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Kitzingen
Ende eines langen Streits: Unternehmer Wittmann lässt Dachgauben am Kitzinger Marktplatz entfernen
Aus Sicht der Stadt waren die vier Dachgauben unzulässig und ungenehmigt eingebaut. Nun hat sie einem Änderungsantrag von Immobilienunternehmer Wittmann zugestimmt.
Immobilienunternehmer Georg Wittmann lässt die vier Dachgauben an seinem Haus in der Marktstraße 21 zurücknehmen. Dafür kommen nun Dachliegefenster an ihre Stelle.
Foto: Ralf Dieter | Immobilienunternehmer Georg Wittmann lässt die vier Dachgauben an seinem Haus in der Marktstraße 21 zurücknehmen. Dafür kommen nun Dachliegefenster an ihre Stelle.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 30.09.2024 02:34 Uhr

Schwarzbau oder nicht? – Die Meinungen darüber gingen auseinander. Nach Darstellung des Kitzinger Immobilienunternehmers Georg Wittmann waren die vier Dachgauben, die er auf seinem Gebäude in der Marktstraße 21 errichten ließ, vorher mit der Stadtverwaltung besprochen gewesen.

Aus Sicht der Stadt Kitzingen lag dagegen zu Baubeginn kein entsprechender Bauantrag vor; er wurde erst nachträglich gestellt. Die Gauben gelten folglich als ungenehmigt errichtet. Und das vor der Nase des Rathauses und in der sensiblen Altstadt, für die es eine entsprechend restriktive Gestaltungssatzung gibt. Die Stadtverwaltung betonte also, dass sie deren Bau "aufgrund der geltenden Rechtsprechung untersagt" habe.

Seit 2021 schwelte dieser Konflikt um die Gauben, die Wittmann anlässlich einer Gebäudesanierung hatte einbauen lassen, um in den Dachgeschoss-Wohnungen mehr Luft und Licht hineinzulassen und sie am Ende besser vermarkten zu können. Doch den Hütern der Altstadt-Satzung blieben sie ein Dorn im Auge. 

Stadtverwaltung und Georg Wittmann finden einen Kompromiss

In Sichtweite des Rathauses hatte Immobilienunternehmer Georg Wittmann Dachgauben auf sein Gebäude in der Marktstraße 21 bauen lassen, die aus Sicht der Stadtverwaltung unzulässig waren. Nun werden sie zurückgebaut.
Foto: Andreas Brachs | In Sichtweite des Rathauses hatte Immobilienunternehmer Georg Wittmann Dachgauben auf sein Gebäude in der Marktstraße 21 bauen lassen, die aus Sicht der Stadtverwaltung unzulässig waren. Nun werden sie zurückgebaut.

Die Augen gerieben haben sich dieser Tage die Passanten, die auf das mächtige Gerüst vor dem Gebäude blickten. Schnell kam die Frage auf, warum ein saniertes Gebäude schon wieder eingerüstet wird. Die Erklärung bieten Wittmann und die Stadt, unabhängig voneinander. Wittmann zieht mit dem Rückbau der Gauben einen Schlussstrich, wie er der Redaktion auf Anfrage erklärt.

Die Stadtverwaltung ihrerseits gibt zu Protokoll, dass Wittmann einen Änderungsantrag eingereicht habe, der mittlerweile vom Bauamt befürwortet wurde. Er sieht "anstelle der unzulässig erbauten Gauben den Einbau von Dachliegefenstern vor", teilt die Verwaltung mit. Diese Vorgehensweise sei "mit dem Landesamt für Denkmalschutz abgestimmt". 

Und auch der Unternehmer hat etwas davon: Kaum war alles formal sauber geregelt, stimmte der Stadtrat zu, Wittmann für die Sanierung des historischen Gebäudes einen Zuschuss von knapp 15.000 Euro aus dem kommunalen Förderprogramm zu zahlen, insbesondere für Fenster- und Dachsanierung sowie Gerüstarbeiten. Offensichtlich haben beide Seiten ihren Frieden gemacht.

 
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  • Norbert Meyer
    Könnte das Denkmalamt nicht auch den Rückbau der Ampeln fordern ?
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  • Gabriele Albrecht
    Täusche ich mich oder hat das rosa Gebäude nicht auch Dachgauben?
    Schade, laienhaft betrachtet sehen Dachgauben schöner aus, als Fachliegefenster, die es in früheren Zeiten noch nicht gab.
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  • Robert Hippeli
    Dem Denkmalschutz seih Dank, wenn eines Tages keiner mehr in den Altorten wohnen will oder sich unternehmerisch betätigen will.

    Die Häuser (Häuschen) werden verkommen und Ratten einziehen und die Jugend baut da wo es großzügig und energetisch sinnvoll ist.
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  • Friedrich Angene
    So ein "Kuhhandel"! Da wird es aber nicht mehr lange andauern bis rund um den Marktplatz weiter Dachliegefenster eingebaut werden. Das wird dann spannend wie sich dann das Stadtbauamt herausreden will.
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  • Gerlinde Conrad
    Ja wenn das Denkmalamt dagegen ist, kann man leider nie was machen, denn im Mittelalter hatten die hohen Dächer bestimmt auch schon Dachliegefenster mit dreifach Isolierglas und getönten Scheiben! Ich vermute dass man im Rathaus Angst hatte, dass die Bewohner der oberen Gauben nicht sehen sollten, wie oft der "Amtsschimmel" gefüttert wird! K.-H. Conrad
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