Nichts Neues beim Winterwetter: „Der Januar war natürlich wieder zu warm“, sagt Thomas Karl, der beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen die Wetterlage beobachtet.
Als Durchschnitt hat Karl in der Mainbernheimer Straße in Kitzingen 1,4 Grad errechnet. Das ist 1,5 Grad wärmer als im langjährigen Schnitt. Aber: „Wir hatten schon wärmere Winter“, sagt Karl und verweist auf den Januar 2018. Da lag die Durchschnittstemperatur bei 5,1 Grad.
Der wärmste Tag im Januar war am 13. Januar mit 8,2 Grad. Am kühlsten war es dagegen am 22. Januar mit -8,8 Grad. Dieser Tag fiel auch in die kälteste Periode, die zwischen dem 20. bis 25. Januar lag. „Da hatten wir fünf Tage mit Dauerfrost“, erklärt Karl. „Also Tage, an denen auch am Tag die Temperatur nicht über 0 Grad stieg. Insgesamt gab es im Januar 15 Frosttage.
Kein gutes Wetter für Insekten
Das heißt aber nicht, dass die Natur den kompletten Januar im Winterschlaf lag, denn Karl zählt auch drei Vegetationstage. An diesen drei Tagen kletterte die Säule im Thermometer über die 5-Grad-Marke. „Gräser können da schon wachsen“, sagt Karl. „Das war ein Hauch Frühling.“
Was für die Vegetation keine Auswirkungen hatte, war für Insekten gar nicht gut. Ihnen bekommt dieses Temperatur-Auf-und-Ab nicht. „Ein normaler Winter mit gleichbleibender Kälte ist für ihre Winterruhe besser“, erklärt der Pflanzenschutzexperte.
Zu einem Winter gehört natürlich auch Schnee. Und etliche Flocken fielen im Januar auch aus den Wolken. 18 Tage mit Niederschlag, also Schnee oder Regen, stehen in der Wetter-Statistik. „Aber nur an acht Tagen hat es über einen Liter geregnet“, berichtet Karl und kommt auf eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von 41 Litern pro Quadratmeter. Das ist ein wenig über dem Schnitt, der bei 38,8 Litern liegt. „Ohnehin sind die Wintermonate nicht die niederschlagreichsten“, sagt Karl. Die seien im Sommer, wenn sich die Gewitter ausregnen.
Fast 40 Sonnenstunden
Bleibt noch die Frage nach den Sonnenstunden. Da hat Thomas Karl gute Nachrichten: 38 Stunden schien die Sonne in der Mainbernheimer Straße. Deutlich mehr als im Januar 2018. „Da hatten wir nur 18 Sonnenstunden.“ Mit 38 Sonnenstunden liegt der Januar fast im Schnitt von 40 Stunden. „Ist doch nicht schlecht“, zeigt sich Karl zufrieden.
Dass es noch besser geht, beweisen seine Aufzeichnungen. Im Januar 2017 schien im Januar 80 Stunden lang die Sonne, im Januar 2009 sogar 90. Am seltensten zeigte sich die Sonne übrigens im Januar 2010. Nur 17 Stunden war sie da zu sehen. „Das war ein ganz trüber Winter“, erinnert sich Karl.
Zum Schluss ein Blick auf die Felder. Da der Frost nicht gereicht hat, dass die Zwischenfrüchte abfrieren, müssen die Landwirte die Pflanzenreste jetzt einarbeiten. Und da auf Frost keine Bodenschäden zu befürchten sind, nutzen die Bauern die kälteste Zeit des Tages – direkt nach Sonnenaufgang – für die Bodenbearbeitung. (jul)