Verständlich: Der Kitzinger Stadtrat hätte am Donnerstag am liebsten nicht nur einen groben Entwurf, sondern ein bis ins Detail ausgearbeitetes Konzept für das Etwashäuser Einkaufszentrum von Investor Wolfgang Rosentritt bekommen. Am Ende steht das Gremium schließlich für die Folgen der bedeutsamen Ansiedlung am Stadtrand gerade.
Besonders um die Auswirkungen auf die vorhandene Einzelhandelsstruktur sorgen sich manche Räte: Was wird aus den kleinen Geschäften in Etwashausen und in der Siedlung? Wie lange bleiben Rossmann und Norma in der Altstadt, wenn außenrum immer neue, moderne, gut erreichbare Märkte mit großem Angebot und vielen Parkplätzen entstehen?
Zentrum wird Folgen haben
Vieles blieb bisher unbeantwortet. Sicher ist nur: Das Zentrum wird Folgen haben. Und bei manchem Stadtrat mag der Gedanke mitschwingen, dass Investor Georg Wittmann etwas Ähnliches am Stadteingang in Richtung Repperndorf plant.
Klar ist aber auch: Rosentritt geht als Investor ein großes Risiko ein. Er kann sein Projekt nur verwirklichen, wenn der Stadtrat ihm vertraut und Schritt für Schritt die Details mit ihm entwickelt. Dafür brauchte es den ersten Schritt, die Einleitung eines Bauverfahrens.
In Zukunft werden noch viele Diskussionen zu führen sein: mit dem Handel, mit den Bürgern, mit Behörden und Verbänden. Ein aufwändiges Verfahren rollt an, das auch Kompromisse und gegenseitige Rücksichtnahme erfordert. Mit seiner mehrheitlichen Zustimmung hat der Stadtrat dem in Kitzingen bekannten Unternehmer Rosentritt einen hohen Vertrauensvorschuss gewährt.