
Da stand es also in seiner viel zu großen Garage, klein, aber fein und feuerrot. Ein Veteran, wenn man so will. 34 Jahre hat der aktuelle Einsatzwagen der Freiwilligen Feuerwehr Hellmitzheim auf dem Buckel, was selbst für ein Feuerwehrauto ein stolzes Alter ist. Kein ABS, keine Servolenkung, kaum noch verfügbare Ersatzteile. In den nächsten zwei Jahren soll es deshalb ausgemustert und gegen ein neues ersetzt werden.
Montagabend war Iphofens Stadtrat zu Besuch im 400-Einwohner-Stadtteil, nicht wegen des alten Fahrzeugs, dessen Tage gezählt sind und das laut Bürgermeister Dieter Lenzer "das zweitälteste innerhalb der Stadt" ist. "Älter ist nur das in Birklingen." Die Blicke galten zwei Autos neuerer Bauart, mit dem die Feuerwehrkameraden aus Gerlachshausen und Hörblach angerückt waren – zu Demonstrationszwecken.
Das neue Fahrzeug soll nicht nur Wasser mit sich führen
Auf dem Papier unterschieden sich die beiden Fahrzeuge nur in einem Buchstaben: Das eine hörte auf den Namen TSF-L, das andere auf TSF-W. TSF steht für Tragkraftspritzenfahrzeug, der Zusatz für Logistik und für Wasser. Vor Ort wurden die Unterschiede deutlich. Das TSF-W hat einen Tank für bis zu 750 Liter Wasser; auch das TSF-L kann 500 bis 700 Liter Löschwasser mit sich führen, hat aber auf der Ladefläche noch Platz für bis zu vier Rollcontainer mit Geräten wie Stromerzeuger oder Pumpen etwa für Hochwassereinsätze.
Die Feuerwehr in Hellmitzheim hat ihren Favoriten bereits gefunden, wie Kommandant Tobias Nahr gegenüber den Stadträten sagte: "Wir stehen hinter dem TSF-L." Der Kaufpreis liegt bei rund 180.000 Euro. Vom Freistaat Bayern gibt es einen festen Zuschuss von 60.000 Euro, vom Landkreis womöglich weitere 30.000 Euro. Wichtig ist dem Kommandanten, dass das Fahrzeug zumindest eine gewisse Menge Wasser mit sich führen kann, um bei Flächen- und Feldbränden wie im vergangenen Sommer gewappnet zu sein. Auch am Bahndamm vor Hellmitzheim kommt es immer wieder zu kleineren Brandeinsätzen.