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Kitzingen
Kommentar: Die Kitzinger Veranstaltungshalle hat ihren Namen nicht verdient
Die Stadt hätte Besseres verdient gehabt als ein bisschen Herumdoktern an einem 90 Jahre alten Bau. Aber der Stadtrat traut sich nicht. Dabei wäre die Lösung ganz einfach gewesen.
Rasch einen weiteren Anbau hinstellen, und fertig ist die Veranstaltungshalle? Mehr ist dem Kitzinger Stadtrat nach 30 Jahren Diskussion zu diesem Thema nicht eingefallen.
Foto: Siegfried Sebelka | Rasch einen weiteren Anbau hinstellen, und fertig ist die Veranstaltungshalle? Mehr ist dem Kitzinger Stadtrat nach 30 Jahren Diskussion zu diesem Thema nicht eingefallen.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:45 Uhr

Der Umbau der Florian-Geyer-Halle hat noch gar nicht begonnen, da steht bereits fest: Für Halligalli, wie man es sich von einer Veranstaltungshalle wünscht, wird diese Halle niemals taugen. Sie stößt schon heute an Grenzen: nur zehn Veranstaltungen pro Jahr, jeweils nur maximal 600 Personen, ganz zu schweigen von der miserablen Akustik, den Parkproblemen und möglichem Ärger mit den Nachbarn. Der Stadtrat versuchte sich am großen Wurf – und landete mal wieder beim kleinsten gemeinsamen Nenner. Mehr war mit diesem Gremium nicht zu machen; wirklich Großes traute man sich nicht zu.

Der Traum von der Stadthalle ist für Jahrzehnte ausgeträumt

Fest steht damit auch: Der Traum von einer Stadthalle ist damit für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte ausgeträumt. Die Sehnsucht nach großen Konzerten oder überregionalen Messen kann weiter nicht bedient werden. Dabei wäre die Lösung ganz einfach gewesen. Die große Halle am Flugplatz hätte die Stadt haben können – nicht zum Nulltarif, aber der Besitzer wäre bereit gewesen, sie zu ertüchtigen, hätte die Stadt ihm langfristig einen Obolus von 45.000 Euro und zehn Veranstaltungen jährlich garantiert. Dort wäre Parkraum im Übermaß vorhanden, keine Nachbarn, mit denen man angeeckt wäre, schier unbegrenzte Möglichkeiten also. Dem Stadtrat war das zu riskant. Das muss man nicht verstehen.

Man hätte sich auf diese Weise nicht nur eine große Lösung, sondern auch Zeit gekauft. In den Jahren der dortigen Nutzung hätte man nach Lösungen suchen, Papiere wälzen, Fachleute hören, in Gottes Namen auch einen Arbeitskreis gründen können – ganz unverbindlich, ganz bequem, ganz ohne Zeitdruck. Bis man am Ende dann bei einem Vorschlag gelandet wäre, der den Namen Veranstaltungshalle verdient hätte und der Größe und den Ansprüchen einer Großen Kreisstadt wie Kitzingen angemessen wäre.

Stattdessen steckt die Stadt jetzt erneut Hunderttausende von Euro in eine Halle, deren Kern aus dem Jahr 1935 besteht. Sie nennt das Fortschritt. Es wird auf ewig ein Kompromiss bleiben.

 
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