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Kitzingen
Kommentar: Strecke der Steigerwaldbahn bloß nicht zerschlagen!
Die Steigerwaldbahn ist womöglich tot, die Bahnstrecke selber muss leben – für unseren Autor Frank Weichhan wäre eine Zerschlagung ein absolutes Unding.
Die Strecke der Steigerwaldbahn als Radschnellweg? Möglich wär's. Wenn die Trasse erhalten bleibt, wird sich irgendwann eine tolle Nutzung finden, meint unser Kommentator.
Foto: Arne Dedert, dpa | Die Strecke der Steigerwaldbahn als Radschnellweg? Möglich wär's. Wenn die Trasse erhalten bleibt, wird sich irgendwann eine tolle Nutzung finden, meint unser Kommentator.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 09.02.2024 13:30 Uhr

Preisfrage: Wenn Sie heute auf die Idee kämen, einen sieben Meter breiten Weg von Geiselwind nach Biebelried bauen zu wollen – wie lange würde das wohl dauern? Genau: Jahrzehnte. Vielleicht sogar ein Jahrhundertprojekt. Weil sich Deutschland, wir wissen es alle, längst in den Wahnsinn geregelt hat. Wir haben ein Bürokratie-Monster geschaffen, das Mögliches erst ganz am Ende erledigt und Unmögliches sofort verlangt.

Es gibt unzählige Beispiele für dieses Monster, die man überall nachlesen kann: Ein Bäcker hat heutzutage 220 Vorschriften und Gesetze zu beachten. Was früher mit genau einer Unfallverhütungsvorschrift möglich war, bedarf heute eine mehrbändige Verordnung. Für unseren Weg von Geiselwind nach Biebelried hieße das wohl: er würde scheitern.

Die Zeit für eine gute Idee wird kommen

Gibt man also unter diesen Umständen eine fast 50 Kilometer lange Trasse einfach so auf? Kann man es zulassen, dass so etwas einfach zerschlagen wird? Nein, die Strecke der ehemaligen Steigerwaldbahn muss erhalten bleiben. Wenn schon keine Eisenbahn mehr fährt – was an sich schon unverständlich ist – sollte wenigstens die Trasse nicht angetastet werden. Sie ist so etwas wie ein Sechser im Lotto. Weil sie Optionen offen lässt: Ob Teststrecke für autonomes Fahren, Fahrradschnellweg oder meinetwegen auch die längste Fress-Meile der Welt. Irgendwann wird die Zeit reif sein für eine gute Idee. Dann zahlt sich der Sechser im Lotto aus.

 
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  • K. K.
    es ist zu befürchten..........

    dass auf den flachen Land so mancher Anlieger einen Antrag stellt. Sie brauchen den Grund, weil Sie einen Hühnerstall mit Auslauf anlegen wollen.. ... Kikeriki..... Gogoloress

    ( Man muss schon ehrlich sein. Der Streckenverlauf der vor rund 100 Jahren einmal festgelegt wurde, ist in manchen Dörfern heutiger Anlagen, für einen modernen Zug eine Zumutung. * Wer eine moderne Bahn heutiger Möglichkeiten will, braucht eine komplett
    neue Trassenführung. !!! *
    Es sei denn..... man träumt.
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  • M. K.
    Die Trasse bleibt nur erhalten, wenn nicht entwidmet wird......
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  • H. K.
    Den Sarkasmus aus meinem anderen Kommentar mal beiseite: Einige Gemeinden haben die Strecke schon überplant. Dass alle darauf verzichten, die Grundstücke anderweitig zu verwenden, halte ich für utopische Träumerei, trotz aller Beteuerungen von Stellen, die dann gar nicht dafür zuständig sein werden (CSU, Eck, Meißner). Wenn die Strecke erst mal entwidmet ist, ist sie weg. Für immer. Genau deswegen setze ich mich so für sie ein, das hat der Kommentar gut auf den Punkt gebracht.
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  • A. K.
    @kniekel, vollste Zustimmung. Erwähnenswert wäre noch: Der autonome Bus und der Radweg neben dem Radweg oder das erwähnte Kernwegenetz sind nicht Lösung.
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  • H. K.
    Der Zug scheint ja nun wohl abgefahren zu sein. Wie wäre es, einen 50 km langen Ponystall darauf zu bauen? Dafür braucht es ja offensichtlich nicht mal eine Genehmigung, wie wir von Herrn Eck erfahren haben. Ganz viele Kindergärten entlang der Strecke hätten ihre Freude an einem Streichelzoo und die Trasse bleibt erhalten. Sie käme sogar vermutlich ins Guiness-Buch. Der längste ungenehmigte Streichelzoo der Welt. Wenn wir den Tourismus schon nicht mit der Bahn stärken können, müssen wir uns halt was anderes ausdenken.
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  • J. H.
    Danke Frank Weichhan für den sehr guten Kommentar. Besser hätte es man nicht schreiben können. Die Steigerwaldbahn, bzw die Trasse muss weiter in einen Stück erhalten bleiben und darf nicht zerstückelt werden, auch wenn aktuell der Bedarf nicht besteht. Die nachfolgenden Generationen werden es uns einmal danken.
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  • R. B.
    Ich gebe Ihnen recht. Macht nicht den Fehler wie in Marktheidenfeld, weil unrentable Bahn wurde die Strecke , nach Lohr/ AB/FFM und Wertheim aufgelöst, schnell wurden die Gleise abgebaut ...auch für einen " Hochwasserschutz " und Umgehung in Hafenlohr ! Jetzt wo nur noch über Klimaschutz, Energie sparen geredet wird, wären bestimmt viele Autofahrer froh, die täglich nach Lohr/ AB/ FFM mit dem PKW Fahren müssen froh über eine Zugverbindung. Abgesehen von der Industrie die immer durch die" just in time " LKW-Lieferungen durch Unfällen und Staus beeinträchtigt werden. Ach ja Umgehung Hafenlohr der Hochwasserschutz und eine evtl Umgehungsstr. wären bestimmt auch anders möglich gewesen und durch die Zugverbindung wäre bestimmt einiges an Verkehr in der Gemeinde zurückgegangen. Ja Marktheidenfeld ist halt eine Stadt mit viel Gwerbegebiet ( auch neue ) , aber alles wird dicht gemacht oder lassen es sich weg nehmen: Bahnhof, Krankenhaus. Hier läßt sichs gut leben " smile "
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