Wie passt das denn zusammen? Die Leistungen von Schülerinnen und Schülern werden auch im Landkreis Kitzingen immer schlechter. Obwohl so viele Hilfs-, Lehr- und andere Mittel zur Verfügung und so viele Lehrkräfte, Eltern und Experten unterstützend zur Seite stehen. Oder vielleicht deshalb?
Alle fünf Jahre werden die IQB-Bildungstrends erhoben. Das Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen in Berlin testet dann, so wie zwischen April und August 2021, rund 27 000 Viertklässler an rund 1500 Grundschulen in den Fächern Deutsch und Mathematik. Die erschreckenden Ergebnisse stellte die Kultusministerkonferenz (KMK) im Juli 2022 vor: Weniger als die Hälfte der Viertklässler (44 Prozent) erreichte in Rechtschreibung den "Regelstandard". Fast ein Drittel (30 Prozent) verfehlte sogar den "Mindeststandard".
Das Kind Kind sein lassen
Während die KMK aus der Hüfte die Corona-Politik mit ihren Schulschließungen ins Visier nahm, schauten die Experten vom IQB genauer hin. Die Verschlechterung hätte sich vermutlich auch ohne die Pandemie fortgesetzt, heißt es da. Aber woher kommt das Defizit denn dann? Von der dahinschleichenden Digitalisierung? Vom Lehrermangel? Vom nachlässig behandelten Erziehungsauftrag der Familie?
Es ist doch so viel, was auf die Schüler einprasselt. Schule am Bildschirm, Förderunterricht, Nachholzeit am Nachmittag. Volle Konzentration. Leistungsdruck. Und die Freizeit? Hobbys? Spaß? Davon brauchen wir mehr. "Der Lehrer muss passiv werden, damit das Kind aktiv wird", sagte Maria Montessori. Es müssten wohl alle Erwachsenen passiver werden. Gezielt unterstützen, aber den Kindern auch Zeit geben. Zeit für sich und für die Schule. Dann machen die das schon.