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Unterm Strich
Glosse am Morgen: Nur große Autos fahren in die Zukunft
Die Benzinpreise sind zu hoch? Wieso jammern. Unser Autor meint: Die Autoindustrie in Deutschland ist mit den dicken Modellen gerade auf genau dem richtigen Weg.
Das Auto darf groß sein: Der Audi-Chef jedenfalls setzt auf Wummis in der Modellpalette.
Foto: SymbolOle Spata, dpa | Das Auto darf groß sein: Der Audi-Chef jedenfalls setzt auf Wummis in der Modellpalette.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:02 Uhr

Die Autoindustrie, das darf man annehmen, ist hierzulande auf einem guten Weg. Sie scheint das Rad gefunden zu haben, an dem sie drehen muss, damit es läuft. Es wird nach wie vor ein sehr großes Rad sein. Wenn jeder gerade sein Ego ein bisschen zurückschraubt, die Autoindustrie tut es als Letztes. Offenbar ist man hier der Ansicht: Je funzliger das Licht am Ende des Tunnels, um so größer muss das Fahrzeug sein, mit dem man darauf zurast. Nur mit den richtig dicken Schlitten kommt man in der Zukunft an.

Groß, größer, Auto: Modellpalette "nach oben" offen

Deshalb ist es nur allzu logisch, dass Audi-Chef Markus Duesmann gerade verkündet hat, die Modellpalette "nach unten zu begrenzen und nach oben zu erweitern". Noch kaum im Amt, hat sich der neue Herr über die vier Ringe als Mann des Volkes erwiesen, der weiß, was draußen im Lande los ist. Die Menschen, sagt er, wollten sich wegen Corona etwas gönnen und größere Autos bestellen. In größeren Autos lässt sich der Weltschmerz gleich sehr viel besser ertragen. Schon Goethe war, immer als er im Auto saß, hin und weg: "Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein."

Verführerische Benzinpreise

Im Übrigen: Was sollte der Mensch gerade auch anderes anfangen mit seinem Geld, als es in große Autos zu stecken? Die Benzin- und Energiepreise sind verführerisch niedrig, so konnte man in den letzten Monaten immer bequem ein paar Hunderter zur Seite schaffen, um es jetzt mal richtig krachen zu lassen. Ganz kurz hatte man Angst, die Autoindustrie könnte bei allem unschönen Geraune von Mobilitäts- und Verkehrswende ins Grübeln geraten. Dank Herrn Duesmann wissen wir wieder: Tradition heißt halt doch, die Asche zu bewahren.

 
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  • jhuller@gmx.de
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  • mail@marc-stuermer.de
    Die Politik setzt auf E-Autos. Der Autofahrer will bei denen ordentlich Reichweite. Reichweite bedeutet große Akkupacks, und je größer das Auto, desto größere Akkupacks kriegt man in Sandwichbauweise unter. Reichweitenangst ist bei E-Autos eben ein Thema, und die Mehrheit gibt sich nicht mit zu wenig Reichweite zufrieden.

    Ganz einfache Sache also, wieso sich kleine Autos nicht mehr lohnen.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "Die Millionenmarke wurde zwar [2021] nicht erreicht, aber mit 947.849 Neuzulassungen bei den Geländewagen und SUV erreicht das Segment immerhin rund 36 Prozent am Gesamtmarkt (2.622.132 Neuzulassungen insgesamt)."
    https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/suv-neuzulassungen-deutschland-dezember-gesamtjahr-2021-daten-zahlen/

    Das hat nichts mit E-Autos zu tun - eher mit Ego - oder was denken Sie wieviel Autos davon E-Autos sind? Viel Batterie, viel schwer, viel noch mehr Batterie ist viel teuer und Förderung nur bis 65.000 Euro Basismodell.
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  • mail@marc-stuermer.de
    Natürlich hat das was mit E-Autos zu tun, denn die Politik will die Herstellung von Verbrennern in einem relativ kurzen Zeitraum in der EU ja komplett verbieten!
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  • davis
    Super, so geht Satire auf den Punkt.

    "Goethe, immer als er im Auto saß" -- auch köstlich.
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  • clubfan2@gmx.de
    Viele wollen große Autos
    können aber nicht damit fahren.
    dem Beulendokter gefällt das ... zwinkern
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  • holle4es
    Die Nachfrage nach den SUVS und Co kommt aus China, USA usw. Deutschland ist längst nicht mehr der Hauptabsatzmarkt für VW, Audi, BMW und Mercedes. Für normal dimensionierte, ausreichende Fahrzeuge schaut man halt beim Japaner, Koreaner oder Franzosen vorbei.
    Dass die Hauptaktionäre von Mercedes und Co aus arabischen Staaten kommen, wundert dabei nicht...
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  • robert.erhard@gmx.de
    A bisserl a Schmarrn oder???

