Der A-3-Ausbau geschieht in Rekordzeit. 76 Kilometer, 22 Brücken, 68 Unterführungen. Bis Ende 2026 soll es sechs Streifen zwischen Biebelried und Erlangen geben – das kommt einem mittelgroßen Wunder gleich. Es gibt aber leider auch einen Preis für diese Schnelligkeit: Gestrickt wird tatsächlich mit der berühmten heißen Nadel. Dass da etwas schief gehen kann, liegt fast schon in der Natur der Sache.
Im Landkreis Kitzingen ist jetzt etwas schief gegangen: Zum einen wurden die Beteiligten vom Bauherrn über den anstehenden nächsten Bauabschnitt zu spät informiert. Zum anderen wurde wohl auch die Bedeutung von zwei vermeintlich kleinen Brücken, über die lediglich eine Kreisstraße führt, nicht erkannt. Für die Autobahnbauer waren es nur zwei von 22 Brücken, für den Landkreis sind es wichtige Hauptverkehrsachsen.
Klar ist aber auch: Der Ausbau ist nicht vom Himmel gefallen; man hätte die Probleme kommen sehen können. Das Problem scheint zu sein, dass nicht klar ist, wer "man" ist. Jemand, der alles im Auge hat. Jemand, der nicht nur seine Straßen im Blick hat, sondern auf alles einen Blick wirft: Autobahn, Bundesstraße, Staatsstraßen und Kreisstraßen.
Das alles bedarf noch einer genaueren Aufarbeitung, um die Fehler im System auszumerzen. Jetzt heißt es aber erst einmal: Scherben zusammenkehren und retten, was noch zu retten ist, damit es nicht zum absoluten Stau-Gau im Landkreis kommt.
PS. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass momentan die B8 bei Mainbernheim auch noch gesperrt ist. Ich zähle zwischen dem Biebelrieder Kreuz und dem Autobahn-Anschluss Geiselwind insgesamt 12 Begegnungen von Straßen oder Feldwegen mit der A3.