
Die Grills liefen auf Hochtouren und der Duft von Bratwürsten zog verführerisch durch die Holzmeile, wo er sich mit dem Geruch frischen Holzes vermischte. Die ideale Atmosphäre für den 14. Scheinfelder Holztag, der wieder Tausende Menschen anlockte – nach ersten Schätzungen des Kulturamtes der Stadt dürfte die Zahl von 12.000 Besucherinnen und Besuchern aus dem Vorjahr auf jeden Fall erreicht sein.
Die Scheinfelder Holzfee Nele Wiesinger eröffnete im Beisein von Weinhoheiten, Symbolfiguren und Produktköniginnen den Holztag vor dem Alten Amtsgericht offiziell. Sie freute sich darüber, dass wieder über 200 Aussteller aus ganz Deutschland gekommen waren, darunter etliche neue. Auch aus dem Landkreis Kitzingen kommen immer wieder Firmen und Holzkünstler zum Holztag, zum Beispiel die Firma Ackermann oder die Handtaschen-Manufaktur Hirschberger aus Fröhstockheim.
Stellvertretender Landrat Reinhard Streng sieht im Holztag eine Veranstaltung zur Wirtschaftsförderung. Denn die Region habe Handlungsbedarf. Scheinfeld zeige, wie man dem begegne, indem man nämlich selbst handle.
Vom kleinen Märktchen zur größten Holzmesse in Franken

Vom Naturpark Steigerwald sprach Jana Popp von einer großen Bereicherung für die Region. Mit Blick auf das Alte Amtsgericht informierte sie, dass fleißig geplant werde. Denn dort soll künftig ein Naturparkzentrum entstehen.
"Danke, dass Sie Holz in den Mittelpunkt der Gesellschaft stellen", würdigte Ferdinand Prinz zu Schwarzenberg den Holztag. Seit rund 600 Jahren bilde Holz die Grundlage seines Familienbetriebs. 2008 habe Scheinfeld mit einem "kleinen Märktchen" mit rund 30 Ausstellern begonnen, informierte Bürgermeister Claus Seifert. Daraus hat sich mittlerweile Frankens größte Holzmesse entwickelt.
Scheinfelder Holzfee bekommt einen Feenwald

Bescheiden wie man sei, habe man als Symbolfigur keine Königin, sondern eine Fee, meinte Seifert schmunzelnd. Dafür bekomme sie bald einen Feenwald an der Jahresbaumalle. Bei dieser wurde am Vortag auch im Beisein der Bayerischen Waldkönigin Antonia Hegele der Jahresbaum, eine Moorbirke, gepflanzt. Baumpflanzung und Holztag bereicherten die Scheinfelder Jagdhornbläser musikalisch.
Im Garten des Alten Amtsgerichts gab es in diesem Jahr eine Attraktion, die viele Gäste anlockte: Es gab Vorführungen mit Holzrückepferden. Etwa 30 Betriebe mit solchen speziell ausgebildeten Pferden gebe es in Deutschland noch. Zwei bis drei Jahre der Ausbildung dauere es, bis man sich auf das Pferd im Wald verlassen könne, erzählte Reinhard Hundsdorfer dem interessierten Publikum.

Die Besucherinnen und Besucher konnten auf der Holzmeile und den weiteren Ausstellungsplätzen die ganze Bandbreite des Themas Holzes erleben: Vom Brennholz über Holzhäuser bis hin zu filigranen Kunstwerken war alles dabei. Nicht fehlen durften selbstverständlich die entsprechenden Bearbeitungsmaschinen.