
Kaiman Sammy (1994): Die Mutter aller Sommerloch-Tiere

Als Mutter aller Sommerloch-Tiere gilt wohl der Brillenkaiman Sammy. Das etwa 80 Zentimeter kleine Reptil wurde von seinem Besitzer an einem Baggersee in der Nähe von Dormagen Gassi geführt. Unerwartet gelang es ihm, sich von seiner Leine zu befreien. Nach Protesten aus ganz Deutschland stellte der Krisenstab die Suche nach Sammy mit scharfen Waffen ein. Am Ende wurde der Kaiman lebend gefangen. Er starb im August 2013 auf der Alligator-Action-Farm Friedberg-Ockstadt, wo er seinen Altersruhesitz gefunden hatte.
Wels Kuno (2001): Das Ungeheuer aus dem Volksgarten-Weiher

"Killerwels frisst Dackel", hörte man 2001 aus Mönchengladbach. Ein riesiger Fisch sollte im Volksgarten-Weiher einen Welpen verschlungen haben, der ins Wasser gesprungen war. In- und ausländische Medien belagerten darauf den Volksgarten. Selbst in Australien wurde über den Wels berichtet, dem die "Bild"-Zeitung den Namen Kuno gab. Ob es den angeblich verspeisten Hund je gegeben hat, ist ungewiss, denn ein Besitzer hat sich nie gemeldet. Im Frühjahr 2003 fischten Mitarbeiter des Mönchengladbacher Grünflächenamts einen eineinhalb Meter langen und 35 Kilo schweren toten Wels aus dem Wasser. Ob es wirklich Kuno war, konnte nie zweifelsfrei geklärt werden.
Känguru Heidi (2004): Hüpfend der Polizei und Schlagerstar Jürgen Drews davon

Im Sommer 2004 wussten auch die Australier wo Eggenfelden liegt. Zwei Wochen lang hüpfte Känguru-Dame Heidi, die aus einem Gehege ausgebüxt war, über die niederbayerischen Wiesen. Geschickt entkam sie immer wieder der Polizei. Nachdem die Ausreißerin das Interesse der Boulevard-Medien gewonnen hatte, sprang sogar Schlagersänger Jürgen Drews auf den Zug auf und beteiligte sich mit einem Kamerateam an der Suche. Eine australische Brauerei setzte einen "Fängerlohn" aus. Letztlich schaffte es ein Jäger, Heidi einzufangen. Er erwischte das Beuteltier fachmännisch mit einem Betäubungsgewehr und brachte es zurück zu seinem Gefährten, Känguru Hermann.
Bär Bruno (2006): Der Italiener unter den Problembären

Offiziell hieß der als Problembär bekannte Bruno J11. Er kam am 19. Mai 2006 über die deutsch-österreichische Grenze, und Naturschützer freuten sich: Bruno war seit über 170 Jahren der erste Braunbär im eigenen Land. Allerdings war J11 schon in seiner italienischen Heimat aufgefallen: Der Störenfried brach in Ställe ein und kam Orten gefährlich nah.
Als die bayerische Landesregierung den Bären zum Abschuss freigab, flogen ihm die Herzen noch mehr zu. Aus dem "Problembären" wurde Bruno, der Star im Sommerloch. Brunos Geschichte ging um die Welt, selbst die "New York Times" berichtete. Drei Jäger spürten den Bären schließlich auf und erschossen ihn am 26. Juni 2006. Sein Körper steht heute im Museum Mensch und Natur in München.
Trauerschwan Petra (2006): Unglücke Liebe am Aasee in Münster

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zeigte sich der Welt im Mai 2006. Ein Trauerschwan verliebte sich unsterblich auf dem Münsteraner Aasee in ein Tretboot in Schwanenform. Petra, wie das Tier bald genannt wurde, balzte, was das Zeug hielt, umkreiste den Angebeteten und folgte ihm, wenn er im Tretbooteinsatz war. Eineinhalb Jahre blieb Petra dem Boot treu. Den Winter verbrachte das Paar im städtischen Allwetterzoo, den Sommer auf dem Aasee. Schließlich gab Petra dem Tretboot den Laufpass und bandelte mit einem echten Höckerschwan an. Doch auch diese Beziehung war nicht von Dauer.
Kuh Yvonne (2011): Das Reh unter den Kühen

Ihr Tod war beschlossene Sache, doch Yvonne hatte andere Pläne: Die Milchkuh aus Kärnten sollte in Bayern gemästet und geschlachtet werden. Doch darauf hatte das Rindvieh keine Lust. Yvonne floh von ihrer Weide und versteckte sich im Wald. Ins Rampenlicht geriet Yvonne im August 2011, als sie wegen Verkehrsgefährdung zum Abschuss freigegeben wurde. "Die Kuh, die ein Reh sein will", war allerdings nicht leicht zu fassen. Weder mit Zuchtbulle Ernst noch mit der Gesellschaft ihrer Schwester Waltraud ließ sie sich locken. Nach 98 Tagen auf der Flucht hatte Yvonne wohl genug von der Einsamkeit. Sie stellte sich einfach zu einer Gruppe Kälber auf eine Weide. Bis zu ihrem Tod im September 2019 lebt Yvonne auf dem Gnadenhof Gut Aiderbichl in Österreich.
Monokelkobra ohne Namen (2019): Unbenannter Medienstar

Der Unterschied zu den anderen Sommerloch-Tieren: Die Schlange hatte keinen Namen. Sechs Tage lang suchten Feuerwehr und Experten im nordrhein-westfälischen Herne nach der Giftschlange. Das Tier sollte aus einem Terrarium entwischt sein. Unter einer Stufe an einem Kellereingang spürten die Einsatzkräfte schließlich das Reptil auf. Eine Bewohnerin hatte die hochgiftige Monokelkobra mit einer geschätzten Länge von etwa 1,60 Meter im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses entdeckt. Die 30 Bewohner mussten zwischenzeitlich sogar ihre Wohnungen verlassen.