
Dass die Berufsinformationstage in Kitzingen virtuell stattfanden, war richtig. Gerade jetzt, in Zeiten der Pandemie, ist es wichtig, Schülern eine Perspektive für ihre berufliche Zukunft zu geben. Die digitalen Stände ermöglichten einen übersichtlichen Eindruck und durch die Videos und Live-Chats wurde das Ganze nicht zu einer trockenen Informationsveranstaltung. Ein gewisser Spaßfaktor war also auch dabei. Darüberhinaus wurde die Aufmerksamkeit für Unternehmen und ein erster Kontakt zu potenziellen Ausbildungseinrichtungen hergestellt.
Jedoch lassen sich auch Kritikpunkte finden. Auf der digitalen Messe waren vor allem größere Unternehmen vertreten. Kleinbetriebe scheuten die virtuelle Alternative offensichtlich und wurden so von Jugendlichen nicht wahrgenommen. Darüberhinaus: Was machen Schüler, die zuhause keinen Computer oder eine instabile Internetverbindung haben? An ihnen gehen solche Veranstaltungen vielleicht vorbei. In diesem Fall könnten, ähnlich wie beim Homeschooling, Leihgeräte für Abhilfe sorgen.
Das virtuelle Angebot kann den persönlichen Austausch nicht ersetzen, das steht außer Frage. In Zukunft könnten solche digitalen Veranstaltungen aber ein Zusatzangebot darstellen. Dies würde die Reichweite und das Interesse bei jungen Menschen wahrscheinlich erhöhen. Die direkte Ansprache bleibt trotzdem unerlässlich, sowohl für Unternehmen als auch für Schüler. Denn nur so können sich künftige Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein Bild des jeweils anderen machen.