Keinen Landwirt, der seinen Beruf mit Liebe ausfüllt, lässt es kalt, wenn seine Tiere elend umkommen. Auch für den Schweinehalter in Nenzenheim ist der Verlust seiner 120 Schweine eine Tragödie. Ganz abgesehen vom finanziellen Schaden an Haus und Hof.
Die Frage ist, warum in unseren Ställen nicht die offensichtlich funktionierende Frühwarntechnik eingesetzt wird, um solches Leid zu verhindern. Wohl weil Politik und Behörden den Bauern nicht noch mehr Auflagen und damit höhere Kosten zumuten wollen. Somit drückt man sich um wirkungsvolle Kontrollen des Brandschutzes in kleinen bäuerlichen Betrieben und schreckt vor schärferen Gesetzen für alle zurück.
Mehr Brandschutz braucht Druck von oben
Dabei hat doch die Einführung von Rauchmeldern in privaten Häusern und Wohnungen gezeigt: Wenn es mit Aufwand und Kosten verbunden ist, helfen Appelle nicht weiter. Am Ende braucht es Druck, damit alle mitmachen. Ja, funktionierende Frühwarnanlagen sind deutlich teurer als die Rauchmelder aus dem Baumarkt. Das würde den Landwirten Mehrkosten verursachen – wieder einmal. Das gehört zur Wahrheit.
Deshalb müsste sich die Allgemeinheit an diesen Kosten beteiligen. Über den Preis für landwirtschaftliche Erzeugnisse, über Steuern, wie auch immer.
Denn was wäre die Alternative? Dass schon bald der nächste Stall lichterloh brennt und wir wieder den Verlust von Tieren und Sachwerten beklagen und schlimmstenfalls den von Menschenleben? Daran dürfen wir uns nicht gewöhnen. Mensch und Tier sollten uns das wert sein.
Es gibt nichts bezahlbar funktionierendes am Markt. Allein die Wartungen fressen den Ertrag auf.
Auch wenn dort Technik ausgelöst hätte, wäre die Feuerwehr nicht schneller helfend eingreifen können. Manchmal geht es eben schlecht aus. Uralte Installationen und selbstgefrickelte Elektrik sind besser zu überwachen und hier sollte angesetzt werden. Feuerbeschauen werden ja auch kaum noch gemacht. Das waren auch wirksame Mittel.