Am Freitagvormittag traf sich der Krisenstab des Landratsamts, um über das weitere Vorgehen im Landkreis zu beraten. Nach Einschätzung des Gesundheitsamtes gebe es derzeit keinen dringenden Anlass, Großveranstaltungen pauschal abzusagen, schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Erstmalige Coronafälle in Unterfranken hatten zu einer Debatte bei der Durchführung von Großveranstaltungen auch hier im Landkreis Kitzingen geführt. Diese können unter ungünstigen Bedingungen dazu beitragen, Krankheitserreger schneller zu verbreiten und zu übertragen.
Das Landratsamt hat nun eine Empfehlung erteilt, um die nötigen Vorkehrungen für Veranstaltungen zu treffen und Besucher ausreichend vor Infektionen zu schützen (siehe Info-Box am Ende des Berichts).
Ältere und kranke Menschen sollen Veranstaltungen vermeiden
Generell empfehlen die Experten jedoch ausdrücklich: Ältere und kranke Menschen sollten Großveranstaltungen aus Eigenschutz nicht besuchen. Dies empfehlen auch Claudia Bellanti und Bürgermeister Josef Mend von der Stadt Iphofen, die die Feinschmeckermesse dort ausrichtet: "Wir sind froh, dass wir die Messe durchführen können. Allerdings wollen wir die Gefahr nicht kleinreden. Jeder muss selbst Verantwortung übernehmen und für sich selbst entscheiden, ob er mit seinem Gesundheitszustand die Messe besuchen kann." Die nötigen Maßnahmen werden getroffen. So wurden bereits Handdesinfektiongeräte vorbereitet und Hygiene-Hinweise angebracht.
Auch Frau Keller, Initiatorin der Saatgutmesse Volkach ist erleichtert über die Einschätzung der Experten: "Seit einem dreiviertel Jahr bereiten wir die Saatgutmesse nun vor. Das wäre schrecklich gewesen, wenn sie hätte ausfallen müssen. Auch finanziell wäre es schwierig für uns."
Zum vorbeugenden Infektionsschutz hat das Gesundheitsamt Vorgaben für Besucher von Messen und Großveranstaltungen erlassen. Die Veranstalter in Volkach sind gut auf die Situation vorbereitet. "Wir haben für ausreichende Belüftungsmöglichkeiten gesorgt und die notwendigen Hygienemaßnahmen getroffen. Die Besucher werden informiert und sensibilisiert", sagt Veranstalterin Keller. "Ich gehe mit einem guten Gefühl in die Veranstaltung."
Viel Herzblut in den Veranstaltungen
Ähnliches sagt auch Felix Wallström, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Kitzingen: "Bisher ist alles okay. Wir sind auf die Eventualität vorbereitet und mit allen Leitstellen, wie Landratsamt, Klinik und Behörden vor Ort in Kontakt." Ein Einsatzstab sei rund um die Uhr erreichbar und sorge dafür, dass alle Mitarbeiter informiert würden. "Wir haben alles, was wir brauchen, vor Ort und befinden uns derzeit im ruhigen Fahrwasser."