
Zwei Jahre dauerte die Zwangspause, in der die Stadt Kitzingen und ihre Gäste auf den gewohnten Frühlingsauftakt mit Automeile, Live-Unterhaltung und offenen Geschäften am Sonntag verzichten mussten. Am vergangenen Wochenende war die coronabedingte Unterbrechung dieser Tradition beendet. So schlenderten erstmals seit langem wieder viele Besucher durch die Altstadt vom Falterturm bis zum Königsplatz, von der Alten Mainbrücke bis zum Marktplatz.
„Die Kunden trugen in den Geschäftsräumen freiwillig eine Maske ohne dass jemand etwas sagen musste“, hieß es bei Pelz und Design Beer. Bei der Besuchermenge war Vorsicht geboten. Die Kundinnen und Kunden seien nicht nur zum Umschauen gekommen, sondern zeigten sich interessiert am Angebot.
Ein Anziehungspunkt war wieder die Automeile mit zahllosen Fahrzeugpräsentationen verschiedener Hersteller, deren Produkte die Verkäufer der hiesigen Autohäuser präsentierten. Selbstverständlich war auch der Trend der Elektroautos vertreten. Donny Vox sorgte für entspannte Livemusik.
Neue Autos und Oldtimer zogen Besucher an

Das überwiegend schöne Wetter trug zum Erfolg bei, den der Marketingbeauftragte Christian Körner für die Firma Iglhaut bilanzierte. Bereits zu Beginn habe großes Interesse geherrscht, das über den ganzen Tag bis zum Spätnachmittag anhielt. Ein Magnet waren vor allem die Rallye-SLC-Oldtimer. Endlich habe man die Kundinnen und Kunden wieder einmal persönlich treffen können, so sagten Vertreter des Autohauses Hertkorn durchweg zufrieden.
In der Kaiserstraße präsentierten sich überwiegend Dienstleister und Handwerker. Neben dem Rathaus stand nicht nur das gewohnte Kinderkarussell; wenige Meter weiter wurden Nägel per Hand geschmiedet und gegen einen Obolus für die Ukraine-Hilfe abgegeben. Um Fitness ging es beim Bunjee-Springen vor dem Landratsamt.
Anbieter freuen sich über persönliche Kundengespräche
Am neuen Standort in der Kaiserstraße hatte Nicole Starkmann Fahrzeuge ihrer Fahrschule ausgestellt und freute sich über den Zulauf. Persönliche Gespräche mit ehemaligen Fahrschülern waren erst jetzt wieder möglich, wie sie unterstrich. Fragen rund um den Führerschein seien im Gespräch einfacher zu führen, vor allem wenn wie am Sonntag überwiegend die Sonne schien.
Zufriedenheit signalisierte die Schöningh Buchhandlung. Immer wenn die Sonne verschwunden war, kamen vermehrt Besucher nach innen, nicht nur zum Umschauen, sondern auch um sich aufzuwärmen.

Auf der Alten Mainbrücke fand sich ein unübersehbarer Hinweis auf eine Ausstellung mit Fahrrädern und E-Bikes am Mainufer. Schließlich gab es – wenn auch in abgespeckter Form – wieder den Frühlingsrummel mit Karussell, Autoscooter und Bunjee-Springen. Neben der Alten Mainbrücke, nahe dem Stadtbalkon, hatte der Hamburger Hafenmarkt seine Tore geöffnet und freute sich über die Besucher.
Zufriedene Bilanz des Stadtmarketingvereins
Entlang der Automeile, im Markt und auf dem Weg über die Mainbrücke herrschte zeitweilig reger Publikumsverkehr. Corona-Abstände schienen mitunter in Vergessenheit geraten zu sein. Lückenhaft besetzt waren nur die Außentische manches Gastronomiebetriebs, denn ein eiskalter Wind blies durch die Altstadtgassen.
Als Veranstalter zog schließlich auch der Stadtmarketingverein eine zufriedene Bilanz. Vorsitzender Frank Gimperlein sprach von einem perfekten Tag und zeigte sich überrascht vom guten Zuspruch, der mehr Besucher in die Stadt geführt habe als erwartet. Noch im Februar, als die Anfragen an die Anbieter rausgegangen seien, habe bei vielen Ausstellern Skepsis vorgeherrscht, ob Ausstellungen im April ohne Auflagen möglich sein würden. Einige hätten aber auch mit Personalmangel zu kämpfen gehabt und daher auf eine Teilnahme verzichtet.