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Marktsteft
Die nicht ganz jugendfreie Comedy: Von den Pampers zum Bembers
"An der Spitze der Nahrungskette" lautet das Programm, mit dem Bembers nach Marktsteft kommt. Woher der Name kommt und warum es gerne derb sein darf, verrät er in den Freitags-Fragen.
Der fränkische Brachial-Comedian Bembers aus Nürnberg mischt am letzten November-Samstag die Mehrzweckhalle in Marktsteft auf.
Foto: Patty Varasano | Der fränkische Brachial-Comedian Bembers aus Nürnberg mischt am letzten November-Samstag die Mehrzweckhalle in Marktsteft auf.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 15.11.2021 02:21 Uhr

Bembers, mit bürgerlichem Namen Roman Sörgel, mischt auf Einladung der Feuerwehr am 27. November Marktsteft auf. Der in Nürnberg geborene studierte Grafikdesigner trat 2011 erstmals mit der Kunstfigur „Bembers“ auf. Kennzeichen: derber Humor und die unverkennbare Nähe zur Rockmusik. 

Frage: Wie kam es zum Bembers?

Bembers: Wo war ich in der Nacht von Freitag auf Montag? Nach einem durchzechten Wochenende und in einem  Zustand der kompletten Durchbedientheit habe ich für die Jungs, mit denen ich unterwegs war, ein privates Video aufgenommen und ihnen im Bembers-Style erklärt, dass bei mir jetzt der Rock and Roll erst losgeht, während sie auf dem Sofa jetzt ihre Wunden lecken. Meine Freunde hatten dann nichts Besseres zu tun, als dieses Video wieder weiterzuschicken. Schließlich ist das Video dann auch bei einem befreundeten Musikproduzenten gelandet. Der hat mich dann angerufen und zu mir gesagt: Das ist der Brüller, mach was aus dieser Figur! Tja, dann habe ich was daraus gemacht!

Bembers heißt was?

Bembers: Der Name Bembers ist ein Spitzname und kommt tatsächlich von Pampers, den Windeln. Da es im fränkischen Dialekt ja keine harten Buchstaben gibt, dann eben Bembers. Wenn wir als Jugendliche irgendwas Verbotenes anstellen wollten und einer hat gesagt: „Das können wir doch nicht machen!“, dann habe ich immer gesagt: „Ach, scheiß dich nicht ein!“ Zack – und schon wird man zu Bembers.

Wann war die Bembers-Geburtsstunde?

Bembers: Die Geburtsstunde des Bembers auf der Bühne war 2011, also vor ziemlich genau zehn Jahren.

Die Bezeichnung Hardcore-Comedian . . .

Bembers: . . . soll nur die Art meiner Geschichten und des Humors beschreiben. Meine Geschichten sind eben nicht immer ganz jugendfrei, die Sprache ist von der Straße, und auch sonst nehme ich bei keinem Tabu-Thema ein Blatt vor den Mund.

Wenn Sie jemand nicht kennt – wie würden Sie den Bembers beschreiben?

Bembers: Ein langhaariger gemütlicher Rocker. Authentisch, direkt, ehrlich und trotz aller Härte liebenswert.

Warum die oft vulgäre Sprache?

Bembers: Die Sprache schreibt die Straße, und Straßen sind nun mal dreckig. An der Basis, wo es bitter schmeckt, ist die Sprache nicht vulgär, sondern völlig normal.

Gibt es eine Altersbeschränkung für Ihr Programm?

Bembers: Ich habe auf meinen Plakaten FSK 16 stehen, also freiwillige Selbstkontrolle 16. Die DVDs meiner Liveshows wurden allerdings für FSK 12 eingestuft.

Gibt es Überschneidungen zwischen dem Roman und dem Bembers?

Bembers: Na klar gibt es da Überschneidungen. Ich würde da sogar sagen 40 Prozent vom Bembers sind auch in der Figur hinter der Bühnenfigur.

Seit wann ist die Figur Ihr Hauptberuf?

Bembers: Seit es mit Bembers losging.

Über wen können Sie lachen?

Bembers: Monty Pythons, Helge Schneider und viele Kollegen, die keine geleckte und austauschbare Comedy machen. Ich liebe jede Art von Situationskomik.

Über was haben Sie sich zuletzt aufgeregt?

Bembers: Über Impfgegner, die sich aufregen, mich zurechtweisen oder mich gar beschimpfen, dass die Veranstalter bei meinen Shows 3G, 2G oder sonst irgendein G als Einlassvoraussetzung geltend machen müssen. Weder der Veranstalter noch ich haben diese Regeln aufgestellt. Ich möchte aber nach sieben Monaten Berufsverbot wieder spielen.

Wie sind Sie beruflich durch die Corona-Zeit gekommen?

Bembers: Der Staat hat zwar meine laufenden Betriebskosten wie Lager, Studio und Transporter bezahlt, aber den Kühlschrank und sonstige Ausgaben musste ich von meinem Ersparten bezahlen.

Seit wann dürfen Sie wieder auftreten?

Bembers: Im Sommer gab es schon wieder einige Open-Air-Veranstaltungen unter Corona- Bedingungen. Jetzt geht's auch Indoor wieder los, allerdings auch unter Corona-Bedingungen, die dann auch noch von Bundesland zu Bundesland verschieden sind.

Was ist anders als vor Corona?

Bembers: Die Zuschauerzahlen sind aufgrund der Abstandsregelung im Keller. Die Vorverkaufszahlen sind aufgrund des Regelwirrwarrs und der Terminverschiebungen und -ausfälle unterirdisch. Mit 1,5 Meter Abstand spricht man in der Zuschauerkapazität von '300 ist das neue 1000'.

Bembers: "An der Spitze der Nahrungskette", am 27. November ab 20 Uhr in der Mehrzweckhalle in Marktsteft. Vorverkauf: Bäckerei Matthäus, Marktsteft Brücken Apotheke und Eventim.

 
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