Der Schritt von OB Stefan Güntner und Bauinvestor Wolfgang Rosentritt ist mutig: Ohne Plan und Konzept stellt Rosentritt seine Idee von einem Ärztehaus in der Innenstadt vor. Es scheint, als hätten beide aus dem Kommunikationsdesaster rund um das Bürgerzentrum gelernt. Dort fühlten sich die betroffenen Vereine nicht mitgenommen. Deshalb verdient dieser frühe Schritt an die Öffentlichkeit Respekt.
Zwischen zwei Zielen abwägen
Rosentritts Vorhaben wäre für die Altstadt sicherlich wünschenswert, sucht die Stadt doch schon lange nach Interessenten für Innenstadt-Praxen. Allerdings gibt es Haken: Der öffentliche Parkraum müsste dann weichen. Parken dürften dann nur noch Bewohner und Beschäftigte im Schwalbenhof und deren Besucher, zuvorderst die des Ärztehauses. Das steigert nicht gerade die Attraktivität der Norma, und auch manches Geschäft im Umfeld wird um Kunden bangen.
Der Stadtrat muss sich entscheiden: Er kann auf der städtischen Fläche nur ein Ziel verfolgen. Läge das Verkehrskonzept für die Innenstadt schon vor, würde dem Gremium die Entscheidung leichter fallen. Aber über einen Entwurf ist es bislang nicht hinausgekommen. Verwaltung und Stadtrat müssen daher möglichst bald ihre Hausaufgaben machen, denn ewig wird der Investor den am Einzug interessierten Arzt und und den Apotheker nicht hinhalten können.