Die gute Nachricht ist: Das Landratsamt bekommt endlich seine neue Heizungsanlage. Im zweiten Anlauf hat es endlich geklappt. Einstimmig entschied sich der Kreisausschuss für ein Angebot, das bei knapp 385 000 Euro liegt und neben der Anlage auch die Wartung umfasst. Die neue Heizung besteht aus zwei Teilen: Wegen der beengten Platzverhältnisse kann nur eine 250-kW-Pelletheizung – als Hauptheizung – installiert werden. Da die Gesamtheizleistung des Landratsamtes aber bei 340 kW liegt, wird noch eine Erdgasheizung mit einer möglichen Leistung von 350 kW angeschafft. Die Verwaltung rechnet für die Hybrid-Heizung mit einer Förderung von 40 Prozent, was rund 135 000 Euro entspricht.
Sanierung des Landratsamtes
Die neue Heizung ist Teil einer größer angelegten Sanierung, die nach und nach das Amt wieder auf den neusten Stand bringen soll – beispielsweise was die sanitären Einrichtungen oder auch den Eingangsbereich anbelangt. In diesem Jahr haben die Kreisräte tief in die Tasche gegriffen und für entsprechende Sanierungen knapp 620 000 Euro lockergemacht, davon alleine für besagte Heizanlage um die 340 000 Euro.
Im ersten Anlauf war die Suche nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis für eine neue Heizung – wie berichtet – gescheitert. Es gab seinerzeit ein beschränktes Vergabeverfahren. Bedeutet: Das Landratsamt hat die Ausschreibungsunterlagen an infrage kommende Firmen verschickt. Konkret waren es fünf, von denen jedoch vier erst gar nicht antworteten, also kein Angebot abgaben. Das einzige Angebot, das im Landratsamt eintrudelte, ließ die dortigen Baufachleute mit den Ohren schlackern: 492 660 Euro wurden darin aufgerufen. Der Preis war wirklich heiß.
45 Prozent über der Schätzung
Das Landratsamt hatte im Vorfeld in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro selber Berechnungen angestellt, was denn die Heizungsanlage in etwa kosten dürfte. Ergebnis: Man rechnete mit gut 339 000 Euro. Ein gewaltiger Unterschied also; das Angebot lag rund 45 Prozent über dem, was man erwarten konnte.
Damit war klar: Es handelte sich um einen unangemessen Preis, bei dem der Zuschlag nicht erteilt worden war. So bekam der Bieter schließlich Ende Juni die Mitteilung aus dem Landratsamt, dass man dankend auf eine Heizungsanlage für fast eine halbe Million Euro verzichte. Damit wurde auf diese Ausschreibung der Deckel gemacht.
Erfolg durch "freihändige Vergabe"
Danach ging es in die zweite Runde: Im Herbst gab es eine weitere Ausschreibung, diesmal als "freihändiges Vergabeverfahren“. Damit war das förmliche Verfahren aufgelöst; das Landratsamt konnte nunmehr direkt auf Firmen zugehen und musste nicht mehr warten, bis sich jemand meldet. Diesen Weg beschritt man bei vier Firmen, von denen zwei wegen Überlastung gleich abgewunken haben. Die anderen beiden waren also im Spiel. Doch auch hier gab es schnell eine Halbierung: Der Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes folgte nur eine Firma.
Dass ein dritter Anlauf erspart bleibt, lag an dem durchaus akzeptablen Preis. Der liegt zwar auch knapp 50 000 Euro über dem, was die Experten des Landratsamtes angesetzt hatten, befindet sich aber im "normalen" Schwankungsbereich. Damit steht fest: Die alte Heizung muss nur noch diesen Winter durchhalten. Die neue Heizung wird dann unmittelbar nach dem Ende der Heizperiode im kommenden Jahr endlich eingebaut.