Nicht erst seit der Krieg in der Ukraine und damit in Europa zurück ist, beschäftigen sich Reservisten aus dem Landkreis Kitzingen mit dem Erhalt ihrer einmal bei der Bundeswehr erlernten Fähigkeiten, Regelmäßig bilden sie sich fort, lernen den Umgang mit neuen Waffen, mit neuen Anforderungen und Aufgaben.
Nach der Auflösung des Übungsdorfes bei Großlangheim gibt es nur noch wenige Möglichkeiten sich im Häuserkampf zu üben, bei dem der Verteidiger immer den Kenntnis- und Deckungsvorteil besitzt. Der Bezirksvorsitzende der Verbandes der Reservisten der deutschen Bundeswehr (VdRBw) Hans-Joachim Stadtmüller nutzte daher eine Möglichkeit in Karlstadt, die Kreisgruppe Würzburg-Kitzingen zu einer Ausbildungsveranstaltung in einem abbruchreifen Gebäude einzuladen.
Das angenommene Szenario: Rotland hat die Bundesrepublik angegriffen und dabei Würzburg besetzt. Bei seinem Vordringen konnte der Feind bei Gemünden zwar gestoppt werden, zog sich daraufhin aber nach Karlstadt zurück, wo er sich in besagtem Gebäude verschanzte.
Rotland hat die Bundesrepublik angegriffen
Die Aufgabe der Reservisten aus dem Raum Würzburg-Kitzingen als Einheit Blau besteht darin, die herrschende Feindlage aufzuklären und das Gebäude zu besetzen. Erschwert wird der Auftrag durch die Vermutung, dass sich im Keller Zivilisten versteckt halten könnten. Das Ziel der Reservisten: Feindliche Kräfte zerschlagen und gefangennehmen.
Dazu werden die Reservisten in Gruppen eingeteilt, die die Umgebung des Areals gegen feindliche Tätigkeit absichern, für Deckung sorgen und den Zugang ins Gebäude ermöglichen. Alle anderen Reservisten haben die Aufgabe, das Gebäude – sich ständig gegenseitig nach allen Richtungen absichernd – Stockwerk für Stockwerk zu stürmen, zu besetzen und nach versteckten Feinden zu suchen.
Die Reservisten sind flexibel und einsatzbereit
Als wäre das nicht schon schwer genug, müssen die Reservisten noch mit verborgenen Sprengfallen und Hinterhalten rechnen – auch im angrenzenden Kanalsystem. Zudem müssen Zivilisten schützen und in Sicherheit bringen.
Am Ende der Übung zog Oberstleutnant Stadtmüller eine durchweg positive Bilanz und zeigte sich sowohl vom Ausbildungsstand, der Einsatzbereitschaft und der Flexibilität seiner aus der Region stammenden Reservisten aller Dienstgrade bestehenden Reservisteneinheit überzeugt.