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Kitzingen
Gemeindetag liefert klare Perspektive für das Tierheim
Ein Schritt nach vorn: Der Gemeindetag im Landkreis Kitzingen ist sich einig, einem Neubau des Kitzinger Tierheims den Weg zu bahnen und dafür in die Tasche zu greifen.
Für die Tierheim in Kitzingen und seine Bewohner zeichnet sich eine klare Perspektive ab, auch wenn noch nicht alle Hürden genommen sind.
Foto: Diana Fuchs | Für die Tierheim in Kitzingen und seine Bewohner zeichnet sich eine klare Perspektive ab, auch wenn noch nicht alle Hürden genommen sind.
Robert Haaß
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:23 Uhr

Zufrieden verließ der Koordinator für den Neubau des Tierheims im Landkreis Kitzingen, Harald Meyer, am Montagnachmittag die Kreisverbandsversammlung des Bayerischen Gemeindetags im Landratsamt. Die Bürgermeister im Landkreis unter Vorsitz von Josef Mend und +Landrätin Tamara Bischof zeigten dem Tierschutzvereins eine klare Perspektive auf, wie der Neubau eines Tierheims finanziert werden kann. Jetzt liegt es auch am Verein, die vorgegebenen "Hausaufgaben" zu erledigen.

Zweckverband hat keine Chance

Schnell vom Tisch war der Antrag des Kitzinger CSU-Kreisrats Stefan Küntzer unter der Federführung des Landkreises und der Beteiligung der Gemeinden einen Zweckverband Tierheim zu gründen. Die  Landrätin machte deutlich, dass die Betreuung von Fundtieren die Aufgabe der Gemeinden und nicht des Landkreises sei. Rein rechtlich gesehen könne der Landkreis eine solche Aufgabe gar nicht übernehmen. Sie sagte aber eine finanzielle Beteiligung an einem Neubau eines Tierheims zu – zwischen 100 000 Euro und 300 000 Euro, so der Kreistag zustimmt. Gleiches gelte für einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 5000 Euro für den Betrieb.

Auch Josef Mend argumentierte gegen einen Zweckverband: Zum einen sei es sehr schwer, 31 Gemeinden unter einen Hut zu bekommen, denn jedes Gemeindegremium müsste zustimmen. Zum anderen würde dann auch der Betrieb des Tierheims durch den Zweckverband erfolgen, was den Tierschutzverein lediglich zum einfachen Mitglied des Verbands degradiere. Lediglich Horst Kohlberger aus Rödelsee stimmte für einen solchen Zweckverband.

Meyer: "Die Zeit drängt"

"Die Zeit drängt", sagte Harald Meyer zur zeitlichen Perspektive. Zwar habe das Bergamt einem Betrieb über die Mitte des Jahres hinaus im bestehenden Gebäude zugestimmt. Voraussetzung ist aber eine zweiwöchige Überprüfung des Rissentwicklung durch das Bauamt der Stadt Kitzingen. Doch könnte bei Fortschreiten dieser Risse, bedingt durch die Unterhöhlung des Geländes durch ehemalige Bergstollen, schnell das Ende kommen.

Drei Grundstücke habe der Verein zurzeit in Aussicht: in Prichsenstadt, Kitzingen und Schwarzach, doch fehlten teilweise noch letzte Informationen für eine Standortentscheidung. Insgesamt rechne der Tierschutz mit rund 2,5 Millionen Euro für Grunderwerb und Bau. Eine Summe, die der Verein nicht ansatzweise stemmen könne. Im Moment würden die Zuschussmöglichkeiten, etwa durch den Freistaat, den Landkreis, die Gemeinden und den Tierschutzbund geklärt.

1,50 Euro pro Landkreis-Bürger nötig

Knappe zwei Millionen Euro, so die Schätzung von Mend, müssten am Ende wohl über Kredite finanziert werden. 70 Cent pro Einwohner brauche der Verein derzeit zum Betrieb des Heimes. Rechne man eine Kreditfinanzierung über Zins und Tilgung ein, kämen noch einmal rund 80 Cent pro Einwohner dazu. Insgesamt 1,50 Euro pro Jahr und Einwohner sollten den Gemeinden wohl zumutbar sein. Womit die Finanzierung eines neuen Tierheims - unter Voraussetzung richtiger Zahlen - stehen könnte. Ob ein Teil der Kosten über einen Investitionszuschuss der Gemeinden bezahlt werde, könne dann ein eigener Arbeitskreis klären.

"Gemeindeprobleme werden nicht mit Juristerei gelöst, sondern in der politischen Praxis", sagte Mend. Trotzdem gibt es noch juristische Feinheiten zu bearbeiten. Etwa die Frage der Bürgschaft für einen Kredit, die wohl kaum vom Verein zu leisten sei. Insgesamt war die Sitzung aber eine klare Perspektive für den Tierschutzverein – auch wenn noch etliche Fragen zu klären sind und die Bürgermeister wohl noch in ihren Gremien Überzeugungsarbeit leisten müssen.

 
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