GemeinSinn - was ist denn das? Die Kitzinger Freiwilligen-Agentur ist nicht neu - aber sie startet jetzt unter Celine Brown und Nadja Ruhnau-Warm neu durch. Kurz gesagt, vernetzen die beiden jungen Frauen Ehrenamtliche und Vereine miteinander. Eine Win-Win-Situation für alle im Landkreis Kitzingen.
Nadja Ruhnau-Warm: Wir sind quasi die Brücke zwischen freiwillig Engagierten und Organisationen, etwa Vereinen. Wir verbinden und vernetzen diese miteinander. Und bieten zudem verschiedene Schulungen und Weiterbildungen an - zum Beispiel zu Versicherung im Ehrenamt, Fundraising oder Infektionsschutz. Wir sind Ansprechpartner für sämtliche Fragen rund ums Ehrenamt.
Celine Brown: Wir arbeiten wie eine Vermittlungsplattform und bringen Leute, die Hilfe brauchen, mit denen zusammen, die helfen wollen. Nach dem Motto: It's a match!
Ruhnau-Warm: Ich bin 37, komme aus Fröhstockheim und bin gelernte Weinbautechnikerin. Wenn man, wie ich, auf dem Dorf lebt, wächst man mit dem Ehrenamt auf. Aber man merkt auch hier schon, dass das Engagement nachlässt. Diesem Trend müssen wir mit verschiedenen Möglichkeiten entgegenwirken.
Brown: In meiner Generation – ich bin 22 – ist das Ehrenamt oft nicht mehr so präsent. Ich habe Wirtschaftsingenieurswesen studiert und bin während der Corona-Zeit als Mitarbeiterin im BRK-Impfzentrum gelandet. Das hat mir total gefallen, ich habe viele Helfer, auch ehrenamtliche, kennengelernt. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass engagierte Menschen genau die Aufgabe finden, die ihnen Spaß macht und sie erfüllt.
Brown: Aus der Vielfalt der Möglichkeiten – von Mitarbeit bei ökologischen Projekten, Sport- oder Kirchenveranstaltungen über den Einsatz für Tiere bis hin zur Nachbarschaftshilfe – möchten wir es den Menschen so einfach machen, wie es geht. Deshalb haben wir unsere Homepage interaktiv eingerichtet. Hier kann sich jeder Mensch und jede Organisation oder jeder Verein anmelden und seine Angebote einstellen.
Ruhnau-Warm: Für ganz Spontane gibt es zudem 'freilich', eine bayernweite Plattform, die man von unserer Homepage aus ebenfalls ansteuern kann und die zeigt, wo akut gerade Hilfe benötigt wird.
Ruhnau-Warm: Dann kann derjenige gerne direkt zu uns kommen, zum Beispiel in unsere wöchentliche Ehrenamtssprechstunde. Da helfen wir persönlich weiter. Überhaupt ist es uns wichtig, persönlichen Kontakt zu allen zu haben. Unser Angebot soll kein anonymes sein, sondern die Menschen haben in uns immer einen Ansprechpartner.
Brown: Mit der Zeit wollen wir gemeinsam unsere Datenbank immer weiter wachsen lassen, so dass potenzielle Helfer und Hilfsanfragen immer genauer aufeinander abgestimmt werden können.
Ruhnau-Warm: Direkt über uns wird niemand bezahlt. Wenn jemand seinem Helfer, zum Beispiel fürs Einkaufen oder für Hilfe am PC, ein Dankeschön geben möchte, liegt das nicht in unserer Hand.