
Gesetze und Satzungen sind dafür da, den Bürgerinnen und Bürgern Rechtssicherheit zu geben und dafür zu sorgen, dass alle in gleicher Weise behandelt werden.
So könnte Wiesentheid nach Recht und Gesetz die Betroffenen der Hochwasserflut für die Feuerwehr-Einsätze zahlen lassen. So steht es auf dem Papier. Doch das brächte die Geschädigten vom Regen in die Traufe. Auch wenn der Betrag von 150 Euro pro Einsatz nicht hoch erscheint, so ist er doch unangemessen.
Zeichen der Solidarität senden
Zum Teil haben die Bürgerinnen und Bürger horrende Schäden erlitten, Hab und Gut verloren, Zerstörungen an ihren Häusern verkraften müssen. Die Hilfe der Nachbarn, Freiwilligen und Feuerwehrleute half nicht nur, weitere Schäden zu verhindern; die Solidarität tat auch den geschundenen Seelen gut. Diese Rückendeckung jetzt durch – rechtlich zulässige – Rechnungen aufzukündigen, wäre denkbar schlecht. Die Hochwasser-Opfer würden sich doppelt bestraft fühlen.
Für die Gemeinde geht es in der Summe um ein paar wenige Tausend Euro; für die Hochwasser-Opfer wäre es ein völlig falsches Signal. In solchen Fällen sollten Bürgermeister und Gemeinderäte Fünfe gerade sein lassen, Fingerspitzengefühl zeigen und vor allem ein – weiteres – Zeichen der Solidarität senden. Das kostet die Gemeinde wenig, bedeutet aber den Betroffenen viel.