Sind das noch einzelne Missgeschicke, ist das noch singuläres Pech? Oder steckt hinter den ganzen Pannen beim Staatlichen Bauamt inzwischen System? Mehr als 70 Jahre ist es her, dass dem bedauernswerten Techniker einer US-Luftwaffenbasis Fehler in Reihe passierten. Der begleitende Ingenieur sagte über ihn: "Wenn es eine Möglichkeit gibt, etwas falsch zu machen, wird er sie finden." Damit war Murphys Gesetz formuliert, von dem noch heute die Rede ist, wenn sich Panne an Panne reiht. Man ist geneigt, es auf die staatlichen Straßenbauer in Würzburg zu übertragen.
Wer Kitzingen täglich mit dem Auto durchquert, braucht Zeit, Geduld und starke Nerven. Das ist seit Jahren so. Neu ist, dass für die ohnehin schon arg strapazierten Pendler immer neue Schikanen aufgestellt werden. Geschimpft wird auf die Stadt, doch die ist hier die falsche Adressatin. Die Verantwortlichen sitzen weiter weg: im Staatlichen Bauamt in Würzburg.
Sie koordinieren den Verkehr – oder besser: Sie verwalten den Stillstand auf der B 8. Schwerfällig wie ein rheumatischer Elefant taumelt die Behörde durch einen wuchernden Verkehrsdschungel, offenbar blind für die drängenden Probleme, die auf der Straße liegen.
Die B 8 muss in nächster Zeit noch mehr Verkehr verkraften
Wenn schon die Sanierung von 600 Metern Bundesstraße an zwei Ferienwochenenden zur schier unlösbaren Herausforderung wird, möchte man sich nicht vorstellen, wie das erst in den nächsten Monaten wird. Dann wartet mit all den Sperrungen und komplizierten Umleitungen rund um den rastlosen Autobahnausbau der wahre Härtetest auf das zuletzt seltsam ambitionslos wirkende Amt.
Dass unterwegs mal was schiefgehen kann – geschenkt. Aber in der Summe ist das Scheitern doch frappierend. Anderthalb Tage brauchte die Behörde, um wenige Umleitungsschilder zur Seite zu schieben. Begründet hat sie es mit fehlenden personellen Kapazitäten. Das klingt so grotesk wie einst die Aussage des Bundesverkehrsministers, ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen sei aus Mangel an Schildern nicht umsetzbar.
Die B 8 ist längst zur Chiffre für quälenden Stillstand und chronischen Ärger geworden, doch ein schlechtes Gewissen scheint man im Staatlichen Bauamt nicht zu haben. Was muss eigentlich noch passieren, damit man in Würzburg aus der bleiernen Lethargie erwacht und sich mit ganzer Kraft der unhaltbaren Zustände auf der wichtigsten Verkehrsader im Landkreis Kitzingen widmet?
Am Montag waren die Grünphasen an genau der Ampel so kurz, dass nur 2 - 3 PKWs durchkamen. Stand eine Traubenfuhre nach Repperndorf dort, schaffte es da selbst eine kaum bei Grün reinzufahren. Ich nehme an, da erkannten die frisch verlegten Induktionsschleifen die Fahrzeuge nicht . Aber offensichtlich kam niemand auf die Idee dann eben wieder auf feste Zeiten umzustellen.