Stürmisch geht es selten in Ausschüssen des Landkreises zu – vielleicht wollte Stefan Güntner das ändern und frischen Wind in das Gremium bringen. Das Ergebnis war: Plötzlich blies ihm der Wind kräftig ins Gesicht. Dass er sich zuletzt auf Kreis-Kämmerer Toni Orth eingeschossen hatte und ihm kürzlich sogar ohne jegliche Begründung einen „Schattenhaushalt“ unterstellt hatte, wurde noch kopfschüttelnd hingenommen.
Diesmal jedoch gab es mehr als nur Kopfschütteln: Der Vorwurf, der Kreis sei „unsolidarisch“ gegenüber den Kommunen, wenn er nicht noch mehr einspare, sorgte für eine steife Brise im Kreisausschuss. Güntner vergaloppierte sich mit seinem Vortrag gehörig und vergiftete mal eben so im Vorbeigehen das Klima. Die meisten Kreisräte dürften Güntners Vorgehen als Affront gewertet haben, der sicherlich noch lange nachwirkt. Zumindest so lange, bis Güntner weiß, wo genau beim Landkreis die Gürtellinie verläuft.