Die Landtagswahl in Bayern findet am 8. Oktober statt. Der Fall Aiwanger macht die Landtagswahl spannend. Was denken die Menschen über die anstehende Wahl und die aktuellen Schlagzeilen? 6 Menschen über Jugendsünden, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz.
Carmen Rüdinger (57) aus Albertshofen: "Den Fall Aiwanger finde ich echt unmöglich."
"Ich informiere mich über die Presse, Social Media und auf öffentlichen Veranstaltungen. Grundsätzlich fände ich es gut, wenn der Fokus bei den Kandidaten auf den Belangen von Bayern liegt und nicht auf eigenen Befindlichkeiten, was ich in der jetzigen Regierung sehr problematisch finde. Man tut so als würde man das Land nach vorne bringen, aber das findet meiner Meinung nach nicht statt.
Den Fall Aiwanger finde ich echt unmöglich. Das als Spaß hinzustellen, finde ich nicht gut. Und ich bin mir nicht sicher, ob die Profilierungssucht aus der Jugend, weg ist. An der Haltung von Söder sieht man, dass es ihm darum geht einen Koalitionspartner zu haben. Ich bin mir sicher, wenn es jemand aus einer anderen Partei wäre, würde Söder ihn an den Pranger stellen."
Harm Davids (72) aus Weener: "Ich finde gut, dass Söder an ihm festhält."
"Selbstverständlich interessiere ich mich für die Landtagswahl. Am liebsten informiere ich mich in der Zeitung. Den Fall Aiwanger können wir als Außenstehende gar nicht so beurteilen. Das ist mittlerweile 35 Jahre her. Ich bin auch etwas weiter von dem Thema entfernt, da ich aus Ostfriesland bin. Ich finde aber, dass man das nicht wieder aufrollen sollte. Es kann auch falsch sein, was ich denke, aber so wie ich das in den Medien gelesen habe, finde ich gut, dass Söder an ihm festhält."
Angelika Funk (37) aus Kitzingen: "Es wird sich immer auf Sachen versteift, die nichts verändern."
"Ich interessiere mich schon für die Landtagswahl. Ich finde gerade die Themen Familie und Soziales gehen unter und sollten mehr Priorität haben. Das sind Themen, die gehen oft unter. Es wird sich immer so auf Personen und Sachen versteift, die nichts verändern. Söder hier, Corona da und alle diese ganzen alten Themen. Es wird immer gleich auf die Parteien geschaut und wer das beste Konzept hat. Man sollte mehr auf die kleinen Sachen schauen. Das, was außen herum passiert, scheint wichtiger zu sein als die kleinen Themen im Land selbst und in den Landkreisen, das finde ich schade. Die Politik ist sowieso schon so negativ belastet und man hat das Gefühl, dass sich sowieso nichts ändert. Ich denke, wenn man im Kleinen anfangen würde, wäre das mehr wert."
Robert Rapp (37) aus Würzburg: "Wenn Aiwanger ein Mitglied der CSU wäre, wäre er gegangen."
"Ich interessiere mich definitiv für die Landtagswahl und informiere mich ganz altmodisch über die Zeitung, sowohl digital als auch in Print. Zum Fall Aiwanger habe ich eine klare Position. Ich kann nicht nachvollziehen, warum er noch in seiner Position als stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsminister ist. Sowas muss aufgearbeitet werden. Antisemitismus ist ein schwerwiegender Vorwurf. Ich persönlich kann sowas nicht tolerieren. Deshalb ist meine Meinung glasklar. Ich glaube, die Entscheidung von Söder ist eine rein parteipolitische Entscheidung. Wenn Aiwanger ein Mitglied der CSU wäre, wäre er gegangen. Das ist meine persönliche Meinung."
Friedbert Förster (71) aus München: "Ich bin gespannt, wie die Wähler darauf reagieren werden."
"Selbstverständlich interessiere ich mich für die Landtagswahl, für die besonders. Das, was sich da im Vorfeld abspielt, ist einmalig. Die Eskalation von Aiwanger mit seinen antisemitistischen Vorstellungen, auch wenn er damals erst 16 Jahre alt war. Er muss das Gedankengut irgendwo herbekommen haben. Ich bin gespannt, wie die Wähler darauf reagieren werden. Wir werden wahrscheinlich eine Überraschung erleben.
Ich wünsche mir, dass man den Umweltschutz ehrlich, intensiv und fokussiert angeht. Dafür haben wir nicht mehr viel Zeit ich wünsche mir, dass die Geschichte in der Ukraine so schnell wie möglich beendet wird. Am liebsten informiere ich mich über die Zeitung. Wahlveranstaltungen halte ich für überflüssig, denn für die Entscheidung braucht man tragbare Informationen. Dieses Gelaber kann man nicht mehr hören."
Annette Sauer (48) aus Kitzingen: "Man sollte das nicht alles so aufbauschen."
"Ich informiere mich im Internet über die anstehende Landtagswahl, wen ich wähle, weiß ich aber noch nicht. Das, was im Fall Aiwanger passiert ist, war noch zu Schulzeiten. Man muss bisschen differenziert sehen, wie alt er damals war und wie alt er jetzt ist. Natürlich steht er in der Öffentlichkeit, aber man sollte das nicht alles so aufbauschen. Ich glaube, das ist ihm mittlerweile bewusst. Das sagt noch lange nichts über seine jetzige Gesinnung aus. Ich finde die Entscheidung von Söder in Ordnung, da es zu Schulzeiten passiert ist und nicht aktuell ist. Von der Landtagswahl erhoffe ich mir mehr soziale Gerechtigkeit."