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Kitzingen
Kommentar zur Kitzinger Silvesternacht: Es braucht jetzt klare Worte und klares Handeln gegen den Irrsinn
Nach dem Angriff auf Feuerwehrleute darf es nicht zur Tagesordnung übergehen. Man muss das Außergewöhnliche auch so benennen und Chaoten als solche entlarven, meint unser Autor.
Silvester hat durch die Angriffe auf die Rettungskräfte ein neues Gesicht bekommen. Das muss klar benannt werden und fordert jeden von uns heraus, findet unser Autor.
Foto: David Young, dpa | Silvester hat durch die Angriffe auf die Rettungskräfte ein neues Gesicht bekommen. Das muss klar benannt werden und fordert jeden von uns heraus, findet unser Autor.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 10.02.2024 09:12 Uhr

An einem der zurückliegenden Silvester rettete Stefan Münch noch Rinder aus einer brennenden Scheune. Diesmal traf er an Silvester auf richtige Rindviehcher. Auf Chaoten. Auf Irre. Man muss es so deutlich sagen. Weil es der erste Schritt für eine mögliche Problemlösung ist. 

In Kitzingen haperte es mit dieser Problemlösung zunächst, weil es zwei Sprachregelungen gab, was das Geschehen bei einem Brandeinsatz der Feuerwehr am Mainkai betraf. Die Polizei signalisierte: alles in Ordnung. Die Feuerwehr dagegen war entsetzt, geschockt und wie paralysiert: Mindestens zwei Angriffe auf Leib und Leben sind verbürgt. Ein bisher einmaliger Vorgang.

Statistiken spiegeln nicht unbedingt das wahre Leben

Was hier fehlte, war eine Gesamtbetrachtung. Dabei zeigte sich vor allem eines: Es bringt wenig, alles in Statistiken zu packen und daraus dann abzuleiten, wie das normale Leben ist. Das normale Leben bleibt das normale Leben. Nur weil etwas bei der Polizei nicht angezeigt und damit aktenkundig wird, heißt das nicht, dass es nicht passiert ist. Beide Bereiche müssen wieder zueinander finden, dürfen sich nicht länger ausschließen.

Und es gilt mehr denn je das, was Kitzingens Kreisbrandrat Dirk Albrecht fordert: Augen auf, hinschauen, einmischen, Zivilcourage zeigen. Den Chaoten, Irren und Rindviehchern auch hier mit aller Klarheit signalisieren, dass man sie im Blick hat. Wenn dann noch eine stark aufgestellte Polizei ohne Personalnöte hinzukommt, wäre das schon mal der erste Schritt, dass Stefan Münch kommendes Silvester wieder angstfrei auf seine Drehleiter klettern kann. 

 
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  • P. K.
    Was hat eigentlich die Polizei gemacht? Dass die nicht Überall gleichzeitig sein kann ist klar, aber ermitteln sollte schon drin sein. Oder gab es keine Anzeige seitens der Feuerwehr?
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  • E. W.
    "Hinschauen, einmischen, Zivilcourage zeigen" - alles schön und gut. Aber das kann im ungünstigen Fall mit einer gebrochenen Nase oder mit einer Strafanzeige enden, weil man angeblich seine "Zivilcourage" überzogen hat.

    In einem zivilisierten - und funktionierenden - Rechtstaat ist es Aufgabe der Sicherheitskräfte Auswüchse zu unterbinden und altbackene Sekundärwerte wie "Sicherheit und Ordnung" zu gewährleisten.

    Wir brauchen da noch keine "Bürgerwehren" und auch keine möglicherweise selbst angetrunkenen und intellektuell leicht angeschlagenen Vigilanten.

    Nothilfe ist jedem Bürger zwar gesetzlich vorgeschrieben, aber wer sich als normaler Mensch in die Aktionen von "Idioten"allzu vorschnell einmischt, der kann bisweilen sehr üble körperliche und juristische Überraschungen erleben.
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