Kramer-Grünwald (Grüne) voraus. Sie kenne solche Aussagen von der Fischerzunft. Stattdessen schlug ihre Parteikollegin Andrea Schmidt vor, ein Biotop auf der Mondseeinsel zu gestalten und der Natur etwas zurückzugeben. Am Ende entschied der Rat gegen diese drei Kritiker, überhaupt erst einmal die Machbarkeit einer Veranstaltungsstätte auf der Mondseeinsel von der Verwaltung prüfen zu lassen.

 
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