
Schwarzbau oder nicht? – Die Meinungen darüber gingen auseinander. Nach Darstellung des Kitzinger Immobilienunternehmers Georg Wittmann waren die vier Dachgauben, die er auf seinem Gebäude in der Marktstraße 21 errichten ließ, vorher mit der Stadtverwaltung besprochen gewesen.
Aus Sicht der Stadt Kitzingen lag dagegen zu Baubeginn kein entsprechender Bauantrag vor; er wurde erst nachträglich gestellt. Die Gauben gelten folglich als ungenehmigt errichtet. Und das vor der Nase des Rathauses und in der sensiblen Altstadt, für die es eine entsprechend restriktive Gestaltungssatzung gibt. Die Stadtverwaltung betonte also, dass sie deren Bau "aufgrund der geltenden Rechtsprechung untersagt" habe.
Seit 2021 schwelte dieser Konflikt um die Gauben, die Wittmann anlässlich einer Gebäudesanierung hatte einbauen lassen, um in den Dachgeschoss-Wohnungen mehr Luft und Licht hineinzulassen und sie am Ende besser vermarkten zu können. Doch den Hütern der Altstadt-Satzung blieben sie ein Dorn im Auge.
Stadtverwaltung und Georg Wittmann finden einen Kompromiss

Die Augen gerieben haben sich dieser Tage die Passanten, die auf das mächtige Gerüst vor dem Gebäude blickten. Schnell kam die Frage auf, warum ein saniertes Gebäude schon wieder eingerüstet wird. Die Erklärung bieten Wittmann und die Stadt, unabhängig voneinander. Wittmann zieht mit dem Rückbau der Gauben einen Schlussstrich, wie er der Redaktion auf Anfrage erklärt.
Die Stadtverwaltung ihrerseits gibt zu Protokoll, dass Wittmann einen Änderungsantrag eingereicht habe, der mittlerweile vom Bauamt befürwortet wurde. Er sieht "anstelle der unzulässig erbauten Gauben den Einbau von Dachliegefenstern vor", teilt die Verwaltung mit. Diese Vorgehensweise sei "mit dem Landesamt für Denkmalschutz abgestimmt".
Und auch der Unternehmer hat etwas davon: Kaum war alles formal sauber geregelt, stimmte der Stadtrat zu, Wittmann für die Sanierung des historischen Gebäudes einen Zuschuss von knapp 15.000 Euro aus dem kommunalen Förderprogramm zu zahlen, insbesondere für Fenster- und Dachsanierung sowie Gerüstarbeiten. Offensichtlich haben beide Seiten ihren Frieden gemacht.
Schade, laienhaft betrachtet sehen Dachgauben schöner aus, als Fachliegefenster, die es in früheren Zeiten noch nicht gab.
Die Häuser (Häuschen) werden verkommen und Ratten einziehen und die Jugend baut da wo es großzügig und energetisch sinnvoll ist.