Beim jüngsten Starkregen am 1. Juni und dem daraus resultierenden Hochwasser sind Schwarzachs Ortsteile mit einem blauen Auge davon gekommen. Anders als bei den verheerenden Überschwemmungen vor drei Jahren hinterließen die Bäche diesmal keine größeren Schäden. "Wir haben großes Glück gehabt", zog Schwarzachs Bürgermeister Volker Schmitt in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag Bilanz.
Die aus dem Steigerwald abfließenden Bäche Castellbach und Schwarzach führten nicht die Wassermengen vergangener Jahre. Die Pegelstände waren deutlich niedriger als 2013 und 2021. Ursachen für vollgelaufene Keller und überschwemmte Grundstücke war diesmal eher der Starkregen vor Ort. Viele landwirtschaftliche Nutzflächen konnten das Regenwasser nicht mehr gänzlich aufnehmen und spülten Erde von abschüssigen Äckern ab und in angrenzende Gebäude hinein. Teilweise nicht funktionierende Rückstauklappen, vor allem in Hörblach-Nord, taten ihr Übriges.
"Insgesamt sind im Gemeindegebiet Schwarzach innerhalb von 36 Stunden 112 Liter je Quadratmeter niedergegangen", zog Schmitt Bilanz. Rechtzeitig war vor ergiebigem Dauerregen gewarnt worden. Die Feuerwehr Hörblach füllte daraufhin 3600 Sandsäcken am Bauhof. Als die Bauhoffläche teilweise unter Wasser stand, zog man die Sandsackabfüllanlage auf den Bolzplatz vor dem Sportheim in Stadtschwarzach, so Schmitt. Während in Schwarzenau, Münsterschwarzach und Hörblach-Nord das Abwassersystem die starken Regenmengen in Teilbereichen nicht mehr aufnehmen konnte, kam es in einzelnen Kellern zu einem Rückstau aus dem Kanal.
In Schwarzenau konnte der Entwässerungsgraben entlang der Neuseser Straße die Niederschläge nicht mehr aufnehmen, die über Lichtschächte in Keller flossen. Ähnlich in der Stadtschwarzacher Straße. "Entlang der Schwarzach, des Castellbaches und des Silberbaches kam es zu keinen nennenswerten Schäden", sagte der Bürgermeister. Die Anwohner seien gut auf eine mögliche Hochwasserwelle vorbereitet gewesen. Entlang des Etterswasengrabens in Gerlachshausen kam es zu Ausuferungen in die angrenzenden Grünflächen. Das Wasser gelangte auch auf die Umgehungsstraße. Der Durchlass des Wenzelsbaches unter der Kreisstraße nach Haidt (oberhalb des Gewerbegebietes) nahm das Wasser nicht mehr auf.
Schmitts Fazit: "Der Hochwassernotfallplan wird weiter aktualisiert, um die einzelnen Abläufe noch zu verbessern." Für die Sandsackabfüllanlage müsse ein neuer befestigter Standort gefunden werden, der den logistischen Anforderungen für Zu- und Abfahrten entspreche. Als "nützlich" bezeichnete er das neue Hochwasser-Frühwarnsystem Noysee für die Zuläufe aus Richtung Wiesentheid. Die Dorfschätze hätten bereits zehn weitere Pegel beauftragt, die für eine zusätzliche Überwachung sorgen. "Damit sollte sich die Vorhersage weiter verbessern." Schmitt dankte den vielen freiwilligen Helfern, den eingesetzten Feuerwehrleuten und den Mitarbeitern des Bauhofs für ihren Einsatz.
Zugestimmt hat der Gemeinderat dem Antrag auf Errichtung einer weiteren Zufahrt für das Anwesen "Sonnenstraße 13" in Münsterschwarzach. Das Grundstück wird geteilt. Die Kosten trägt die Antragstellerin, die den wegfallenden öffentlichen Parkplatz auf ihrem Grundstück ersetzen muss.
Die Bundesstraße 22 in Düllstadt wird vom 17. bis 21. Juni im Zentrum halbseitig gesperrt. Grund sind Erneuerungsarbeiten am Straßenbelag einer der beiden Brücken.