zurück
Albertshofen
Hilferuf ohne Erfolg: Reuchlein schließt zeitweilig, weil der Bäcker fehlt
Über soziale Netzwerke hatte Bäckermeister Wolfgang Reuchlein versucht, Ersatz für die Backstube zu finden. Doch Albertshofen muss vorübergehend ohne Bäcker auskommen.
Der Rödelseer Dorfladen wird weiter beliefert, während Wolfgang Reuchlein (Bildmitte) im Krankenhaus ist. Das Bild zeigt ihn im Juli 2019 im Rödelseer Dorfladen mit (von links) Renate Klein, Irma Hartmann, Elke Schmitt, Wolfgang Reuchlein, Waltraud Bayer und Christel Wandler.
Foto: Gerhard Krämer | Der Rödelseer Dorfladen wird weiter beliefert, während Wolfgang Reuchlein (Bildmitte) im Krankenhaus ist. Das Bild zeigt ihn im Juli 2019 im Rödelseer Dorfladen mit (von links) Renate Klein, Irma Hartmann, Elke ...
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 09.02.2024 11:39 Uhr

Es war ein Hilferuf, der auf Facebook fast 300 Mal geteilt wurde: "Unser Chef muss ins Krankenhaus, aus diesem Grund suchen wir sofort oder spätestens zum 1.10.2021 einen Bäcker/in oder Konditor/in. Für ca. 6 Wochen, gerne bereits auch im Ruhestand." Doch der Aufruf von Bäcker- und Konditormeister Wolfgang Reuchlein aus Albertshofen blieb ohne Erfolg.

Die Konsequenz: Das Hauptgeschäft in Albertshofen bleibt voraussichtlich für sechs Wochen geschlossen. Der Betrieb in der Backstube dort geht währenddessen jedoch im kleineren Rahmen weiter, sagt Reuchlein auf Nachfrage. Dank seines angestellten Bäckerkollegen könne er seine Kunden wie Campingplätze, Cafés und Heckenwirtschaften weiter beliefern. Auch der Rödelseer Dorfladen, den der 59-Jährige vor gut zwei Jahren übernommen hat, laufe weiter. Weitere Filialen gibt es nicht mehr.

Angestellte im Verkauf müssen Urlaub nehmen

Zwei Angestellte hat Wolfgang Reuchlein in Rödelsee, sechs sind es in Albertshofen. Während es in der Albertshöfer Backstube weitergeht, nehmen die Angestellten dort im Verkauf nun ihren Jahresurlaub, sagt ihr Chef. Er sei froh, dass seine Mitarbeiter das mittragen. Der geplante Eingriff im Krankenhaus müsse jetzt einfach sein. "Ich bin zum zweiten Mal in 30 Jahren im Krankenhaus", sagt der 59-Jährige. So lange sei er auch schon selbstständig. "Da ist man irgendwann abgenutzt."

Zwar gebe es auch die Möglichkeit, selbstständige Bäcker zu beauftragen, die sich darauf spezialisiert haben, Kollegen zu vertreten, doch Reuchlein befürchtete zu hohe Kosten: "Das muss sich ja auch für mich noch rechnen." Darum versuchte er es per Aufruf über Facebook und Co.

Grammetbauer eröffnet Filiale in Albertshofen

Er kann nicht verstehen, warum sich darauf keiner gemeldet hat. "Da hocken genug daheim, mit Sicherheit", ist der Bäckermeister überzeugt. Er frage sich: "Kriegen die Leute so viel Geld vom Staat, dass sie nichts arbeiten müssen?"

Glück im Unglück für die Albertshöfer: Die Bäckerei Grammetbauer eröffnet frühestens ab dem 20. Oktober eine neue Filiale in Albertshofen. Das bestätigte Claus Grammetbauer auf Nachfrage. Das exakte Datum stehe noch nicht fest, doch darüber werde man die Öffentlichkeit rechtzeitig informieren. Und ab Mitte November will dann auch Wolfgang Reuchlein den Laden in Albertshofen wieder aufsperren und – sofern es die Gesundheit zulässt – "wieder bisserl mitmachen".

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Albertshofen
Barbara Herrmann
Abnutzung
Debakel
Facebook
Filialen
Glück
Kunden
Mitarbeiter und Personal
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top