Warum blieb die Aussichtsplattform in 60 Meter Höhe einfach stehen? Am Dienstagnachmittag hatte sich "Top of the world" plötzlich abgeschaltet, 21 Besucher des Freizeit-Landes in Geiselwind (Lkr. Kitzingen) saßen fest und mussten spektakulär mit Hubschraubern gerettet werden.
"Die Anlage wird geschlossen bleiben", lautete am Mittwoch die "Presse-Information" auf der Homepage des Freizeit-Landes. "Ein Sicherheitsmechanismus", so die Erklärung, habe "den sofortigen Stillstand des Fahrgeschäftes veranlasst". Ab diesem Moment habe sich die Anlage "im Störungsmodus" befunden. Die Park-Verantwortlichen hätten sich dann "in Absprache mit Technikern und dem TÜV für die höchstmögliche Sicherheitsstufe entschieden und die Höhenrettung zur Bergung der Besucher hinzugezogen".
Schwindelfreier Techniker im Klettereinsatz
Die Evakuierung begann gegen 18 Uhr. Zunächst war ein schwindelfreier Techniker mit Getränken im Rucksack zu der Gondel hinaufgeklettert. Danach folgten mehrere Bergretter, die sich von einem Hubschrauber abseilten und in der Gondel um die 21 Insassen kümmerten. Die Entscheidung, ob ein Abseilen in Frage kommt oder die Rettung per Hubschrauber besser ist, sei zusammen mit den Betroffenen gefällt worden, darunter elf Kinder. Lediglich ein Kind entschied sich für das Abseilen. Für das selbstständige Herabklettern, so die Meinung der Experten, hing die Gondel viel zu hoch.
Dabei gab es im Freizeit-Land in doppelter Hinsicht Glück im Unglück: Die Rettung war kurz vor Einbruch der Dunkelheit beendet. Danach wäre zumindest der Einsatz der Hubschrauber nicht mehr möglich gewesen. Und: Die Höhenretter von der Würzburger Berufsfeuerwehr kennen sich in dem Vergnügungspark mit seinen Gegebenheiten bestens aus. Seit Jahren üben sie an den größeren Fahrgeschäften, regelmäßig auch an der jetzt betroffenen Aussichtsplattform. Erst vor wenigen Wochen war der Ernstfall nur wenige Meter entfernt geprobt worden, da simulierten die Helfer die Rettung aus dem 18 Meter hohen Looping der Boomerang-Achterbahn.
Ernstfall immer wieder trainiert
Brigitte Mahr, Pressesprecherin des Parks, betont denn auch auf Anfrage: "Genau für diesen Fall wurde immer wieder trainiert." Die Fahrgeschäfte im Park seien "auf 1000-prozentige Sicherheit eingestellt, damit nichts passieren kann". Im Zweifelsfall würde die Technik eher einmal mehr stoppen. Dies komme hin und wieder auch vor, zuletzt am Cobra, einem Rollercoaster.
Der Park wurde übrigens am Tag nach dem Hubschrauber-Einsatz regelrecht gestürmt. Die Autos stauten sich fast bis zur Autobahn zurück, an den Kassen herrschte enormer Andrang. Auch die Reaktionen in den sozialen Netzwerken waren überwiegend gelassen: Manche Kommentatoren sahen die Hubschrauber-Rettung sogar als zusätzliche Attraktion an und bedauerten, nicht selbst dabei gewesen zu sein.
Mitarbeiter des TÜVs suchen die Ursache
Mitarbeiter des TÜVs, die regelmäßig alle paar Wochen im Park unterwegs sind, begaben sich am Mittwochmittag auf Fehlersuche, das Ergebnis steht noch aus. Der Turm steht zwar im Guinness-Buch der Rekorde als größter transportabler Aussichtsturm der Welt, richtig auf Reisen war die Anlage allerdings ab 1995 für nur drei Jahre. Seit 1998 steht der sogenannte Gyro-Tower - so nennt man die Vereinigung eines Aussichtsturmes mit einem Fahrgeschäft – als eines der Wahrzeichen am Rande des Parkes, das von der A 3 aus werbewirksam zu sehen ist.
Der Turm hat neben dem Eintrag im Buch der Rekorde auch einen eigenen Eintrag bei Wikipedia. Dort findet sich der Hinweis, dass es bei der Premiere auf dem Weihnachtsmarkt 1995 in Berlin einen Zwischenfall gab. Fehlerursache damals: Der Antrieb hatte blockiert.
- Lesen Sie auch: Echte Grabsteine im Freizeit-Land - Ermittlungen abgeschlossen
ich kenne Sie zwar nicht, aber auf Grund der chronologischen Reihenfolge des Verschwindens und Wiederauftauchens meines Beitrages vermute ich, daß Sie zur Mainpost gehören.
Das war keine Rettung, sondern eine Bergung.
Niemand war in Gefahr, das Schlimmste was hätte passieren können, wäre gewesen, daß Jemand pießeln gemüßt hätte.
Alles Andere ist Sensationshascherei.
ja, ich kümmere mich um den Online-Auftritt der Main-Post, daher auch der Zusatz "Digitales Management" unter meinem vorherigen Post.
Nun zum Thema: Laut Duden bedeutet retten "aus einer Gefahr, einer bedrohlichen Situation befreien und dadurch vor Tod, Untergang, Verlust, Schaden o. Ä. bewahren"
Unserer Meinung ist die Verwendung des Wortes in dem Artikel daher angemessen und richtig.
Freundliche Grüße
Lukas Will
Digitales Management
von der Mainpost bin ich ja schon einiges gewöhnt, aber warum schreiben Sie hier von "Rettung". War denn Irgendjemand in Gefahr?
Meiner Meinung nach handelt sich hier nicht um eine "Rettung".
Es gibt genug Schreiberlinge der Mainpost, die nur mit rudimentären Kenntnissen der deutschen Sprache aufwarten können.
natürlich kann man hier von einer Rettung sprechen, ansonsten hätten die Besucher bis zum nächsten Tag dort oben ausharren müssen. Zudem war anfangs noch nicht klar, warum die Plattform überhaupt ausgefallen ist.
Freundliche Grüße
Lukas Will
Digitales Management