
Man nehme legendäre Rockhits, harmonische Chorgesänge und eine großartige Live-Band – schon hat man die perfekten Zutaten für ein besonderes Konzerterlebnis.
Zusammen rund 600 Menschen strömten am Freitag- und Samstagabend in die Turnhalle in Mainstockheim, um das Konzert Classic Rock des Mainstockheimer Chors Chorason unter Leitung von Uwe Ungerer zu erleben. Zwei Stunden dauerte die musikalische Zeitreise in die 1970er- und 1980er-Jahre.
Das bunt gemischte Publikum lauschte den neu aufgelegten Versionen von Klassikern wie "Don't stop believin" von Journey, "Hotel California" von den Eagles und "I was made for loving you" von Kiss. Ungerer hat diese einzigartigen Arrangements geschaffen, die der über 50-köpfige Chor im Einklang mit der Band zum Besten gab.

Die lange Vorbereitungszeit von zehn Monaten mit zahlreichen Proben hat sich mehr als gelohnt, der Auftritt wurde immer wieder mit tosendem Beifall honoriert. Am Ende gab es sogar Standing Ovations und eine Zugabe für die begeisterten Zuschauer.
Ausgelassene Stimmung auch dank der zwei Moderatoren
Überhaupt war die Stimmung den ganzen Abend über ausgelassen, was auch an den beiden Moderatoren Rainer Wolf und Markus Weis lag. Sie fügten sich mit kurzen, lustigen Showeinlagen nicht nur wunderbar in das musikalische Programm ein, sondern sorgten auch für eine lockere Atmosphäre und einige Lacher.
Jeden Song machte der starke mehrstimmige Chor zu etwas ganz Besonderem. Die verschiedenen Tonlagen harmonierten perfekt miteinander und zauberten auch a cappella wunderschöne Melodien. Der klassische Gesang wurde dann von den rockigen Klängen der Band begleitet. Beide Elemente – Klassik und Rock – verschmolzen zu einem wohlklingenden musikalischen Kunstwerk. "Es ist wunderbar, toll, mitreißend", fand Christine Gleißner aus dem Kreis Schweinfurt, die Chorason das erste Mal hörte. Adelheid Kistner aus Schernau freute sich über "die super Stimmung und tolle Liedauswahl".
Neben der großartigen Teamleistung glänzten einige Solisten und Solistinnen. Katja Most übernahm die Leadstimme bei "Don't stop believin" von Journey, Gabriel Sauter, Christopher Tellinger und Julian Ott bei "Dust in the wind" von Kansas, Werner Müller bei "Rock'n Roller" von Udo Lindenberg und Katharina Christof bei "All by myself" von Eric Carmen.
Ein Antikriegslied von Udo Lindenberg passt in die Zeit
Auch die fünf Bandmitglieder, allesamt professionelle Musiker, die für dieses Projekt zusammengekommen sind, durften sich in einem Solo beweisen: Achim Gössl am Keyboard, Andy Horst an den Drums, Bernie Geef an der Gitarre, Christoph Hoffmann an der Percussion und am Bass Simon Ort, der für den erkrankten Samy Saemann eingesprungen war.

Für einen Gänsehautmoment sorgte die Siebtklässlerin Helene Schulz aus dem Kinderchor Young Harmony. Sie sang im Duett mit Werner Müller Udo Lindenbergs Antikriegslied "Wozu sind Kriege da?" und berührte damit alle. "Genau wie Udo Lindenberg vor 40 Jahren wollen wir mit diesem Song auch heute ein Zeichen setzen", sagte Ungerer. Auch Michael Podschun und Alexander Nuss aus Kitzingen waren von Helenes Auftritt begeistert. "Der Song passt perfekt in diese Zeit", so Nuss, der schon öfter bei Konzerten von Chorason war. Podschun lobte zudem den gesamten Chor und dessen "tolle Stimmen im Zusammenklang".

Musik wird in Mainstockheim ganz großgeschrieben, auch dank Ungerer. Seitdem er Chorason 2007 gegründet hat, stellt er mit dem Chor jedes Jahr ein großes Projekt auf die Beine. Die anspruchsvollen Arrangements schafft er selbst. Darüber hinaus hat er 2012 den Chorverein Stimmvereinigung gegründet, zu dem auch der Kinder- und Jugendchor Young Harmony sowie der Kinderchor Rainbow Kids gehören.