Lange haben die Organisatoren der elften Fränkischen Feinschmeckermesse in Iphofen gezittert, dann haben die Kitzinger Gesundheitsbehörden am Freitag grünes Licht für die Veranstaltung gegeben. Die Besucher kamen am Samstag und Sonntag, wenngleich die Zahl wohl geringer ausfallen dürfte als vor zwei Jahren.
Claudia Bellanti, Leiterin der Tourist Information Iphofen, sprach von einem sehr guten Besuch am Samstag. Im Vergleich zur letzten Messe vor zwei Jahren seien es zwar weniger zahlende Gäste gewesen, die Verweildauer sei dagegen deutlich höher gewesen. Während es am Samstagmittag bei manchem Anbieter noch skeptische Prognosen zum Umsatz gegeben hat, war die Bilanz, die Claudia Bellanti vom ersten Messetag zog, erfreulich: "Es hat kaum Umsatzrückgänge gegeben", berichtete sie am Sonntagvormittag auf Nachfrage dieser Redaktion. Die Besucher seien Überzeugungstäter und gezielt gekommen, fügte sie hinzu.
Am Eingang und bei den Toiletten hatte die Stadt Iphofen Handdesinfektionsspender aufgestellt, die auch genutzt wurden. Mit Mundschutz lief kein Besucher herum. Schließlich wollten die, die zum Teil von weit her kamen und Übernachtungen gebucht hatten, das tun, wofür die Feinschmeckermesse da ist: probieren, kosten und genießen.
Negative Stimmung war nicht zu verspüren
Eine negative Stimmung wegen des Coronavirus' konnte Bellanti nicht verspüren. "Anstecken könnte ich mich überall", meinte beispielsweise eine Besucherin zu diesem Thema.
Abgesagt hatten keine Aussteller. Es sind zum Teil kleine Familienbetriebe dabei, die für die Feinschmeckermesse in Vorproduktion gegangen sind. "Für die wäre eine Absage mit Verlusten verbunden gewesen", wusste Bellanti, "natürlich auch für uns." So habe man aufgeatmet, als nach Rückmeldung der Gesundheitsbehörden feststand, dass es derzeit aus epidemiologischer Sicht keinen dringenden Anlass gab, Großveranstaltungen abzusagen.
So präsentierten in der Karl-Knauf-Halle über 30 Feinkostlieferanten und Direktvermarkter aus der fränkischen Region sich und ihre leckeren Produkte. Die Frage "Möchten Sie probieren?" wurde gerne gehört und ebenso gerne erfüllt.
Konfitüren, Pralinen, Kaffee, Ölkernprodukte, Leckeres vom Eichelschwein und Hochlandrind, Safran, Essig, Haselnussprodukte, Nudeln, Käse, Säfte, Kürbisprodukte, Pasten, Honig, Urgetreide-Mehl, Gewürzmischungen, Brot, Bier, Likör, Whisky und Wein – das Herz eines jeden Feinschmeckers schlug beim vielfältigen Angebot höher. Ebenso gefielen die Gerichte, um den Hunger zu stillen. Weißwurstsalat oder Spargelpizza standen zum Beispiel auf der Speisekarte.
Anbieter hatten alle Hände voll zu tun
Seit der zweiten Messe ist Manfred Dörflein aus Michelau im Steigerwald mit seinen Produkten vom Hochlandrind dabei. Er registrierte einen schwächeren Besuch im Vergleich zu den Samstagen der früheren Messen. Am Stand der Iphöfer Winzer setzte Matthias Popp auf den Sonntag als Haupttag. Im geringeren Besuch am Samstag sah er Vorteile: "Die Leute können problemlos an jeden Stand kommen", sagte er und musste sich schon wieder einer Besucherin zuwenden, die sich aus der Weinkarte einen guten Tropfen ausgesucht hatte.
So hatten auch die Direktvermarkter mehr Zeit für ihre Kunden. Es blieb mehr Zeit für Erklärungen, etwa dafür, wie Traubenkernöl gepresst und Safran geerntet wird, oder was der Premium-Kehlenreiniger "Terpentin" enthält. Das erklärte Christina Hagenbusch (Würzburg) gerne, handelt es sich hierbei doch um ein fruchtiges Cranberry-Chili-Getränk.
Die Veranstalter hatten auch an die Kinder gedacht. Für die gab es ein eigenes Programm. Die Kinder bastelten österliche Dinge oder durften sich ihr Müsli selbst mischen.
wenn es um fressen und saufen
geht sind sie immer dabei
egal ob ein nachspiel hat oder nicht