
Sie kamen sich vor wie Gestrandete auf einer Insel, abgeschnitten von der digitalen Welt. Mehr als zwei Wochen waren 35 Haushalte in der Kitzinger Siedlung ohne Internet, Telefon und Kabelfernsehen, nachdem am 19. März bei Bauarbeiten in der Königsberger Straße ein Glasfaserkabel beschädigt worden war. Immer wieder wurden die Anwohner von ihrem Mobilfunkanbieter Vodafone vertröstet – so berichteten es mehrere Betroffene gegenüber der Redaktion. Jetzt gibt es ein Happy End.
"Seit circa einer Stunde funktioniert wieder alles, ohne dass etwas aufgegraben werden musste", teilte am Freitag um die Mittagszeit ein Anwohner per Mail mit. Anfang der Woche hatte die Redaktion bei Vodafone nachgehakt und in einem Artikel den Unmut der Anlieger gebündelt. Viele fühlten sich hilflos, vergessen und "null informiert" von einem Dienstleister, dessen Kerngeschäft die öffentliche Kommunikation ist.
Noch am Montag kündigte Vodafone "Tiefbauarbeiten" an
Vodafone rechtfertigte die lange Wartezeit mit der Besonderheit der Baustelle und der Komplexität der Arbeiten. Nach "sehr intensiver Vorbereitung" und "intensiven Messungen", nach einer "Bestandsaufnahme vor Ort" und nach Vorliegen eines "Reparaturkonzepts im Detail" stand für Vodafone noch Anfang dieser Woche fest: "Es ist zwingend Tiefbau erforderlich." Und, was soll man sagen – die von Vodafone angekündigten "finalen Tiefbauarbeiten" kamen nun doch ohne größere Buddelei aus.
Ein Anwohner berichtete, am Freitagmorgen seien an der Baustelle, einem Erdloch, drei Busse einer Firma erschienen, dazu ein Mitarbeiter der örtlichen Bauunternehmung. Laut Vodafone wurde der Kabelschaden repariert, indem man "ein defektes Bauteil ausgebaut und durch ein neues Netzelement ersetzt" habe. So schnell und so einfach also. Noch am Mittwochabend war man bei den Betroffenen davon ausgegangen, dass es bis 12. April dauern könnte, bis der Schaden behoben und die Leitung "entstört" ist.