
Ende März bis Ende April, wenn die Witterung eher noch kühl und regnerisch ist und Gehölze kahl sind, freut man sich umso mehr, wenn Tulpen, Narzissen oder Krokusse bunte Farbtupfer in Beete und Wiesen setzen. Doch gepflanzt werden Blumenzwiebeln schon im Herbst. Ab September bietet der Fachhandel eine große Auswahl an Blumenzwiebeln an.
Dabei lohnt es sich besonders, auf eher unbekannte Arten zu setzen. „Die botanischen Tulpen haben ihren eigenen Reiz, kommen Jahr für Jahr zuverlässig wieder und sähen sich zum Teil auch selbst aus – damit sind sie ideal für naturnahe Beete“ weiß Claudia Taeger, Gartenbauberaterin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen-Würzburg. Bei dem Artikel, dem September-Gartentipp, handelt es sich um ihren Pressetext.
Wildtulpen haben Vorteile, mögen aber keine Sandböden

Wildtulpen sind weniger anspruchsvoll an den Boden, wollen aber keine reinen Sandböden. Im Hausgarten gedeihen sie an halbschattigen bis sonnigen Plätzen – und das jahrelang.
Bekannt ist Tulipa tarda auch als Stern-Tulpe. Die bodennahen, gelb-weißen Blüten öffnen sich nach Mittag und leuchten wie Seesterne. Wer die Samenkapseln nicht entfernt, kann mit einer Selbstaussaat rechnen. Weil diese Tulpe recht niedrig wächst, eignet sie sich ideal im Staudenbeet und verkürzt die Wartezeit auf die später blühenden Akeleien, Glockenblumen und Funkien.
Wo die Weinbergtulpe besonderes gut zur Geltung kommt

Die heimische Weinbergtulpe Tulipa sylvestris erhält man meist nur im Fachhandel. Die filigrane, gelbe Blütenknospe richtet sich erst beim Aufblühen auf. Mit 40 Zentimetern ist sie fast so hoch wie ihre gezüchteten Schwestern, aber in der Wirkung zurückhaltender. Besondern zur Geltung kommt sie in Gesellschaft von Blaukissen, Teppich-Thymian oder Kaukasus-Vergissmeinnicht, heißt es in dem Pressetext.
„Tulipa turkestanica ist für mich jedes Jahr eine Freude – denn sie ist die erste der botanischen Tulpen, die in meinem Garten zusammen mit Krokussen blüht.“ Claudia Taeger schätzt an der Art die porzellanartige Blüte mit gelbem Grund. Meist blüht die Art bei uns Ende März und ist eine tolle Bienenweide. Sie samt sich stark aus. Wer das verhindern möchte, entfernt deshalb die Samenkapseln nach der Blüte.
Tipp: Drei bis fünf Zwiebeln als Tuff

Beim Pflanzen gilt die Regel: Die Zwiebeln werden in einer Tiefe gesetzt, die etwa das Doppelte des Zwiebeldurchmessers beträgt. Gerne kann man drei bis fünf Zwiebeln als Tuff (eine eng gepflanzte Gruppe) setzen, rät Claudie Taeger vom AELF.
Nach dem Pflanzen muss nicht gegossen werden, da im Herbst und Winter ausreichend Niederschläge fallen. Nur einen Feind kennen alle Tulpen: Wühlmäuse lieben die saftigen Zwiebeln. Leider hilft hier nur das Pflanzen in Wühlmauskörben.
Als Schnittblume halten die wilden Schwestern der Tulpen nicht so lange in der Vase. Aber im Garten halten die Blüten lange und eröffnen den Frühling. Wenn die Edelsorten der Tulpen anfangen zu blühen, ist die Blüte der botanischen Tulpen oft schon zu Ende. Aber auf die wilden Blütensterne ist Verlass: Sie kommen sicher jedes Jahr wieder.