Zwei Personen standen beim Kirchweihumzug in Etwashausen im Fokus des Interesses: Ministerpräsident Markus Söder und Elena Eden. Sie trat als neue Gärtnerkönigin die Nachfolge von Celine Lang an. Die 20-Jährige ist gebürtige Etwashäuserin, Hobby-Reiterin und arbeitet als Sport- und Fittness-Kauffrau.
"Ich habe es mir immer gewünscht, einmal Gärtnerkönigin sein zu dürfen", verriet sie dieser Redaktion. Sie hat schon viele Jahre Erfahrung mit den Umzügen der Ebshäuser Kerm. Erst saß sie als Kind auf dem Wagen, war später Blumenmädchen und Blumenbogenträgerin, ehe sie jetzt am Ziel ihrer Träume angelangt ist.
Polit-Profis zollen den Ehrenamtlichen Respekt
Bei der Krönungszeremonie für Eden zur 118. Kerm in der Großen Gärtnervorstadt lobte Kirchweihpräsident Markus Volbers die scheidende Majestät Celine Lang, die die Gärtner und die Stadt hervorragend vertreten habe. Sie reichte die Krone an Elena Eden weiter. Oberbürgermeister Stefan Güntner zollte der neuen Majestät großen Respekt für ihre Rede und Ministerpräsident Markus Söder stieß ins gleiche Horn. Hofrat Walter Vierether würdigte das Engagement von Celine Lang und die Tatsache, dass ihr Vater Bernd Lang den Hofstaat oftmals mit Blumen versorgt habe. Dem Landesvater reichte der Hofrat die Kandel und Söder nahm nicht nur einen Schluck, sondern trank die ganze Kandel leer, ehe er verkündete: "Geprüft und für gut befunden."
Markus Volbers überreichte Söder einen Ehrenspaten der Burschenschaft und der Beschenkte versprach, als Ausgräber wieder nach Etwashausen zu kommen. Volbers flachste, dass es Parallelen zwischen Söder und ihm gebe, "denn wir heißen beide Markus, sind beide Franken und auch Präsidenten".
Neu waren heuer bei der Kerm die Zugfolge, Aaron Vielweber als Gansträger, der Ausgrabungs-Standort und auch ein älterer Ausgräber. Denn Altoberbürgermeister Siegfried Müller löste sein Versprechen ein und grub fleißig mit seinem Ehrenspaten, den auch er einst geschenkt bekommen hatte. Neu war auch, dass es einen Regenguss vor dem Umzugsbeginn gab; das kannten die Etwashäuser schon rund 20 Jahre nicht mehr.
Änderungen im Ablauf der Ebshäuser Kerm
Der Guss konnte die Kirchweihlaune der Protagonisten aber nicht trüben und der Umzug schlängelte sich bei Sonnenschein durch den Gärtnerort. Erstmals schritten die von Markus Gräbner angeführten Ausgräber auf dem Gartenschau-Areal zur Tat. Doch wegen der Corona-Pandemie wurden die Ausgräber nicht mit Maßkrügen voll Bier und Bremser für ihre Tatkraft belohnt. Denn heuer gab es für jeden von ihnen nur einen kleinen Plastikbecher, in die die Einschenker um Oberkellner Udo Jakubczyk Getränke gossen.
Vorreiter Thomas Günther brachte den Wirtsleuten traditionell die Ständerle dar und in seinem Prolog sprach er den Corona-Wahn an und teilte Seitenhiebe auf die Nachbarn in Albertshofen aus. Der Vorreiter beklagte: "Die Kosten für Strom, Gas und Wasser jeden Gärtner machen blasser". Sehenswert waren in diesem Jahr auch wieder die Motivwagen, die dem 100-jährigen Jubiläum der Kitzinger Licht-, Kraft- und Wasserwerke gewidmet waren.
Schön herausgeputzt hatten sich die Buben als Häblesträger, die Mädchen als Blumenkinder und in Dirndln trugen junge Damen oder ehemalige Gärtnerköniginnen Blumenbogen. Einzig in einer Pferdekutsche Platz nehmen durften die Gärtner-Senioren Heinrich Lang und Bernhard Günther. Nicht fehlen durfte der Kolpings-Musikkorps, der schon vor dem Umzug mit dabei war, um den OB samt Gefolge über die Alte Mainbrücke in die Große Gärtnervorstadt zu begleiten.