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Marktbreit
Im Schuljahr 2025/26: Zu wenige Plätze in der Mittagsbetreuung für Grundschüler in Marktbreit
In diesem Schuljahr duldet die Schule noch eine zu hohe Schülerzahl in der Mittagsbetreuung. Aber im kommenden Jahr will sie reduzieren – bis mehr Räume gefunden sind.
Die Mittelschule Marktbreit stellt Räume für die Mittagsbetreuung der Grundschule zur Verfügung. Aber im Schuljahr 2025/26 reichen die freien Zimmer in beiden Schulen nicht mehr für alle Kinder aus.
Foto: Eike Lenz (Archiv) | Die Mittelschule Marktbreit stellt Räume für die Mittagsbetreuung der Grundschule zur Verfügung. Aber im Schuljahr 2025/26 reichen die freien Zimmer in beiden Schulen nicht mehr für alle Kinder aus.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 10.03.2025 02:37 Uhr

Dieser Brief löste unter Marktbreiter Eltern von Grundschulkindern kürzlich Sorgen aus: "Auf Grund der aktuell gegebenen räumlichen Situation in der Mittagsbetreuung sind wir leider gezwungen, die Platzzahl ... im kommenden Schuljahr zu begrenzen." Die Grundschule und die AWO, welche die Mittagsbetreuung durchführt, hatten die Eltern Ende Februar informiert, dass wohl nicht alle Kinder, die noch bis April angemeldet werden können, im Schuljahr 2025/26 einen Betreuungsplatz erhalten werden.

In der Folge, so schreiben AWO und Schule, würden die Plätze bevorzugt nach bestimmten Kriterien vergeben, zum Beispiel an Kinder von alleinerziehenden Elternteilen oder von Eltern, die beide berufstätig sind. Zu- oder Absagen sollen nach den Osterferien an die Eltern versandt werden.

Die Mittagsbetreuung in Not: An vielen Orten ist man an der Grenze dessen angelangt, was pädagogisch sinnvoll ist.
Foto: Uwe Anspach, dpa | Die Mittagsbetreuung in Not: An vielen Orten ist man an der Grenze dessen angelangt, was pädagogisch sinnvoll ist.

Im Brief ist die Rede davon, dass es schon jetzt in den zur Verfügung stehenden Räumen "zu wild, zu laut und zu eng" zugeht, vor allem zwischen Unterrichtsende und Hausaufgabenzeit. Die AWO betreut in den Zimmern der Grund- und der benachbarten Mittelschule rund 100 Grundschulkinder. Ausreichend Personal, so teilt die AWO auf Anfrage mit, sei nicht das Problem.

Auf Nachfrage der Redaktion erklärt die Leiterin der Grundschule, Brigitte Ertl, dass sich die Mittagsbetreuung schon im laufenden Schuljahr "in einer Notsituation" befinde. Man sei an der Grenze dessen angelangt, was pädagogisch sinnvoll sei. Deshalb habe es auch schon Abmeldungen gegeben. Und daher wollten Schule und AWO im kommenden Schuljahr die Kinderzahl zurückfahren. 

In absehbarer Zeit keine zusätzlichen Räume für die Mittagsbetreuung

Die Mittagsbetreuung an Schulen erfreut sich großer Beliebtheit. Das stellt Kommunen und Schulen vor Herausforderungen.
Foto: Barbara Herrmann (Archiv) | Die Mittagsbetreuung an Schulen erfreut sich großer Beliebtheit. Das stellt Kommunen und Schulen vor Herausforderungen.

Zusätzliche Räume für die Betreuung stünden ab Herbst voraussichtlich noch nicht zur Verfügung, sagt Ertl. Allerdings würden die VG-Gemeinden "bereits intensiv an einer Lösung" arbeiten, "um in Zukunft wieder allen Kindern eine Betreuung zu ermöglichen". So steht es im Elternbrief und Ertl zeigt sich im Gespräch zuversichtlich, dass sich die Raumsituation bis zum Beginn des Schuljahres 2026/27 entspannt haben dürfte. Bis dahin müsse man mit der Übergangslösung leben, die nicht alle Kinder berücksichtigen könne. 

Bürgermeister Kopp: Lösung wird vielleicht nicht alle Eltern zufriedenstellen

Den großen Bedarf bei der Mittagsbetreuung erkennt auch Bürgermeister Harald Kopp, will aber erst das Ende der Anmeldefrist im April abwarten. Dann werde der Schulverband reagieren: "Eine Lösung gibt es auf jeden Fall", verspricht der Bürgermeister. Wie sie aussieht, sei aber noch unklar. Denkbar sind mehrere Optionen: Ein Auswahlverfahren bei den Kindern sei nur ein möglicher Weg. Die Suche nach einem weiteren Raum bis Mitte 2026 sei ein weiterer, erklärt Kopp.

Der Bürgermeister versichert, dass es eine Lösung geben werde, welche "die meisten Eltern – vielleicht nicht alle – zufriedenstellen wird". In diesem Zusammenhang verweist Kopp auch auf die steigenden Kosten für die Stadt Marktbreit. Mittlerweile zahlten der Freistaat noch 30 Prozent der Betreuungskosten und die Eltern zehn Prozent. 60 Prozent blieben an der Stadt hängen.

Zugleich komme der gesetzlich verankerte Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz, der stufenweise ausgebaut wird. Das regelt das Ganztagsförderungsgesetz. Ab Mitte 2026 gilt er zunächst für die Eltern von Erstklässlern. Danach kommt Jahr für Jahr für jede weitere Klasse ein Anspruch auf Betreuung hinzu.

Spätestens ab dem Schuljahr 2029/30 muss also jedes Grundschulkind, dessen Eltern das wünschen, ganztägig gefördert werden, was die Betreuung am Nachmittag beinhaltet. Städte und Gemeinden müssen mit Blick auf diese Fristen in jedem Fall handeln, sollten absehbar zu wenige Betreuungsplätze zur Verfügung stehen.

 
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