Die Bergmannskapelle spielt, der Knappenchor singt und die Familie Knauf sowie die Knauf-Mitarbeiter treffen sich fast wie bei einer Familienfeier zur Hauptversammlung in der Iphöfer Firmenzentrale – normalerweise. Doch Corona hat auch dieser Tradition einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und so gab es eine Premiere. Während sich ein kleiner Kreis, zusammengesetzt aus Mitgliedern der Familie Knauf, der Geschäftsleitung, des Betriebsrates und den Jubilaren, auf Basis eines Hygienekonzepts trafen, konnten die Mitarbeiter live die Versammlung über das Intranet verfolgen, teilt das Unternehmen mit.
Ein Umsatzplus von fast 6 Prozent
Auch für Knauf – das betonten Geschäftsführung, Geschäftsleitung und Betriebsrat – war es ein Jahr, das allen Mitarbeitern viel abverlangt habe. 2020 wird als wirtschaftliches sehr erfolgreiches Jahr in die Knauf Geschichte eingehen, das den digitalen Wandel der Unternehmenskultur beschleunigte und damit trotz vieler Ungewissheiten ein Grundstein zur Festigung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens bildet, heißt es in der Pressemitteilung.
Wie der Geschäftsführende Gesellschafter Manfred Grundke berichtete, wurde der weltweite Umsatz um 5,7 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro gesteigert. Die Zukäufe des Vorjahres – USG und Armstrong – hätten einen großen Teil zu diesem Wachstum beigetragen. So konnten Umsatzrückgänge durch ungünstige Wechselkurse und die Corona-Pandemie ausgeglichen werden. Den Absatz von Gipsbauplatten steigerte Knauf um 8,5 Prozent auf insgesamt 2 Milliarden Quadratmeter. Der Absatz von Gipsputzen kletterte auf 4,7 Millionen Tonnen.
"Auch im vergangenen Jahr wurden unsere Erträge wieder nahezu voll in das Unternehmen – und damit in unsere Zukunft – investiert", wird Grundke in der Pressemitteilung zitiert. In zahlreichen Ländern investierte das Unternehmen in neue Werke, Werkserweiterungen und Modernisierungen. "Mit der Akquisition der zweiten Hälfte von USG Boral ist uns ein kleiner Coup in Asien gelungen. Eine einmalige Gelegenheit, die wir ohne zu zögern genutzt haben", erklärte Grundke. Dadurch sei Knauf nun auch Marktführer in Asien.
Christoph Dorn als Vorsitzender der Geschäftsleitung der Knauf Gips KG berichtete mit Blick auf den deutschen Markt über "eine mehr als zufriedenstellende Ergebnisentwicklung". "Das Corona-Jahr wird als Boomjahr des Heimwerkens in die Geschichte eingehen", stellte er fest. Auch für das kommende Jahr rechne man mit einer stabilen Marktentwicklung in Deutschland.
Wie Grundke unterstrich Dorn den digitalen Wandel, den die Pandemie bei Knauf beschleunigt habe. Kunden- und Mitarbeiterschulungen wurden zum Beispiel kurzfristig auf Webinare umgestellt. Im kommenden Jahr wird Knauf weiter in eine weltweite Plattform für Kundenbeziehungen und die digitale Unterstützung seiner Vertriebsaktivitäten investieren.
Treue Mitarbeiter ausgezeichnet
Auch der Betriebsratsvorsitzende Klaus Moik war erfreut über die positive Geschäftsentwicklung und lobte das Krisenmanagement. Er sprach besonders die Belastungen für die Mitarbeiter in Produktion und Verladung an. Die Kollegen seien immer flexibel gewesen und hätten die Corona-Maßnahmen mitgetragen. Aber auch die Flexibilität der Verwaltungsmitarbeiter hatte einen großen Anteil daran, dass der Betrieb reibungslos weitergeführt werden konnte. Besonders freute sich Moik, dass alle Auszubildenden nach Ende ihrer Ausbildung weiterbeschäftigt werden.
Am Ende der Versammlung ehrte der Betriebsratsvorsitzende zahlreiche Jubilare für ihre Treue zum Unternehmen.
Für 40 Jahre wurden geehrt: Roland Braun, Rudolf Grün, Jürgen Krämer, Roland Ludwig, Erich Neubert, Gerd Orf, Erhard Pöhlmann, Michael Reuther, Herbert Ruf, Erwin Rüttger, Winfried Saum, Norbert Scholand, Elmar Schönig, Elke Sommer, Roland Süssmeier, Erich Volkamer, Joachim Wagner und Roland Winkler.
Für 25 Jahre wurden geehrt: Jürgen Adler, Marcus Albert, Ralf Altmann, Stefan Behrendt, Alexander Blumhardt, Martin Düll, Dr. Christian Engert, Ines Flederer, Dorothea Goll, Stefan Hahn, Thomas Hanft, Beate Hassold, Eva Häufglöckner, Dirk Hess, Elfriede Hess, Marco Hessefort, Edgar Kaufmann, Christine Kemmer, Hans-Jürgen Krause, Frank Kristinus, Norbert Lauer, Marko Möhring, Clemens Obert, Günter Ruffus, Jörg Schanow, Myrta Schmidt, Heike Schmitz, Marco Schönig, Frank Schwarz, Stefan Schwarz und Jürgen Sieber.