Es ist lobenswert, dass Oberbürgermeister Stefan Güntner und der Stadtrat Kitzingen endlich einen getakteten Stadtbus einführen wollen. Die Stadt lebt diesbezüglich noch in der Steinzeit. Umso verlockender ist es, gleich den Sprung in die Zukunft zu machen und auf autonom fahrende Shuttle-Busse zu setzen.
Doch schon jetzt zeigen die Fakten: Das System steckt noch in den Kinderschuhen, hat keine Serienreife und ist zurzeit noch unverhältnismäßig teuer. Zugleich müsste das Shuttle-System viele Kompromisse eingehen: Die Altstadt wird komplett umgangen, dabei sollten im Rahmen eines künftigen Verkehrskonzepts dort einmal weniger Autos fahren. Das geht aber nur, wenn es dann einen attraktiven Stadtbus gibt, der die Leute hinein- und hinausfährt. Den Shuttle zuvorderst für Pendler einzuführen, wie es OB Güntner erklärte, ist zu kurz gesprungen. Die ganze Bevölkerung sollte davon profitieren.
Ein weiterer Haken: Das System lässt noch Jahre auf sich warten. In Städten, in denen es einen konventionellen Busbetrieb ablöst, mag das akzeptabel sein. In Kitzingen gibt es aber keinen Stadtbus mit 30-Minuten-Takt.
Radwege müssten geopfert, neue Ampeln aufgestellt werden
Dazu kommt: Der Shuttle kann nicht durchgehend auf einer eigenen Busspur fahren, selbst wenn man Radwege opfert, was der OB und ein Teil des Stadtrats in Kauf nehmen würden. Das macht den Bus nicht sonderlich schnell. Im Gegenteil: Seine zusätzlichen Ampeln bremsen den Verkehr, der zu Stoßzeiten viel Geduld erfordert, zusätzlich aus.
Schließlich geht es um ein Projekt, bei dem die 30-Millionen-Marke in Sichtweite ist. Auch wenn es staatliche Fördermittel geben sollte: Braucht eine Stadt der Größe Kitzingens einen Stadtbus für solche Summen?
Also was tun? Alternativen wurden im Stadtrat benannt: Elektro-Busse mit Fahrern wären auch eine klimafreundliche Variante, hätten den Charme, flexibler durch die Stadt und die Stadtteile fahren zu können. Vor allem wären sie – vorausgesetzt, es findet sich ein Busunternehmen dafür – schneller zu verwirklichen.
Wenn OB und Stadtratsmehrheit schon unbedingt noch mehr Fakten zum Shuttle-System sammeln wollen, sollten sie doch bitte gleichzeitig die Alternativen prüfen. Dann kommt die Lösung fast von selbst.
Er hat sich nicht über die Höhe der Fördermittel erkundigt, sondern geht in einem Halbsatz darüber hinweg.
Was ist das für eine Recherche?
Herr Brachs versucht seine Meinung der Allgemeinheit aufzudrängen.
Und wenn Sie den Betrag wissen, den Kitzingen bezahlen muss, incl aller notwendigen Infrastrukturmassnahmen, dann sagen Sie uns das bitte. Nicht immer nur auf die Presse schieben.