Die zweite Corona-Welle rollt. Am Donnerstagmittag, 12 Uhr, waren 150 Landkreisbewohner aktuell an Corona erkrankt. Rechnet man alle Erkrankten seit Beginn der Pandemie zusammen, kommt man auf 517 Menschen im Landkreis Kitzingen, die sich seit März infiziert haben. Davon sind 363 Corona-Patienten wieder gesundet. Vier Menschen davon sind gestorben. 407 Kreisbewohner befinden sich als Kontaktpersonen 1 (sogenannte KP1) aktuell in Quarantäne.
Weiterhin steigend ist auch der Inzidenzwert für den Landkreis Kitzingen: Er lag am Donnerstag bei 120,7 und damit wieder höher als am Vortag (117,4).
Private Feier als Auslöser
Zu einem Hotspot entwickelt hat sich dabei Dornheim. In dem Iphöfer Ortsteil sind aktuell 45 Menschen mit Corona infiziert. Ausgangspunkt war eine private Feier, die so etwas wie ein Kirchweih-Ersatz gewesen sein dürfte. Seither herrscht in dem 300-Einwohner-Ort Ausnahmezustand.
Dagegen ist ein weiterer befürchteter Hotspot vom Tisch: Bei der Firma Kräuter-Mix in Abtswind waren alle 333 Test negativ. Und, auch das gibt es: Mit Markt Einersheim gibt es genau einen Ort, der bisher völlig Corona-frei ist. Bisher gehörte noch Sulzfeld dazu, dort gibt es aber inzwischen einen ersten Fall. Aktuell "ohne" sind insgesamt sechs Orte im Landkreis.
Dornheim – und dann lange nichts
Während Dornheim mit 45 Erkrankten die unrühmliche Spitze im Landkreis eingenommen hat, folgt erst einmal lange nicht, ehe Kitzingen mit 26 Corona-Kranke kommt. Der Rest bewegt sich bis auf Wiesentheid (14) im einstelligen Bereich. Damit hat sich auch Volkach, das zuletzt oft im zweistelligen Bereich angesiedelt war, wieder auf einem unteren Niveau eingependelt.
Das Landratsamt Kitzingen berichtete am Donnerstag, dass von den angeordneten Reihentestungen an einer ganzen Reihe von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen im Landkreis erst wenige Testergebnisse vorliegen. Demnach sind alle Test von Schülern einer Klasse der Kranken-Pflegeschule Klinik Kitzinger Land negativ ausgefallen. Ein Ergebnis steht allerdings noch aus. Dasselbe gilt für den Kindergarten Schwarzach. Dort waren alle Kinder und Mitarbeiter untersucht worden. Alle Test sind negativ. Ein Ergebnis fehlt allerdings noch.
Wieso seit März, wenn es doch auch schon im Januar und Februar Fälle gab? Waren die zu wenig, dass sie nicht gezählt wurden?
Eine kurze Erklärung wünsche ich mir noch zu der Karte. Dort sind bei Orten mit Eingemeindungen gewöhlich nur ein Wert für den aktuellen und in Klammer ein Summenwert seit Beginn der Pandemie ausgewiesen. Bei der Stadt Iphofen allerdings sieht man den großen Kreis über dem Iphöfer Stadteil Dornheim mit der Zahl 45 und dann noch mal die 7 im Bereich zwischen der eigentlichen Stadt Iphofen und Birklingen, einer Eingemeindung.
Sind Sie da also vom vorgenannten Schema abgewichen, und haben die Summe für Iphofen (demnach 52) auf Dornheim und die restlichen Orte gesplittet?
Noch eine Frage am Rande, die Zahlen beziehen sich auf den Hauptwohnsitz der Erkrankten? Auch wenn sie sich beruflich bedingt überwiegend am Zweitwohnsitz aufhalten, also die Hauptwohnung der Familie?
Zudem sieht man, wie sehr die Zahlen ständig im Wandel sind. In der Graphik stimmt die Zahl für Kitzingen nicht mehr mit der im Text überein...