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Iphofen/Würzburg
Große Anteilnahme nach Bericht über Krebserkrankung: Wie Nadine Wilm aus den Reaktionen neue Kraft schöpft
Andere Ärzte hatten sie schon aufgegeben. Aber die 36-Jährige aus Iphofen kämpft an der Uniklinik Würzburg tapfer gegen den Krebs – und erhält dafür viel Zuspruch und Respekt.
Nadine Wilm (36) muss immer wieder in der Würzburger Uniklinik behandelt werden. Sie leidet an einer besonders seltenen Form von Eierstockkrebs und galt als austherapiert. 
Foto: Benjamin Brückner | Nadine Wilm (36) muss immer wieder in der Würzburger Uniklinik behandelt werden. Sie leidet an einer besonders seltenen Form von Eierstockkrebs und galt als austherapiert. 
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 13.04.2024 02:42 Uhr

Ihr Schicksal berührt viele Menschen: Die 36-jährige Nadine Wilm aus Iphofen (Lkr. Kitzingen) kämpft mit Lebensmut und Gottvertrauen gegen ihre Krebserkrankung – unterstützt von ihrem Ehemann Frank und medizinisch versorgt von den Ärztinnen und Ärzten an der Uniklinik Würzburg.

Dort spricht man von einem "kleinen Wunder": Eigentlich galt die Patientin als austherapiert, Metastasen hatten sich im ganzen Körper ausgebreitet. Doch den Medizinern an der Uniklinik gelang es mit weiteren Tests und einer neuen Therapie, das Tumorwachstum zu stoppen – obwohl Eierstockkrebs als äußerst aggressiv gilt.

Viele Zuschriften von Freunden und unbekannten Menschen

Nadine Wilm hat sich seit Jahresbeginn stabilisiert und wieder Lebensqualität gefunden. Darüber, und wie das Ehepaar seit über zwei Jahren die schwere Zeit meistert, berichtete diese Redaktion vor vier Wochen. In der Folge erreichten die beiden unzählige Zuschriften per Post, Handy oder über die sozialen Medien – von Freunden und früheren Weggefährten ebenso wie von völlig unbekannten Menschen.

Zuspruch, Respekt, Bewunderung und Hilfsangebote: "Es waren nur positive Reaktionen, so lieb von allen geschrieben", freut sich Nadine Wilm. Der 36-Jährigen und ihrem Mann tut die große Anteilnahme gut, "wir ziehen Kraft daraus." Teils wurden Briefe ohne korrekte Adresse an sie geschickt – und kamen an. Viel Mitgefühl gab es im Internet über Kommentare auf Facebook und Instagram.

Etliche Bekannte oder frühere Arbeitskollegen hätten sich telefonisch gemeldet, sie wussten bis dahin nichts von der schweren Erkrankung. "Es waren teils Leute, die wir schon ewig nicht mehr gesehen oder gehört haben", berichtet Knauf-Mitarbeiter Frank Wilm. Er erhielt nach der Veröffentlichung auch einen Anruf aus der Chefetage: Die Firma helfe gerne, wo möglich. "Das hat mich wirklich positiv überrascht", sagt der 41-Jährige. Und sogar die Autowerkstatt der beiden klingelte durch und bot Unterstützung an. Nadine Wilm musste bei so viel Zuwendung "das eine oder andere Tränchen verdrücken". 

Gesundheitlich ist ihr Zustand so weit wieder stabil, nach einigen Turbulenzen in den vergangenen vier Wochen mit zwei weiteren Aufenthalten und Untersuchungen in der Würzburger Uniklinik. Doch ihr Therapieplan läuft normal weiter, die Ostertage verbringt die Patientin gemeinsam mit ihrem Ehemann zuhause in Iphofen, darauf freuen sich beide sehr.

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Einige Resonanz auf die Veröffentlichung hat auch Gabriele Nelkenstock bekommen. Die Vorsitzende des Vereins "Hilfe im Kampf gegen Krebs" steht dem Ehepaar Wilm seit ihrer Überweisung an die Würzburger Uniklinik mit Rat und Tat zur Seite. Nun haben sich weitere Patientinnen und Patienten gemeldet und nach möglicher Unterstützung gefragt.

Krebshilfe-Verein unterstützt Betroffene und Angehörige

"Wir leisten keine 1:1-Betreuung", macht Nelkenstock klar, "sondern versuchen zu coachen: Wir wollen Patienten mit unseren Erfahrungen mündiger machen. Sie sollen in Gesprächen mit den Ärzten die richtigen Fragen stellen." Nicht wenige Betroffene hätten zum Beispiel Scheu, eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen. "Aber das ist wichtig, das muss jede Klinik aushalten", sagt Nelkenstock. Man vermittle auch weitere Kontakte und Anlaufstellen oder helfe beim Umgang mit den Krankenkassen.

Der Bericht über den tapferen Kampf der Krebspatientin habe viele Betroffene ermutigt, so die Würzburgerin. "Das Beispiel gibt anderen Mut und Hoffnung, die ebenfalls als austherapiert gelten." Auch einige Spenden für den Verein "Hilfe im Kampf gegen Krebs" seien eingegangen – für Nelkenstock ein Zeichen, "dass unsere Arbeit geschätzt wird".

 
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