    Auf Kosten der Menschen, die teuren Sprit oder (siehe Stadtwerke München) teuren Sttom tanken müssen, macht man sich nicht lustig!

    Fragen Die sich nicht warum jemand ein Fahrzeug braucht? Warum einen SUV? Warum dieser Motor oder jener? Warum kein E-Fahrzeug?
    Sie verstehen nicht welche Marke im VW Konzern welche Zielgruppe bedient.
    Wissen Sie um die Abhängigkeit der Wirtschaft um die Automobilbranche?
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  • Lebenhan1965
    @ Mic_Ro

    Warum darf man sich nicht lustig machen über Menschen, die sich im kurzfristigen Denken ein SUV gekauft haben?
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  • glubberer76
    Entschuldigung, HERR Lenz natürlich.
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  • glubberer76
    Liebe Frau Lenz,
    Haben Sie das System der freien Marktwirtschaft nicht verstanden? Angebot und Nachfrage. Marktgleichgewicht.
    Die meisten Autofahrer wollen solche Autos. Nur eine Minderheit kämpft ideologisch getrieben dagegen an. Wollen Sie lieber eine Planwirtschaft? Mit der jetzigen Regierung sind wir zumindest auf dem Weg dahin.
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  • Meinungsvertreter
    Der freie Markt funktioniert nicht und benötigt Regulierung. Ansonsten frisst er sich selbst auf, schwächt die Schwachen und stärkt die Starken. Die konsequente Regulierung hat mit Planwirtschaft nichts zu tun. Wir brauchen keinen freien Markt, sondern einen sozialen Markt. Dementsprechend muss Mobilität bezahlbar bleiben - auch das Auto. Was passiert wohl, wenn man Herstellern freie Hand lässt und sie aus dem Auto ein Lifestyle- und Luxusgut machen lässt - insbesondere auf einem Markt, auf dem die Nachfrage auf Abhängigkeit beruht und der durch und durch subventioniert ist?
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  • Albatros
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  • rainbird
    @Meinungsvertreter ihre Argumentation ist zusammenhangslos und enthält nur Schlagworte. Warum soll man in den Automarkt eingreifen? Es existiert von Smart bis Hummer jegliches Gefährt von Kleinwagen bis Großemwagen. Es existierte sogar auch mal ein drei Liter Auto von VW und dabei geht es nicht um den Hubraum. Wollte damals nur keiner...
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  • deweka
    Die Argumentation ist insgesamt schlüssig.

    „Schlagwörter“ werden sachlich im richtigen Zusammenhang verwendet.

    Da Autos subventioniert werden wird schon lange erheblich in den Markt eingegriffen.

    Sparsame Autos wurden damals weder von der Politik noch der Industrie gewollt und entsprechend sabotiert.
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  • hartwig.schweinfurt@arcor.de
    Die Aussage die meisten Autofahrer wollen grosse Autos ist wohl aus der Luft gegriffen. Die meisten Autofahrer können sich diese grossen Autos eher nicht leisten
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  • deweka
    Auch ohne Zahlen zu nennen gibt es etliche Anhaltspunkte für den Wunsch nach großen Autos.
    Für Viele ist ein Auto immer noch ein Statussymbol. Da kann es gar nicht groß genug sein.

    Es wird selten die Basismotorisierung oder die sparsamste Motorisierung gewählt.

    Etliche Autofahrer haben ein zu großes Auto, das sie sich eigentlich nicht leisten können.

    Möglicherweise ist dies aber die Schuld der Autoverkäufer:

    „Darf’s a bisserl mehr sein?“
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  • Lebenhan1965
    @ deweka

    Kann der Verkäufer schuld sein, wenn der Käufer sein Hirn ausschaltet?
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  • deweka
    War eigentlich ironisch gemeint.

    Dennoch lösen Worte wie „Rabatt“ und „Sonderangebot“ bei einigen Menschen den „unbedingten Kaufreflex“ aus, der sämtliche anderen Funktionen des Gehirn außer Kraft setzt.

    Im Ernst: Verkäufer sind oft mehr psychologisch als auf das Produkt geschult.
    Es geht nicht um Beratung sondern um Verkauf.
    Je teurer desto besser.
    Egal oder der Kunde es braucht.
    Oder sich leisten kann. Wenn nicht können Verkäufer mit einer Finanzierung zudem Geld kassieren.

    Es ist nicht die „Schuld“ des Verkäufers, er macht einfach seinen Job.
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