
Die Idee kam schriftlich vom Papa: Die bayerischen Brauer seien auf der Suche nach einer neuen Königin und könnten unter anderem noch Kandidatinnen aus Unterfranken brauchen. Ob das nichts für sie wäre, fragte Wolfgang Ott seine Tochter Anna-Kathrin in der familieninternen Chat-Gruppe. Kurz vor knapp, der Bewerbungsschluss stand schon an. Lange Zeit zum Überlegen blieb da nicht – aber die 34-Jährige hätte sie auch gar nicht gebraucht. Eine spannende Aufgabe, ein tolles Amt, ein Produkt, hinter dem sie steht.
Der Arbeitgeber gab grünes Licht, genug Urlaub war zudem angesammelt, um die zeitaufwendige Aufgabe zu übernehmen, und Freunde und Familie signalisierten, sie sei genau die Richtige für dieses Amt. Warum also nicht versuchen, die Krone des bayerischen Bieres in den Landkreis Kitzingen zu holen?
Wer sie auf diesem Weg unterstützen will, hat jetzt Gelegenheit dazu: Das Ergebnis der Wahl setzt sich aus einem Online-Voting, den Jurystimmen am Wahlabend (25. Mai) im Löwenbräukeller München und den Publikumsstimmen am Wahlabend zusammen. Jeder Bereich fließt zu einem Drittel in die Entscheidung ein. Das Online-Voting findet vom 20. April bis zum 18. Mai über die Homepage www.bayerisches-bier.de statt.
Das Bierbrauen hat im Landkreis Kitzingen eine lange Geschichte
Nun mögen viele den Namen des Landkreises Kitzingen eher mit Wein in Verbindung bringen. Und doch ist er dem Bier nicht weniger verbunden. Alleine in Kitzingen und seinen Stadtteilen gab es einst 15 Brauereien. Auch heute noch sind die Produkte mehrerer Brauereien im Landkreis weit über dessen Grenzen hinaus bekannt, in den vergangenen Jahren wurden sogar noch einige kleine Brauereien eröffnet. Blickt man auf ganz Unterfranken, kommt eine stattliche Zahl an Braustätten zusammen – von Oberfranken ganz zu schweigen. Mehr als angemessen also, dass eine Fränkin nach der Krone des bayerischen Bieres greift. Anna-Kathrin Ott ist die einzige Fränkin im Finale. Drei der fünf anderen Finalistinnen kommen aus Oberbayern, eine aus Niederbayern und eine aus Schwaben.

70 junge Frauen hatten sich in diesem Jahr online um die Krone beworben. Daten zur Person, drei Fotos, eine Begründung, warum man sich ums Amt bewirbt. Warum also will eine 34-jährige Bundeswehrsoldatin aus einem kleinen Weiler im Landkreis Kitzingen bayerische Bierkönigin werden?
"Bayern ist meine Heimat – und ich liebe meine Heimat", sagt Anna-Kathrin Ott. "Und das Bayerische Bier ist es wert, repräsentiert zu werden." Ein Bier aus der Heimat in der Heimat zu genießen, das trage zur Work-Life-Balance bei. Nicht in der Art, dass sie jeden Tag ein Feierabendbier trinke. "Aber ich geh gern weg, auf Volksfeste, in den Biergarten, auf die Wiesn. Und dabei trinke ich gern ein Bier."
Wenig verwunderlich also, dass auch die Bewerbungsfotos schnell gefunden waren: Eines zeigt sie auf der Wiesn, eins im Hofbräuhaus, das dritte auf einem Holzwildschwein sitzend auf dem Fichtelberg. Und auch das Dirndl, das so oft mit Bayern und Bier verbunden wird, gehört für sie zur normalen Garderobe. "Ich habe mehrere, und ich ziehe sie gerne an, wenn ich auf Feste gehe, oder bei Familienfeiern." Wobei sie heftig widersprechen würde, sollte jemand das Amt der Bierkönigin auf das Getränk, das Geschlecht, das Aussehen und eben das Dirndl beschränken. Für sie geht es darum, die Brauereien, die Heimat, einen Wirtschaftszweig und seine Produkte zu unterstützen.
Ob sie ein Lieblingsbier habe, wurde sie im Casting gefragt, zu dem sie Anfang März mit 23 weiteren Kandidatinnen nach München eingeladen war. Sie bevorzugt keine bestimmte Marke, auch bei den Sorten variiert sie. "Aber regional soll es sein." Bezogen auf den Ort, wo sie gerade ist. "Wenn ich an der Ostsee Urlaub mache, probiere ich auch mal ein Bier von dort." Und sie probiert auch mal eine der eher unkonventionellen Mischungen aus, die inzwischen auf dem Markt sind. Denn die Brauer sind trotz ihrer langen Geschichte nie stehengeblieben, findet Ott. "Das Kulturgut Bier hat eine lange Tradition und entwickelt sich trotzdem weiter."

Sechs junge Frauen wurden am 1. März in die Finalrunde gewählt, am 25. Mai wird der Titel der Bierkönigin 2023 im Löwenbräukeller in München vergeben. Nur wenige Tage nach dem Casting ist Anna-Kathrin Ott an dem stattlichen Gebäude in der Landeshauptstadt vorbeigekommen. "Da bin ich stehengeblieben, hab hoch geschaut und gedacht: Wow, da stehst du bald auf der Bühne." Erst da sei ihr so richtig bewusst geworden, wie weit sie es schon geschafft hat. "Am Anfang war das alles irgendwie irreal."
Schulungen und Brauereibesuche machen die Kandidatinnen fit
Inzwischen aber haben die Vorbereitungen auf die Wahl für die sechs Finalistinnen längst begonnen. Eine ist Brauerin, die anderen haben Berufe "querbeet", sagt die 34-Jährige: Polizeibeamtin, Radiomoderatorin, Vorstandsreferentin, Industriekauffrau, sie selbst ist Soldatin. "Es macht es etwas einfacher, dass auch die meisten anderen fachfremd sind." In dieses Fach "Brauen und Bier" arbeiten sich Anna-Kathrin Ott und ihre Kolleginnen nun immer weiter ein, bei Schulungen und Rundfahrten gibt es viel Informationen, viel Theorie und Praxis rund ums Thema – von der Herstellung bis zur Sensorik. Und auch im Umgang mit den Medien werden die Frauen geschult.

Zusätzlich zu diesen offiziellen Terminen des Bayerischen Brauerbundes hat Anna-Kathrin Ott auch schon Kontakt zu den heimischen Brauereien aufgenommen, mehreren bereits einen Besuch abgestattet. "Sie unterstützen mich, und darüber freue ich mich sehr" – genauso wie sich sich darüber freuen würde, viele Stimmen beim Online-Voting zu bekommen, das am 20. April startet. Doch ganz abgesehen davon, ob sie letztlich gewählt wird, ist die Vorfreude auf die nächsten Wochen groß. "Die Mädels sind alle sehr nett, ich lerne gerne dazu, und ich entwickle mich gerne weiter. Das wird eine tolle Zeit."
löscht Kellerfrisch den Durst mit Bier .....das sag ich hier. Und a nei en Kipf mit Knackwurst konnt mer bei einer Wanderung dort Beiss. Alles hat gut gschmeckt des is >> ke Schei.ss l
Mehr als 50 Jahr her, Da war " die Königin no gar nit geboren ; aber mir ist der "Winklhof seit dem " in den Ohren.
Ein rustikales Idyll .......der Erfrischung.