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Wiesentheid
Fischsterben in Wiesentheid verhindert: Werdsee drohte nach der langen Trockenheit umzukippen
Alarm am Werdsee: Weil der Wasserstand seit Tagen sinkt, sehen sich Angler und Naturschützer zum Handeln gezwungen. Beobachtungen bei einem ungewöhnlichen Rettungseinsatz.
Manch besonderes Exemplar hielt Matthias Mann vom Bund Naturschutz beim Abfischen des Werdsees in Wiesentheid fotografisch fest.
Foto: Andreas Stöckinger | Manch besonderes Exemplar hielt Matthias Mann vom Bund Naturschutz beim Abfischen des Werdsees in Wiesentheid fotografisch fest.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:48 Uhr

Die nach wie vor anhaltende Trockenperiode und der ausbleibende Regen haben den Verantwortlichen in Wiesentheid keine andere Wahl gelassen: Um die Fische zu retten, wurde der Werdsee am Ortsausgang in Richtung Prichsenstadt nun doch abgefischt. "Es ist leider doch nötig geworden. Wir müssen zusehen, dass wir so viele wie möglich rausbringen", sagte Matthias Mann.

Der Wiesentheider Naturschützer, der sich zusammen mit Norbert Schneider um den See sorgt, hat mit dem Pächter, dem Angelverein Petri Heil in Schweinfurt, die Entscheidung getroffen. Der See führte nur noch gut zehn Prozent seines üblichen Wassers, nachdem der ihn speisende Fasanenbach seit Tagen ausgetrocknet war.

"Der Wetterbericht verheißt nichts Gutes. Die Fische hätten keinen Platz zum Schwimmen. Dann fehlt der Sauerstoff, es kann schnell gehen, und der See kippt um", erklärt Peter Frosch vom Angelverein. 2019 hat der Verein rund 100 Karpfen im Werdsee eingesetzt, um diesen zu beleben. Das Gewässer ist mit sogenannten Laichfischen bestückt, die später in andere Seen umgesiedelt werden. Zum Verzehr sind sie nicht geeignet.

Vom Werdsee aus wurden die kleinen und großen Fische in Behälter und anschließend in ein Gewässer nach Grafenrheinfeld gebracht.
Foto: Andreas Stöckinger | Vom Werdsee aus wurden die kleinen und großen Fische in Behälter und anschließend in ein Gewässer nach Grafenrheinfeld gebracht.

Eine Not-Abfischung, wie hier erforderlich, hatten die erfahrenen Hobby-Angler aus Schweinfurt noch nie, wie sie sagen. Zu fünft waren sie nach Wiesentheid gekommen, die mitgebrachten Behälter hatten sie bereits vorab mit Wasser gefüllt. Darin sollten die Wiesentheider Fische später zappeln, bis sie in einen sieben Hektar großen See nach Grafenrheinfeld transportiert wurden, den der Verein ebenfalls betreut. "Der trocknet nicht so leicht aus", sagt Peter Frosch.

Erst wurde der See abgelassen, dann gingen den Schweinfurter Anglerfreunden die Fische ins Netz.
Foto: Andreas Stöckinger | Erst wurde der See abgelassen, dann gingen den Schweinfurter Anglerfreunden die Fische ins Netz.

Mit seinem Helfer Dieter Laudenbach öffnete er den Ablauf. Vor diesem hatten die Helfer des Angelvereins ein Netz ausgelegt, um möglichst viele der Fische zu retten. Mario Frosch hatte dann die Aufgabe, durch den schlammigen Grund des Sees zu waten und die größeren Karpfen mit der Hand zu fangen. Er brauchte zwar nur zu schauen, wo es schnalzte im immer weniger werdenden Wasser. Es war aber keine einfache und vor allem eine kräftezehrende Aufgabe für ihn, sich auf dem schwierigen Untergrund fortzubewegen.

Mit der Hand holte Mario Frosch etliche größere Karpfen aus dem schlammigen Wasser des Werdsees.
Foto: Andreas Stöckinger | Mit der Hand holte Mario Frosch etliche größere Karpfen aus dem schlammigen Wasser des Werdsees.

Immer wieder kam Mario Frosch zum Ufer und reichte seinen Bottich an zwei weitere Helfer weiter. Sie säuberten die Fische grob, um sie dann in die mitgebrachten großen Behälter auf den Hänger zu bringen. In den Netzen fanden sich neben den Schuppenkarpfen auch einige Giebel, Rotfedern und sogar ein Barsch, wie die Fachleute feststellten.

Die verbleibenden Fische sind ein "Fest für den Graureiher"

Mehr Fische als erwartet holten sie am Ende aus dem Gewässer. Ganz leer machten die Angler den See allerdings nicht, das sei gar nicht so einfach möglich. Kleinere Pfützen mit Fischen blieben. "Das ist dann ein Fest für den Graureiher. Der wird später kommen", sagt Matthias Mann. Der Biologielehrer, der sich mit dem Gymnasium um das Biotop kümmert, sammelte am trockenen Rand des Gewässers etliche Seemuscheln ein, um sie in die verbleibenden Wasserstellen zu bringen.

Im Herbst, spätestens im kommenden Frühjahr, soll der Werdsee wieder mit Fischen bestückt werden. Bis dahin, so hofft der Angelverein, hat sich der Wasserstand erholt und wieder den normalen Pegel erreicht.

 
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    Wer kann sich noch erinnern, als die Umweltschützer als grüne Spinner abgetan wurden? Als noch vor einem Jahr, es war vor der Wahl, die konservativen Parteien, FDP und CSU/CSU (die AfD) sowieso, meinten, Umweltschutz und hier vor allem erneuerbare Energien, müsse man sich leisten können. Erneuerbare Energien sind, nicht nur erst seit heute, die billigsten Energiequellen.
    Heute trocknen nicht nur ganze Landschaften aus und das Trinkwasser wird knapp. Es müssen auch thermische Kraftwerke heruntergefahren werden, (übBinnenschiffe, die riesige Mengen an Schüttgütern und Flüssigkeiten transportieren, können, wegen des niedrigen Wasserstandes nur noch zu einem Drittel beladen werden.
    Dass uns die Abhängigkeit von billigem russischen Erdgas in eine wirtschaftlich schwierige Lage bringt, kommt noch dazu.
    Ich bin stinksauer auf die Blockierer aus o.a. Parteien. Wir sollten ihnen einen Denkzettel verpassen, sonst werden sie sich nicht ändern. Der Denkzettel ist der Wahlzettel.
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